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Die Wanderhure Verfasst am : 14.12.2011 11:29

Der Titel lässt vielleicht auf ein Filmdrehbuch schließen, doch die heutige Geschichte ist die eines guten bekannten von Detlef Dosenfisch. Der aufmerksame Leser erinnert sich vielleicht noch an Detlefs Geschichte als er mit 24 sein Heimatdorf verließ. Zu dieser Zeit wohnte ein kleiner Junge in diesem Dorf. Er hieß Jasper van den Klumpenfus. Er war gerade 14 als Detlef nach Den Haag zog. Aber er hatte Detlef stets bewundert als er noch im ortsansässigen Fußballverein kickte.
Als der kleine Jasper hörte, dass Detlef sein Glück auf den Fußballplätzen dieser Erde suchte wollte er es ihm natürlich gleichtun und trainierte jede freie Stunde und wurde mit 18 Jahren der jüngste Mannschaftskapitän seines Heimatdorfs.
Nur ein halbes Jahr später tat er es Detlef gleich und ging nach Den Haag. Allerdings spielte er dort für den Stadtrivalen Käsfitjes Den Haag.
Detlef war seinerzeit jedoch schon in Japan also wollte der junge van den Klumpenfus dort ebenfalls hin. Wie es der Zufall wollte bot ihm sich zur neuen Saison die Möglichkeit dazu.
Yuki Tomokomoto, der gleiche Talentscout der auch Dosenfisch damals ja noch Dosjefikk entdeckt hatte, sah ihn spielen und bot auch ihm einen Vertrag bei Kamikaze Fukushima an.

Dort traf er Detlef nach Jahren wieder und wollte ihm beweisen, dass er genauso ist wie er. Doch Detlef war nicht gerade begeistert, na ja, geschmeichelt schon, wer hätte nicht gern jemanden der einen für den Größten hält. Aber er brachte Jasper bei, seinen eigenen Weg zu gehen. So kam es das Jasper nach nur einem Jahr einen neuen Weg einschlug und so begann die Geschichte der „Wanderhure“. So jedenfalls sein Spitzname. In Fachkreisen wurde Jasper van den Klumpenfus auch gerne als Vereinshure bezeichnet oder einfach nur Klümpje.

Bevor er aber seinen eigenen Weg in der Fußballwelt gehen sollte versprachen sich die zwei Holländer sich eines Tages wieder zu treffen und sich ihre Geschichten zu erzählen. Nun war es soweit und was Jasper dem Detlef bei einigen Flaschen Bier in dieser regnerischen Nacht in der Vereiskneipe erzählte war folgendes:

Er wechselte aus Japan nach Ägypten wo er für Oase Abu Simbil spielte. Er spielte zwar nur 20 Spiele für den Verein schoss aber 25 Tore (5 davon leider ins Eigene), das war Vereinsrekord. Da es ihm aber in Ägypten zu heiß war wechselte er lieber in kühlere Gefilde. Sein neuer Verein der eher unbekannten Iceman Quebec FC konnte ihn aber auch nur ein Jahr halten da es ihm in Kanada einfach zu kalt war. Er wollte lieber wieder nach Europa. In der Schweiz fand er eine neue Heimat bei Austria Worb einem 4. Ligisten aus der Nähe von Bern. Da er aber das Arbeitspapier nicht richtig gelesen hatte und die Gehaltsangabe keineswegs € oder Schweizer Franken waren musste er sich eine halbes Jahr lang mit monatlich 150 kg Appenzeller begnügen. Nach diesem halben Jahr wechselte er fast wieder zurück in seine Heimat verfehlte diese aber um ein Land und spielte ein Jahr für Napoleon Waterloo in Belgien. Doch leider blieb er dort allzu glücklos. Seine traurige Bilanz: 27 Spiele, 69 Torschüsse, 1 Eigentor.
Schon nach einer Saison ging die Reise weiter nach Frankreich um genau zu sein ging es zu Olympic Moule Sète. Ein Küstenort der vom Muschelfang lebt. Dort schaffte er in 30 Spielen 20 Tore, beeindruckend! Und sogleich ging die Reise weiter nach Portugal. Zum Klub mit dem längsten Namen in seiner Karriere, benannt nach einem portugiesischen Seefahrer der Verein hieß: FC Alexandre Alberto da Rocha de Serpa Pinto Santiago do Cacém. Wobei Santiago do Cacém der Name der Stadt war. Mehr gibt es zu diesem Jahr seiner Karriere aber nicht zu berichten er saß lediglich auf der Bank.
Danach folgten zwei Ausleihen von jeweils einem halben Jahr. Er saß bei Drammen Ulf in Norwegen, sowie bei Lenin Novosibirsk ein halbes Jahr auf der Bank.
Doch nun wollte er nach 2 Jahren in denen er lediglich 2 Kurzeinsätze von 5 Minuten zu verzeichnen hatte (genau genommen einmal nur 4 Minuten er wurde wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz gestellt), endlich wieder spielen also ging er nach Nordkorea zu den Pyongyang Atoms, am Ende dieser Saison flüchtete er nach Südkorea da er in Nordkorea zum Tode verurteilt wurde, weil er in der Nähe des Staatspräsidenten gehustet hatte.
Gerade noch so entkommen zog er so schnell er konnte weiter und landete in Australien. Dort spielte er die längste Zeit die er je bei einem Verein war, 2 Saisons! Er war aber insgesamt 5 Jahre in Australien. Er spielte je eine Saison für Koala Wagga-Wagga, für den FC Flood Wollongong eine Küstenstadt und für Paradise Eden, er spielte in jedem Verein alle Saisonspiele und erzielte so in 93 Spielen 78 Tore aber er wurde 3 Jahre hintereinander nur zweiter mit seinen Vereinen.

Danach kam sein längstes Engagement über 2 Jahre bei den Kangaroo Jack’s aus Ulladulla (nein nicht der Kerl der in Spagackengaak vor sich hin sinniert, das hier ist ne Stadt). Er erzielte weitere 37 Tore in 42 Spielen und schaffte in seiner letzen Saison endlich die lang ersehnte Meisterschaft. Mit nun 32 Jahren und diesem Erfolgserlebnis beendete er seine Karriere als Spieler und machte den Trainerschein.
Nur ein Jahr nach dem Detlef Dosenfisch seinen Trainerschein gemacht hatte, wovon er jedoch nichts wusste.
Vorerst sammelte er Erfahrung in der Heimat, er trainierte in Holland kleinere Teams wie VV Apeldoom, NAC Roosendaal oder die Tilburg Käskäppjes, leider waren alle nach seiner Amtzeit insolvent.
Aber auch das konnte ihn nicht abschrecken er wechselte nach 3 Jahren ins Ausland.
Man kann es kaum glauben, doch er fand sein Glück und hat seinen neuen Verein bis heute nicht verlassen. Er wechselte nach Island in ein kleines sympathisches Dorf. Er ging zu Geysir Eyrarbakki. Er feierte dort einige Erfolge der größte war wohl der Gewinn des nationalen Pokals. Leider bleibt zu erwähnen, dass er dort bis heute immer nur Platzwart war.

geschrieben von KevGri92

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