22.171x gelesen 104x abonniert Ausgabe 16/24 20.04.2024 THE WALKING SHIT Jetzt registrieren

Robin Hood im Hambacher Forst vs. in Maaßen berechnet Verfasst am : 22.09.2018 00:29

Wie oft schon wurde die Legende des Robin Hood verfilmt? Ich selbst kann mich an eine Verfilmung aus den Siebzigern erinnern und die stammt ausgerechnet von den Russen. Also unser neuer alter Feind.
Deutsche Filmemacher haben sich übrigens nie an große Themen herangetraut, merken Sie was? Und wenn doch war es so unterirdisch, dass es eigentlich keiner Erwähnung bedarf. „Er ist wieder da“ mal ausgenommen. Aber „Fuck ju Göte“ in mittlerweile drei Teilen, war ja wohl eine Beleidigung jedes intelligenten Geistes der sich je mit Goethe auseinandergesetzt hat.
Aber jetzt haben die Mittelmäßigvielschreiber endlich die Chance! Ich fang schon mal an.

Robin Hood- reloaded im Hambacher Forst

Wie haben wir alle immer mitgefiebert mit den armen und leidgeprüften Naturmenschen die mit Pfeil und Bogen gegen Kanonen kämpften. Ja gut, die hatten jetzt nicht wirklich Kanonen, aber Robin Hood ist ja auch nur eine Legende. Und Legenden haben im Vergleich mit historischen Wahrheiten immer mit Hoffnungen zu tun die bis in unsere Zeit reichen. Oder anders gesprochen. Der Begriff Hoffnung geht einher mit einer Realität der man eine Verbesserung wünscht. Oder noch anders gesprochen: Hätten wir keine Hoffnung mehr, wäre die Welt vermutlich in Ordnung und wir würden einfach nur leben.
Was für eine Horrorvorstellung!
Und jetzt ist diese hoffnungsvolle Legende in Deutschland angekommen, denn der mächtige Sheriff Sir Erwin E. schickt sich an das Hambacher Forstgebiet räumen zu lassen.
Mit Steuergeldern!
Und das obwohl sich die ebenfalls von Steuergeldern finanzierte Regierung doch andauernd für den Braunkohleausstieg „stark“ macht. Aber wie hat es dieser Sheriff geschafft die Rodung eines Waldgebietes vor König Armin L. durchzusetzen, obwohl Deutschland für seinen exportierten Strom teilweise draufzahlt, nur damit Anliegerländer den auch abnehmen? Is ein bisschen ballaballa würde man denken, doch weit gefehlt, denn das Argument sind am Ende immer die Arbeitsplätze, egal wie schlecht sie bezahlt sind. Deswegen ist das bedingungslose Grundeinkommen in Deutschland auch kein Thema.
Wir stellen seit Jahren Dinge her, die wir dann wegschmeißen nur um den Kapitalismus am Leben zu erhalten. Wie Totengräber die an ihrem eigenen Grabstein herummeißeln, begleitet von Bürokraten deren IQ knapp über der eigenen Körpertemperatur liegt. Zugegeben, das war eine Volker Pispers Pointe. Aber ich habe bisher auch noch kein Argument gefunden, das dagegen spricht.
Wir sollten diese Leute auch nicht verteufeln, denn sie haben Jahre darauf hingearbeitet diesen Status zu erreichen. Sicherheit ist der Lokus der Freiheit. Und ausgerechnet im Hambacher Forst werden wir mit diesem Prinzip konfrontiert.
Menschen die seit Jahren dort leben werden aufgrund einer fadenscheinigen Brandschutzverordnung ihrer Freiheit beraubt so leben zu können wie sie es wollen, ohne dabei jemandem zu schaden. Im Gegenteil. Kaum schnippt Sir Erwin E. vor König Armin L. mal mit dem Finger, dürfen die steuerfinanzierten Polizisten in guter alter Gutsherrenmanier wie moderne Raubritter einen Platz räumen, der bewohnt ist von Naturfreunden die einen Wald retten wollen der uns die nötige Luft zum atmen schenkt.

Robin Hood ist in Hambach.
Aber wir werden lieber mit Hans- Georg in Maaßen beschäftigt.
Auf die Hoffnung!

:P

geschrieben von gottileini

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5.00/8

Kommentare

gottileini schrieb am 28.09.2018 00:51 Uhr

Letztlich sind wir alle Menschen. Außer der Sau die man durchs Dorf treibt um zu beweisen, dass auch Schweine Esel sein können ohne von intellektuellen Gefährdern nachteilig beeinflusst worden zu sein. Die Krähen und Tauben können ein Lied davon singen. Von Mücken, Ratten und Zecken ganz zu schweigen.

Honkyschwonky schrieb am 26.09.2018 12:25 Uhr

Die einzige Chance, die Bäume zu retten und die Polizei von einer Räumung abzuhalten ist Nazis in den Baumkronen aufzuknüpfen.

gottileini schrieb am 23.09.2018 00:31 Uhr

"Auf dem Grabstein des Kapitalismus wird später stehen: Zu viel war nicht genug."

Volker Pispers

Schorsch Chancentod schrieb am 23.09.2018 00:20 Uhr

"Wie Totengräber die an ihrem eigenen Grabstein herummeißeln" – weil sie dafür bezahlt werden und sich sonst keine neuen Meißel kaufen könnten

Cooker schrieb am 22.09.2018 03:42 Uhr

ein wenig keimt ja Brokdorf-Hoffnung auf ... Ostermarsch-Revival-Erinnerungswellen ... Millionen, die auf die Strasse gehen für ihre Überzeugung ... da war doch mal was ...