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Wer kauft den 999,99-Euro-Burger? Verfasst am : 13.11.2023 15:48

Der Burger.

Heute wurde er angeliefert. In der Auslage liegt er neben den schrumpeligen Würstchen und den gummiartigen Steaks. Davor ein handgekritzeltes Preisschild: ”Bierbauchberserkerburger, besondere Bezialität – 999,99€”.
Es ist der höchste Preis, den das Fuzzikap-Kartellamt zulässt, und die Delikatesse ist jeden Cent davon Wert.

Angefangen beim Brötchen, das von Banksy persönlich (oder von jemandem, der sich am Telefon für ihn ausgab) dekoriert wurde, mit einem genialen Muster aus Mohn und Sesam, das auf den ersten Blick geradezu zufällig wirkt. Auf den zweiten auch. Ein hochspannendes Kunstwerk schon dieses Detail.

Auch unser Hausgastronom Tobias Podolski, 63, zeigte sich beeindruckt: ”Das Teil sieht recht appetitlich aus, sag ich mal so als Experte. Also, ich hatte schon Lust gekriekt, mal dran zu lecken. Aber das verrate ich jetzt mal nicht, ob ich das gemacht habe.”

Über weitere Zutaten wie Aji-Charapita-Chili und die Safransoße mit naturtrübem Einhornschweiß wollen wir hier nicht weiter berichten. Es ist auch wenig darüber bekannt.
Das Gürkchen wurde separate und ohne Absender angeliefert. Niemand weiß, wo es herkommt, welche liebevollen Gärtnerhände es heranzüchteten. Die Spur verliert sich him Spreewald.

Das Herzstück aber – die Bulette, der Klops, der/die/das Patty – ist nach einem hochgeheimen Verfahren in einem schweizer Speziallabor hergestellt worden. Natürlich vegan (Fleisch ist viel zu billig). Man munkelt, es bestehe aus Quark-Gluon-Plasma und sei mit Nanopartikeln angereichert, die sich über die Geschmacksnerven direkt mit den Synapsen im Gehirn verbinden und so genau das Geschmackserlebnis hervorrufen, das man sich gewünscht hat. Von dem man vielleicht nichtmal wusste, dass man es sich gewünscht hat. Das man auch niemals wird beschreiben können, auch nicht mit Wörtern wie umami, al dente oder zartschmelzend. Höchstens mit "joa, ganz lecker".
Aber das sind ja nur Munkeleien.

Es gibt weltweit nur ein einziges Exemplar von diesem hochwertigen Imbiss – wer ihn kosten will, sollte also schnell sein und das nötige Kleingeld mitbringen.
Nicht dass es nicht bereits Kaufinteress-enten gäbe. “Ich bin gleich hin und wollte mir das Ding holen”, berichtet Dagobert D. aus E. ”Aber ich hatten ur einen Tausender dabei, und die Kassiererin hatte kein Centstück zum Wechseln. Also, so weit kommt’s noch, dass ich hier Trinkgeld dalasse.”

So wartet der Bierbauchberserkerburger weiter auf einen qualitätsbewussten (oder einfach sehr hungrigen) Konsumenten.

Wer wird ihn kaufen? Ein gieriger Gourmet, neugieriger Neureicher oder ein schleckiger Scheich? Ein Gästefan, der seine Vesperbox im Zug vergessen hat?
Wir werden sehen.

Über weitere Details darf munter spekuliert werden. Unser Buchhalter nimmt auch Wetten über das Datum des Verkaufs entgegen.

geschrieben von Schorsch Chancentod

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Kommentare

Schorsch Chancentod schrieb am 14.11.2023 13:38 Uhr

Tommy, Wüstchen hammer net, und außerdem soll man auch nachhaltig denken: Wenn wir jetzt alle Wüste essen, wo sollen dann die Scheichs ihre Oasen bauen? Und die Fußballstadien? Hm?

Kringelino, nein, das hier ist kein "BBB", sondern ein "BBBB". Mit Mehrwertsteuer würde er 1069,99 kosten, das will doch keiner bezahlen.

Cooker, nunja, die Veganität der Speise hängt davon ab, ob der Herr Vereinsgastronom tatsächlich dran geschleckt hat, in welchem Falle sie von Säugetierzellen kontaminiert wäre. Wir können es also nicht garantieren, denn Köche machen sowas halt, nicht wahr?
Und wenn es stimmt, dass das Konstrukt aus dem Urschleim des Universums herausgebraten wurde, dann ist die Frage, wie vegan ist denn Urschleim, sind da nicht nach dem Entelechieprinzip schon ALLE Lebewesen irgendwie drin? Wahrscheinlich ist es wie Ei: nicht Hühnchen.

Cooker schrieb am 13.11.2023 18:14 Uhr

sabber jappppppjapppp jammi leggggaaa ...
Text, ...

also den meine ich,
sehr gut geschrieben, fun-tasiegeladen und gut gewürzt, an den richtigen Stellen mit Ingredientien angereichert und gespickt ...

aber der vertane, ... äh, weg gegangene ... knurr, (mir will das Wort nicht über die Lippen seit ich in Thüringen unter Fleischsüchtigen wohne),
also dieses rein pflanzliche VEGANE Konstrukt

...

also, ich weiß nicht ...

das müssen wir besprechen, Sie, Sie, Herr BBB, auf der Bank Sie, müssen wir das beschleck..., äh beschnupp..., ach, Sie wissen schon Herr Müller-Lüdenscheid!

Kringelino schrieb am 13.11.2023 16:24 Uhr

Du hast doch noch ganz andere Sachen verzapft und es dann kochen genannt:

Sacklaus im Labskaus
Ledergarn im Lebertran
Störlaich im Dörrfleisch
Schrumpfkopf im Rumtopf
Stiefelfett im Zwiebelmett
Musketenschrot im Käsebrot
Läusedreck im Mäusespeck

Diese Einnahmen hast du wie immer nicht versteuert. Und so wird das bei deinem grandiosen "BBB" auch wieder sein.

Tommy Oliver schrieb am 13.11.2023 16:06 Uhr

Der schleckige Scheich ist doch selber Burger von Welt, das wäre Kanibalismus. Bedaure, ich muss hier passen. Aber hau ma 'n Wüstchen auffe Pappe, du Würstchen!