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Die Fahne mit dem Loch Verfasst am : 12.05.2019 23:21

Eigentlich war schon letztes Jahr der Namenswechsel fest eingeplant. Das war, als der HSV, der sich schon daran gewöhnt hatte, dem Tod immer wieder von der Schippe springen zu können, doch sein Alleinstellungsmerkmal als Bundesliga-Dino verlor und in die 2. Liga abstieg.

Dann aber gab es einen mitreißenden Trainerwechsel-Effekt dank Christian Titz. Darauf folgte ein Trainerwechsel, den man nicht so richtig verstand, der aber bis ins nächste Frühjahr hinein Erfolge zeitigte. Sodann ein katastrophaler Einbruch: der mottenzerfressene Wolfspelz fiel ab, darin steckte nichts als ein Schaf (aber kein Thomaas). Ein Kein-System-Trainer, der es trotz großen Vorsprungs schaffte, den Aufstieg noch zu vergeigen. Gemeinsam mit - ja, wie wollen wir sie nennen? Mannschaft war es keine, Fußballspieler kann man sie auch nicht aus Überzeugung nennen, Profis nur dem Gehaltsscheck nach - also: gemeinsam mit den Trägern (Ja! Träge und noch träger trifft es gut) der auf dem Spielberichtsbogen genannten Rückennummern.

Dieses Elend will dieser Verein nicht mehr mit Namen und Fahne unterstützen. Er firmiert daher ab sofort unter dem Namen Hanseat Budapest.

Unsere Arena heißt jetzt Neppstadion in Anlehnung an das frühere Népstadion in Budapest. (Nép bedeutet Volk.)

Als Vereinsfahne bleiben die ungarischen Farben natürlich bestehen. Die Raute wird entfernt. Es bleibt ein Loch, in der großen Tradition des Aufstands von 1956. (Damals wurde der Sowjetstern herausgeschnitten.)

Und damit basta.

geschrieben von mbshu

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