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Aus einer Rübe kannst du kein Blut pressen Verfasst am : 17.05.2021 16:12

Don Teflon, Pate des Clubs, war selbst überrascht, sich nach über 20 Saisons der verbalen Abstinenz ungefragt zu Wort zu melden.

Aber es sei nun soweit, dass es soweit sei, gab er einigen erstaunten Lokalreportern zu Protokoll, die er eigens zu diesem Zweck kontaktiert hatte.

Was Don Teflon damit meinte, war die Tatsache, dass Jugendtrainer Julián Ignacio Elcano im stolzen Alter von 169 Jahren beschlossen hatte, mit Ablauf der Spielzeit in Rente zu gehen. Daher sei es nun soweit, den dienstältesten Mitarbeiter gebührend zu verabschieden.

Ganze 87 Jahre war Elcano an der Seitenlinie der Kampfbahn der Jugendabteilung auf und ab getigert und hatte den Nachwuchs mit einer Prise Wut, fachlicher Kompetenz, unfehlbarem Humor und taktischer Finesse zu Höchstleistungen getrieben. Dutzende Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hatten es im Laufe der Vereinsgeschichte in die erste Elf geschafft. Und auch jene, denen es verwehrt blieb für Monaco Calcio aufzulaufen, hatten mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Milliarde Euro an Transfergewinnen maßgeblichen Anteil an der Ausrichtung und Weiterentwicklung des Clubs.

So ganz wolle man den kongenialen Jugendtrainer sich aber noch nicht auf seinem Altenteil ausruhen lassen. Wer in gottgleichem Alter noch immer so jung wie ein tattriger Greis aussehe, der habe auch Verpflichtungen.

"Non si può levare sangue da una rapa," bemühte der Don ein altes kalabresisches Sprichwort. "Aus einer Rübe kann man kein Blut pressen, aus Julián Ignacio Elcano aber wohl die beste Genetik, die man sich vorstellen kann," so Teflon.

Dank des Trainers ewiger Jugend wird Monaco Calcio künftig nicht mehr in Pasta e Vino, sondern in das neuartige Calcio Lab investieren.

"Wir alle", so der Don weiter, "sind doch nur launige Erscheinungen aus dem Gemüsebeet des Herrn. Nicht mehr, als das Einwirken elektrischer Impulse auf einfache Eiweißverbindungen. Mit der richtigen Genetik wird Monaco Calcio in naher Zukunft aber Spieler als hochpotente Hormonhaufen präsentieren können, die auch noch Fussball spielen, wenn keiner mehr zusieht.

Danke Ignacio,
auf nochmal 169 Jahre.

Ciao, ciao!"

geschrieben von Lord Hirn

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