3.629x gelesen 19x abonniert Ausgabe 18/24 29.04.2024 Monaco Kacko Jetzt registrieren

Aus einer Rübe kannst du kein Blut pressen

Don Teflon, Pate des Clubs, war selbst überrascht, sich nach über 20 Saisons der verbalen Abstinenz ungefragt zu Wort zu melden.

Aber es sei nun soweit, dass es soweit sei, gab er einigen erstaunten Lokalreportern zu Protokoll, die er eigens zu diesem Zweck kontaktiert hatte.

Was Don Teflon damit meinte, war die Tatsache, dass Jugendtrainer Julián Ignacio Elcano im stolzen Alter von 169 Jahren beschlossen hatte, mit Ablauf der Spielzeit in Rente zu gehen. Daher sei es nun soweit, den dienstältesten Mitarbeiter gebührend zu verabschieden.

Ganze 87 Jahre war Elcano an der Seitenlinie der Kampfbahn der Jugendabteilung auf und ab getigert und hatte den Nachwuchs mit einer Prise Wut, fachlicher Kompetenz, unfehlbarem Humor und taktischer Finesse zu Höchstleistungen getrieben. Dutzende Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hatten es im Laufe der Vereinsgeschichte in die erste Elf geschafft. Und auch jene, denen es verwehrt blieb für Monaco Calcio aufzulaufen, hatten mit einem Gesamtvolumen von mehr als einer Milliarde Euro an Transfergewinnen maßgeblichen Anteil an der Ausrichtung und Weiterentwicklung des Clubs.

So ganz wolle man den kongenialen Jugendtrainer sich aber noch nicht auf seinem Altenteil ausruhen lassen. Wer in gottgleichem Alter noch immer so jung wie ein tattriger Greis aussehe, der habe auch Verpflichtungen.

"Non si può levare sangue da una rapa," bemühte der Don ein altes kalabresisches Sprichwort. "Aus einer Rübe kann man kein Blut pressen, aus Julián Ignacio Elcano aber wohl die beste Genetik, die man sich vorstellen kann," so Teflon.

Dank des Trainers ewiger Jugend wird Monaco Calcio künftig nicht mehr in Pasta e Vino, sondern in das neuartige Calcio Lab investieren.

"Wir alle", so der Don weiter, "sind doch nur launige Erscheinungen aus dem Gemüsebeet des Herrn. Nicht mehr, als das Einwirken elektrischer Impulse auf einfache Eiweißverbindungen. Mit der richtigen Genetik wird Monaco Calcio in naher Zukunft aber Spieler als hochpotente Hormonhaufen präsentieren können, die auch noch Fussball spielen, wenn keiner mehr zusieht.

Danke Ignacio,
auf nochmal 169 Jahre.

Ciao, ciao!"
zum Artikel

Ich habe fertig!

Altay Alpay war mehr als niedergeschlagen. Das ganze Team lag auf dem Rasen, starrte wie paralysiert auf Grashalme, die ebenso geknickt waren, wie der einst so wilde Haufen von Monaco Calcio.

Ein wütendes Grollen drang durch die Handschuhe vor seinem Gesicht, gefolgt von einem herzhaften: "Scheis´n Dreck!"

Was Alpay, langjähriger Torwart und Kapitän des Clubs, damit ausdrücken wollte, lag auf seiner ach so großen Hand, die trotzdem viel zu viele Tore kassiert hatte.

Die Goldene Generation um Altay, Eder, Ujfalusi, Schoof und Dannenberg war leider nur eine Silberne geworden.
Das Dream-Team geht in Rente als viermaliger Vizemeister in Folge. Das ist zwar auch so etwas wie ein Titel, aber nicht das, was man sich erhofft hatte.

Das beste Team der Vereinsgeschichte tritt ohne Titel ab, hält lediglich drei Torjägerkanonen in Händen, mit denen man gerne die Spielberechnung torpedieren möchte.

Auch letzte Saison hatte man den späteren Meister FC Küstenland, mit dem man ein absolut freundschaftliches Verhältnis pflegt, zwei Mal ziemlich souverän geschlagen und gegen den später 17. sowie 16. verloren, um wieder mit 89 Punkten Zweiter zu werden.

Immerhin diesmal nicht punktgleich.

"Man hätte in den letzten vier Jahren mindestens zwei Titel absolut verdient gehabt, war die beste Mannschaft der Liga, es war aber aufgrund der Rahmenbedingungen nicht möglich einen zu holen", erklärte Offensivwirbler Dannenberg und schlich von dannen.

"Ess is seha frustriere!", gibt der abdankende Kapitän Alpay zu Protokoll.

"Ich habe fertig!"

"Gehe zuruck in Kreisliga, wo noch ehrliche Fussball gespielt wird. Danke für nix, Ciao, Ciao!",
waren die letzten Worte des Spielers, der einst als Messias sowie Gottes eigener Prototyp verpflichtet wurde und als geschlagener Recke das große Spielfeld verließ.

Mund abputzen, weitermachen ist nun die Devise, um wieder ein junges und hungriges Team aufzubauen.

Und wir haben da so einige Nachwuchsspieler, die passen zu Monaco Calcio, wie Kahns Hand um Brdarics Nacken!

_________________________________________________________________________________________________________________
zum Artikel

Müde Rentner verspielen Meisterchance

Eine unfassbar schlechte Rückrunde kostet den amtierenden Meister und Herbstmeister den Titel.

Lord Hirn ist "not amused", zuckt aber auf die Frage, "wie so etwas passieren könne", resigniert mit den Schultern.

Woher sollte er auch genauer Bescheid wissen, schließlich hatte er so manches Training unentschuldigt verpasst, widerwillig von seinem Co-Trainer leiten lassen oder lediglich gönnerhaft Befehle im Stile eines Feldmarschalls aus dem Fenster seines Büros geschrien.

"Wir waren nicht hungrig genug, sind bequem geworden", diktierte der launische Lord den Reportern schmatzend von seinem Massagesessel aus in die Notizblöcke.

Die Truppe schaffte es tatsächlich in der Rückrunde ganze 10 Punkte Vorsprung auf Platz 2 zu verspielen und mit der beachtlichen Punktzahl von 88 Punkten Vizemeister zu werden. Immerhin rettete der Offensivwirbler Lenze mit dem Gewinn der Torjägerkanone wenigstens einen Titel, nachdem man auch in der Championsleague unglücklich ausgeschieden war.

Ganze drei Stammspieler haben zu Saisonende ihre Fußballschuhe frustriert an den Nagel gehängt. Zuviel waren 5 Unentschieden und 2 Niederlagen in der Rückrunde für Möller, Strunz und Ortlechner.
Besonderer Dank gilt Aggressive-Leader Ortlechner. Er hatte das Team aus der Verbandsliga bis in die höchste Spielklasse geführt und zwei Meistertitel sowie einen Meisterpokal feiern können.
zum Artikel

Monaco Calcio mit Befreiungsschlag

Endlich der erste Saisonsieg!

Die Mannen aus dem wohl schäbigsten Viertel Münchens schießen den Tabellen-Zweiten mit 4:1 ab. Wieder einmal geriet das Team zwar viel zu früh in Rückstand, doch in der Endphase des Spiels wurde beherzt gekämpft und zäh gerungen.

Zwei roten Karten zum Trotz - der Schiedsrichter hatte einen unterirdischen Tag - bewies das dezimierte Team endlich seine Klasse.

Vergessen sind nun die ersten Saisonspiele, in denen man sich jeweils in der Nachspielzeit nach Meinung des Lords "ungerechtfertigte" Elfmetertore einfing und wichtige Punkte liegen ließ.

Das junge Team, in dem erstmals der U18-Spieler de la Pretta auflief, ist nun hungrig nach Pizza und mehr.
zum Artikel

Da ist das Ding!

Da ist das Ding!

Schrie der Kapitän, wie von Sinnen, während die gesamte Mannschaft über ihn herfiel und ihn dabei vor Freude seiner Kleider beraubte. Kreischende junge Mädchen und auch solche, die einmal jung gewesen sein mochten, waren nicht mehr zu halten.

Monaco Calcio ist direkt von der Kreisliga in die Landesliga durchmarschiert.

Der sympathische Vorstadt-Club ohne Geld, geeignete Spieler und Taktik, schaffte das nicht für möglich gehaltene: Aufstieg! - 1. Platz! - Ja!

Der Reihe nach küssten Team und Trainer den rechten Schlappen des Offensivwirblers Karner, der mit seinen 28 Toren den Aufstieg erst möglich machte, bevor der Trainer seine Mannen der tosenden Menge 13 mitgereister Fans überließ.

Drei durchzechte Nächte und das anschließende Trainingslager reichten um alle vergangenen Trainingsbemühungen und Taktikbestrebungen zu zerstreuen und somit in der Landesliga wieder von Null beginnen zu können.
zum Artikel