Aus einer Rübe kannst du kein Blut pressen
Don Teflon, Pate des Clubs, war selbst überrascht, sich nach über 20 Saisons der
verbalen Abstinenz ungefragt zu Wort zu melden.
Aber es sei nun soweit, dass es soweit sei, gab er einigen erstaunten
Lokalreportern zu Protokoll, die er eigens zu diesem Zweck kontaktiert hatte.
Was Don Teflon damit meinte, war die Tatsache, dass Jugendtrainer Julián Ignacio
Elcano im stolzen Alter von 169 Jahren beschlossen hatte, mit Ablauf der
Spielzeit in Rente zu gehen. Daher sei es nun soweit, den dienstältesten
Mitarbeiter gebührend zu verabschieden.
Ganze 87 Jahre war Elcano an der Seitenlinie der Kampfbahn der Jugendabteilung
auf und ab getigert und hatte den Nachwuchs mit einer Prise Wut, fachlicher
Kompetenz, unfehlbarem Humor und taktischer Finesse zu Höchstleistungen
getrieben. Dutzende Spieler aus dem eigenen Nachwuchs hatten es im Laufe der
Vereinsgeschichte in die erste Elf geschafft. Und auch jene, denen es verwehrt
blieb für Monaco Calcio aufzulaufen, hatten mit einem Gesamtvolumen von mehr als
einer Milliarde Euro an Transfergewinnen maßgeblichen Anteil an der Ausrichtung
und Weiterentwicklung des Clubs.
So ganz wolle man den kongenialen Jugendtrainer sich aber noch nicht auf seinem
Altenteil ausruhen lassen. Wer in gottgleichem Alter noch immer so jung wie ein
tattriger Greis aussehe, der habe auch Verpflichtungen.
"Non si può levare sangue da una rapa," bemühte der Don ein altes
kalabresisches Sprichwort. "Aus einer Rübe kann man kein Blut pressen, aus
Julián Ignacio Elcano aber wohl die beste Genetik, die man sich vorstellen
kann," so Teflon.
Dank des Trainers ewiger Jugend wird Monaco Calcio künftig nicht mehr in Pasta e
Vino, sondern in das neuartige Calcio Lab investieren.
"Wir alle", so der Don weiter, "sind doch nur launige
Erscheinungen aus dem Gemüsebeet des Herrn. Nicht mehr, als das Einwirken
elektrischer Impulse auf einfache Eiweißverbindungen. Mit der richtigen Genetik
wird Monaco Calcio in naher Zukunft aber Spieler als hochpotente Hormonhaufen
präsentieren können, die auch noch Fussball spielen, wenn keiner mehr
zusieht.
Danke Ignacio,
auf nochmal 169 Jahre.
Ciao, ciao!"
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Verfasst am : 17.05.2021 16:12
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Ich habe fertig!
Altay Alpay war mehr als niedergeschlagen. Das ganze Team lag auf dem Rasen,
starrte wie paralysiert auf Grashalme, die ebenso geknickt waren, wie der einst
so wilde Haufen von Monaco Calcio.
Ein wütendes Grollen drang durch die Handschuhe vor seinem Gesicht, gefolgt von
einem herzhaften: "Scheis´n Dreck!"
Was Alpay, langjähriger Torwart und Kapitän des Clubs, damit ausdrücken wollte,
lag auf seiner ach so großen Hand, die trotzdem viel zu viele Tore kassiert
hatte.
Die Goldene Generation um Altay, Eder, Ujfalusi, Schoof und Dannenberg war
leider nur eine Silberne geworden.
Das Dream-Team geht in Rente als viermaliger Vizemeister in Folge. Das ist zwar
auch so etwas wie ein Titel, aber nicht das, was man sich erhofft hatte.
Das beste Team der Vereinsgeschichte tritt ohne Titel ab, hält lediglich drei
Torjägerkanonen in Händen, mit denen man gerne die Spielberechnung torpedieren
möchte.
Auch letzte Saison hatte man den späteren Meister FC Küstenland, mit dem man ein
absolut freundschaftliches Verhältnis pflegt, zwei Mal ziemlich souverän
geschlagen und gegen den später 17. sowie 16. verloren, um wieder mit 89 Punkten
Zweiter zu werden.
Immerhin diesmal nicht punktgleich.
"Man hätte in den letzten vier Jahren mindestens zwei Titel absolut
verdient gehabt, war die beste Mannschaft der Liga, es war aber aufgrund der
Rahmenbedingungen nicht möglich einen zu holen", erklärte Offensivwirbler
Dannenberg und schlich von dannen.
"Ess is seha frustriere!", gibt der abdankende Kapitän Alpay zu
Protokoll.
"Ich habe fertig!"
"Gehe zuruck in Kreisliga, wo noch ehrliche Fussball gespielt wird. Danke
für nix, Ciao, Ciao!",
waren die letzten Worte des Spielers, der einst als Messias sowie Gottes eigener
Prototyp verpflichtet wurde und als geschlagener Recke das große Spielfeld
verließ.
Mund abputzen, weitermachen ist nun die Devise, um wieder ein junges und
hungriges Team aufzubauen.
Und wir haben da so einige Nachwuchsspieler, die passen zu Monaco Calcio, wie
Kahns Hand um Brdarics Nacken!
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Verfasst am : 05.09.2013 11:47
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Müde Rentner verspielen Meisterchance
Eine unfassbar schlechte Rückrunde kostet den
amtierenden Meister und Herbstmeister den Titel.
Lord Hirn ist "not amused", zuckt aber auf die Frage, "wie so
etwas passieren könne", resigniert mit den Schultern.
Woher sollte er auch genauer Bescheid wissen, schließlich hatte er so manches
Training unentschuldigt verpasst, widerwillig von seinem Co-Trainer leiten
lassen oder lediglich gönnerhaft Befehle im Stile eines Feldmarschalls aus dem
Fenster seines Büros geschrien.
"Wir waren nicht hungrig genug, sind bequem geworden", diktierte der
launische Lord den Reportern schmatzend von seinem Massagesessel aus in die
Notizblöcke.
Die Truppe schaffte es tatsächlich in der Rückrunde ganze 10 Punkte Vorsprung
auf Platz 2 zu verspielen und mit der beachtlichen Punktzahl von 88 Punkten
Vizemeister zu werden. Immerhin rettete der Offensivwirbler Lenze mit dem Gewinn
der Torjägerkanone wenigstens einen Titel, nachdem man auch in der
Championsleague unglücklich ausgeschieden war.
Ganze drei Stammspieler haben zu Saisonende ihre Fußballschuhe frustriert an den
Nagel gehängt. Zuviel waren 5 Unentschieden und 2 Niederlagen in der Rückrunde
für Möller, Strunz und Ortlechner.
Besonderer Dank gilt Aggressive-Leader Ortlechner. Er hatte das Team aus der
Verbandsliga bis in die höchste Spielklasse geführt und zwei Meistertitel sowie
einen Meisterpokal feiern können.
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Verfasst am : 06.04.2013 12:44
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Monaco Calcio mit Befreiungsschlag
Endlich der erste Saisonsieg!
Die Mannen aus dem wohl schäbigsten Viertel Münchens schießen den
Tabellen-Zweiten mit 4:1 ab. Wieder einmal geriet das Team zwar viel zu früh in
Rückstand, doch in der Endphase des Spiels wurde beherzt gekämpft und zäh
gerungen.
Zwei roten Karten zum Trotz - der Schiedsrichter hatte einen unterirdischen Tag
- bewies das dezimierte Team endlich seine Klasse.
Vergessen sind nun die ersten Saisonspiele, in denen man sich jeweils in der
Nachspielzeit nach Meinung des Lords "ungerechtfertigte" Elfmetertore
einfing und wichtige Punkte liegen ließ.
Das junge Team, in dem erstmals der U18-Spieler de la Pretta auflief, ist nun
hungrig nach Pizza und mehr.
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Verfasst am : 22.06.2011 18:35
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Da ist das Ding!
Da ist das Ding!
Schrie der Kapitän, wie von Sinnen, während die gesamte Mannschaft über ihn
herfiel und ihn dabei vor Freude seiner Kleider beraubte. Kreischende junge
Mädchen und auch solche, die einmal jung gewesen sein mochten, waren nicht mehr
zu halten.
Monaco Calcio ist direkt von der Kreisliga in die Landesliga durchmarschiert.
Der sympathische Vorstadt-Club ohne Geld, geeignete Spieler und Taktik, schaffte
das nicht für möglich gehaltene: Aufstieg! - 1. Platz! - Ja!
Der Reihe nach küssten Team und Trainer den rechten Schlappen des
Offensivwirblers Karner, der mit seinen 28 Toren den Aufstieg erst möglich
machte, bevor der Trainer seine Mannen der tosenden Menge 13 mitgereister Fans
überließ.
Drei durchzechte Nächte und das anschließende Trainingslager reichten um alle
vergangenen Trainingsbemühungen und Taktikbestrebungen zu zerstreuen und somit
in der Landesliga wieder von Null beginnen zu können.
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Verfasst am : 15.06.2011 12:01
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