9.623x gelesen 17x abonniert Ausgabe 21/24 20.05.2024 El Blindos nachgetreten Jetzt registrieren

Vereinshymne verzweifelt gesucht

Lied muss Niveau haben
Unsere glorreiche Mannschaft hat in dieser Saison mit mehr Glück als fußballerischem Können die Klasse gehalten. Die intensive Suche nach den Ursachen förderte Erstaunliches zu Tage. Hauptgrund der vielen Niederlagen waren nicht die schlechten Leistungen auf dem Platz, sondern die auf den Rängen. In Ermangelung eines eigenen Vereinsliedes sangen unsere Fans nämlich nicht nur die Lieder der gegnerischen Mannschaften inbrünstig mit, sondern verfassten für die Gegner auch noch neue Lieder.

Es wird also höchste Zeit für eine eigene Hymne. Diese muss zwei Voraussetzungen erfüllen:
1. Orientierung bieten, z.B. in fremden Stadien oder bei Massenschlägereien
2. dem Verein Einnahmen verschaffen, die noch gesteigert werden können, wenn in kurzen Abständen immer neue Vereinslieder veröffentlicht werden, die der wahre Fan ja unbedingt alle haben muss.

Der Vorschlag, Ralf Siegel als Verantwortlichen für das Lied zu gewinnen, wurde fallengelassen, da unser Verein ein erfolgreiches Lied verdient hat und sich nicht auf hinteren Plätzen beim Eurovision Song Contest wiederfinden soll.

Ein Probesingen unserer lautstarken und musisch vorbelasteten Mannschaft auf dem Vereinsgelände brachte ungeahnte Erkenntnisse. Es gibt nämlich im Deutschen Tierschutzgesetz den Paragraphen 17, der regelt, dass "Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer ... einem Wirbeltier ... länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt." Wir hoffen sehr, dass unser, jetzt traumatisierter Sicherheitsbeauftragter "Bello", Hund des Hausmeisters bald aus der Tierklinik und der Chorleiter bald aus der Untersuchungshaft entlassen werden.

Nach einer umfassenden Recherche durch die Fußballmusik meinte jedenfalls der Manager El Blindo:“ Wir haben nun eine genaue Vorstellung, wie sich unsere Hymne anhören muss. Die Musik sollte nur aus zwei wiederkehrenden Tönen und nicht mehr als vier verschiedenen Wörtern bestehen, alles andere ist zu anspruchsvoll für den Durchschnittsultra und der Text muss auch mit Erbrochenem im Mund noch deutlich mitzugrölen sein.“
Sollte der Verein eines Tages ein Lied gefunden haben, das diesen gehobenen Ansprüchen gerecht wird, werden wir an dieser Stelle davon berichten.
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persönlich für die DSK

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag,
Thomas!!!!

Geschenke gibt es beim nächsten Freundschaftsspiel (wie immer)
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Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss

Leider!
Es ist nicht mehr zu ertragen. Die Niederlagenserie unserer einst glorreichen Mannschaft dauert schon länger als ein Kaffeeklatsch mit den Zeugen Jehovas.

Und dann im Stadion. Diese unerträglich fragenden Kinderaugen. Diese Kinderaugen, so groß wie die Augen japanischer Zeichentrickfiguren. Diese Kinderaugen, die einen von unten so herzzerreißend anschauen wie eine bettelnde Katze und die stumm schreien: „Papi, warum gewinnen wir nicht mehr? SAG`MIR WARUM!“
Ich sah Männer, die in ihrer Hilflosigkeit den Kopf ihrer Erstgeborenen schweigend an sich drückten, damit die Kinder nicht die heißen Tränen der Verzweiflung in den Gesichtern ihrer Väter sahen, gestandener Helden des Alltags, die einst ohne weibliche Hilfe, nur ausgerüstet mit einem Einkaufszettel, fast alle Waren des täglichen Bedarfs im Labyrinth des Supermarktes fanden.
Ja, solche Männer wissen nicht mehr weiter. Denn das Spiel unserer Mannschaft ist im Moment schwerer zu erdulden als Schmerzen in Regionen, die sonst nur ein Urologe zu Gesicht bekommt.

Bitte erlöst die Fans! Wie auch immer!!! BITTE!!!

Zu allem Unglück kommen jetzt auch noch hohe Kosten auf den Verein zu. Eine namhafte deutsche Versicherung kündigte die Allianz mit unserem Verein auf, nachdem sich 82 gegnerische Fans während eines Heimspiels auf unseren Tribünen totgelacht haben.
Armer Verein. Um die Kosten zu deckeln, wird ab sofort der täglich frisch importierte Beluga Caviar beim gemeinsamen Mannschaftsfrühstück gestrichen.
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Neue Position gefunden

Alles eine Frage der Perspektive
Frustriert und niedergeschlagen kam unser Torwart Norbert Geiger nach dem vierten, in Folge verlorenen Spiel nach Hause. In der jetzt folgenden und ausführlichen Spielanalyse erwähnte unser Spieler seiner Ehefrau gegenüber, dass nach diesen Niederlagen ein Stellungswechsel zwingend erforderlich sei. Wenig später überraschte Frau Geiger ihren Ehemann in einer neuen Position auf der heimischen Ledercouch(Nappa, strapazierfähig, also die Couch).
Freudig überrascht und einfallsreich übernahm unser Spieler die Initiative und meisterte die Herausforderung zur vollsten Befriedigung. Mit den Worten:“ Es reicht ja, wenn er ohne Erfolgserlebnis schon immer im Strafraum unten liegen muss.“ steckte Frau Geiger aber den Finger empfindlich in die Wunde.

Denn auch unser heißgeliebter Verein nimmt in dieser Saison eine ungewohnte Position in der Tabelle ein. Als Vorletzter kämpfen wir gegen die drohende Schmach des Abstiegs. Der Manager El Blindo lies zu diesem Thema verlauten:“ Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Denn: Wenn wir die Tabelle dreh´n werden die El Blindos oben stehen. Es ist alles nur eine Frage der Perspektive.“

In diesem Zusammenhang gab der Manager bekannt, dass er bei der Liga-Leitung eine Regeländerung beantragt hat. Demnach soll am Ende einer Saison ein Münzwurf entscheiden, ob die Tabelle einer Liga gedreht wird, mit allen Konsequenzen für den Meister bzw. den Klassenerhalt. Dadurch eröffneten sich neue Möglichkeiten für Strategie und Mannschaftsaufstellung. Jetzt können auch schache Mannschaften um die Meisterschaft und die Vergabe der Champions League Plätze mit Niederlagen mitkämpfen. Eine tolle Perspektive.

Auf Nachfrage der Journalisten fügte der Manager zuversichtlich hinzu: “Ich bin fest davon überzeugt, dass meine revolutionäre Idee besser ist als jede neue Spielberechnung. In dieser Saison werden wir noch den obersten Rang erreichen, oder den untersten. Jedenfalls wird jeder bestraft, der ein Tor schießt, egal wie schwach der Gegner ist. Das ist das erklärte Ziel.“ Der Manager lies einige völlig verwirrte Journalisten zurück.

P.S.: Übrigens wurde nach dem Motivationstraining auf der Torwartcouch das nächste Match zu Null gespielt. Frau Geiger beantwortet gerne Anfragen interessierter Spieler und Leser zum Einzeltraining.
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Spektakuläre Neuverpflichtung

Jetzt muss gespart werden
Als Tabellenführer der Oberliga Hamburg 1 untermauert der Verein seine Aufstiegsambitionen und gibt eine spektakuläre Neuverpflichtung bekannt. Ab sofort ist Ernst Emesis für die Verpflegung der Mannschaft zuständig. Er löst Mutti Frieda ab, deren gut bürgerliche Küche bereits für die zweite Achsverstärkung am Mannschaftsbus verantwortlich zeichnet. „Letztlich überzeugte uns das Konzept seiner ganzheitlichen und nachhaltigen Ernährung aus Recyclingnahrungsmitteln“ teilte der Manager El Blindo der Presse mit. „Natürlich ist eine solche Kapazität nicht billig, deshalb muss der Verein an anderer Stelle sparen“.

Erstes Opfer ist die Mundhygiene. Ab sofort ist es allen Spielern verboten, einen Zahnarzt aufzusuchen. Die Zahnarztkosten übernahm bisher unser sozial engagierter Verein. Bei sehr starken Beschwerden ist der Hausmeister zu kontaktieren, der für diese Aufgabe zusätzlich mit einem rostigen Hammer und gebrauchten Meißel (zusammen 4,95 Euro, inkl. Versand, bei Ebay) ausgestattet wurde. Bei notwendigen Extraktionen hat der Betroffene eine Kneipenschlägerei zu beginnen oder beim nächsten G8-Gipfel zu demonstrieren. Auch die Idee, bei einem illegalen Konzert einer Naziband verschleiert die Internationale zu singen, ist sehr erfolgversprechend.
Da die Spieler jetzt nicht mehr kraftvoll zubeißen können ist Ernst Emesis dazu übergegangen, nur noch sehr leckere und flüssige vegetarische Nahrung anzubieten. Diese Idee erwies sich außerdem als sehr lukrativ, da viele Spieler die Schnabeltassenkollektion (mit Vereinslogo) aus dem Fanshop zur Nahrungsaufnahme kauften.

Erfreulicherweise trat ein zusätzlicher Effekt ein. Die Spieler berichteten übereinstimmend, dass sie, auch in Stoßzeiten, immer viel Platz in öffentlichen Verkehrsmitteln hätten. Somit ist für sie das Ausatmen mit offenem Mund nicht nur eine lebensnotwendige Pflicht, sondern auch eine gute Möglichkeit, seine intimen Momente, auch in einer vollbesetzten U-Bahn, genießen zu können.

Eine ähnliche Wirkung stellte sich auf dem Platz ein. Die gegnerische Abwehr wagt sich nur noch bei Gegenwind in die Nähe unserer Spieler, Torschüsse erfolgen weitgehend aus der Distanz. Mit den Worten: „Das geht noch besser!“ verbot der Co-Trainer Stephan Waltisperger das Waschen und Wechseln der Spielkleidung. Diese Maßnahme verhalf unseren Spielern zu einer Aura der Unnahbarkeit und vielen Freiheiten auf dem Platz.
„Ich werde die Ergebnisse dieser Maßnahmen kritisch beobachten“, versprach der Manager El Blindo in der Kabine der Männermannschaft mit tränenden Augen, nasaler Stimme und Wäscheklammer auf der Nase.
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Oscarverleihung im Verein

Schiedsrichter erhielt Ehrenpreis für sein Lebenswerk
Gestern Abend wurden die vereinsinternen Auszeichnungen für die besten schauspielerischen Leistungen auf dem Platz verliehen. Die Feierlichkeiten fanden im Clubhaus des Vereins statt.
Zeitgleich übergab der Manager des Vereins auch Sachpreise für die Schiedsrichter, die dem Verein immer wohl gesonnen waren. Die ausgezeichneten Unparteiischen (haha) nahmen ihre Preise, inspiriert von den Auszeichnungsreisen verschiedener deutscher Versicherer, in einem rumänischen Bordell entgegen. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die sozialen Absichten des Vereins, da nur Prostituierte aus den ärmsten Schichten des Landes verpflichtet wurden.

Gewinner der diesjährigen Vereins-Oscars sind:

-in der Kategorie „Elfmeterschinden“: Arno Kampel

- in der Kategorie „Sterbender Schwan“: Philip Kamp

- in der Kategorie „längster Flug ohne gegnerisches Einwirken“: Dieter Steuble

Als bestes Nachwuchstalent wurde der Jungspieler Philip Sauseng für seinen variationsreichen markerschütternden Schrei über fünf Oktaven begleitet von echten Tränen im Spiel gegen Grün Weiss Lindow/Mark geehrt.

Der Schiedsrichter Peter Schultze beendete mit der letzten Saison seine Karriere und erhielt vom Verein eine Auszeichnung für sein Lebenswerk. Wörtlich sagte der Manager El Blindo in der Laudatio:“ Selten sah ich einen Referee, dem die Pfeife so locker saß und der mit so viel Phantasie und Flexibilität die entscheidenden Situationen stets zu Gunsten unseres Vereins entschied. Dafür meinen persönlichen Dank.“ Anschließend überreichte er dem, nur mit Sportsocken bekleideten, Familienvater und Ehemann eine Ehrenurkunde auf Vereinsbriefpapier und einen Pokal in Form einer geöffneten Hand.
Die goldenen Himbeere für die schlechteste Darstellung erhielt Jan Schaefer . Er gelobte Besserung und bekam einen Gutschein für die Schauspielschule. Nach der Feier gab der Verein die sofortige Trennung von Spieler Fredy Maissen bekannt. Dieser Spieler hatte es stets abgelehnt, mit Schwalben zum Erfolg zu kommen. „Dieses vereinsschädigende Verhalten kann nicht länger toleriert werden“, sagte der Manager El Blindo, „Das ist doch unsportlich und unfair gegenüber seinen Mitspielern!“
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