18.375x gelesen 79x abonniert Ausgabe 44/24 01.11.2024 BBFC Logbuch Jetzt registrieren

BBFC Logbuch 241443B AUG 24 Eintrag 118-1

Andy ist und bleibt ein alter Schwerenöter. Vor allem aber ist er jetzt nicht mehr Crewmitglied auf der Baltic Buccaneer. Aber davon später mehr...

Der RelingsMaat Andy Staffeldt, 805, 41 war 25 Monate teil der Besatzung. Seit dem hat er an 18 Feindfahrten teilgenommen. Nach der letzten, von der wir als Dritte in den Hafen zurückgekehrt waren, hat er Hals über Kopf abgeheuert. Aber davon später mehr...

Im zarten Alter von 16 kam Andy an Bord und erlernte die Seeräuberei von der Pik auf. Als RelingsMaat tat er bis zuletzt Dienst in der Steuerbordbatterie oder auf der Großobermarsrah. Ein Baum von einem Mann, hätte Andy die Blaupause eines Piraten sein können. Stets übellaunig und aufbrausend, keinem Streit aus dem Wege gehend und mit einer, auch in Freibeuterkreisen gefürchteten, hohen Grundaggressivität gesegnet, hatte er einen unheilvollen Hang zum Rum. Sein Lieblingsgetränk ist ein Piratengedeck (ein großes Glas Rum und ein kleines Bier, Anm.d.Red.) Alles Geschichte, denn jetzt ist er weg. Aber davon später mehr...

Die raubeinige, ungehobelte Seemann hat jedoch auch eine unerwartete, völlig andere Seite. Er kann sehr galant sein und Damen gegenüber beste Manieren an den Tag legen, ein Kavalier alter Schule. In jedem Hafen, und ich meine in wirklich jedem Hafen, hat Andy, der alte Schwerenöter ein Liebchen in Petto.
In Tortuga hat er eine Liaison mit der Wirtin der „Zur kurzen Lunte“ einer Kaschemme am Hafen, dessen besagte Wirtin ein vergleichbar polygames Liebesleben hat.
Problematischer war, dass Andy in Kingston der Frau des Hafenmeisters schöne Augen machte, was zu der einen oder anderen Auseinandersetzung mit dem gehörnten Hafenmeister führte und häufig einen ungeplant kurzen Hafenaufenthalt zur Folge hatte.
In Maracaibo war es die Tochter des Bürgermeisters, in Pointe-á-Pitre die Cousine des Gouverneurs, und so weiter. Die Damen müssen sich jetzt jedoch nach einem anderen Liebhaber umsehen, denn der Andy ist vom Markt, aber davon später mehr...

Im Anschluss an unsere letzte Feindfahrt fuhr die ganze Besatzung nach Cooktown. Unser alter Freund Cooker, der alte Gemüseschnippler, hat uns zu einem Gerangel eingeladen und wir ließen uns nicht lange bitten. Dort die Bude gefechtsklar gemacht, die anderen Teilnehmer schnell mal auf links gedreht und gezeigt wo der Hai die Backenzähne hat.
Zum Schuss lagen sich alle nach einem formidablen Dinner und ordentlich durchbetrunken singend in den Armen und später - ja, jetzt ist später - ist unser Andy Staffeldt mit Cookers Sous Chefin Gelinde Klötenbröhm durchgebrannt!
Aus, Schluss, vorbei. Das wars mit Andy. Machs gut, Du alter Haudegen.
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Tommy Oliver verkündet:

Oliver
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BBFC Logbuch 251629A FEB 24 Eintrag 114-1

Es ist wieder Ruhe eingekehrt an Bord der Baltic Buccaneer.
Die Gefechte und Konflikte der letzten Zeit haben die Mannschaft zusammengeschweißt. Es waren weder Zugänge noch Abgänge zu verzeichnen und diese Kontinuität zeigte Erfolge. Nur wenige Gefechte gingen verloren und wir kehrten als Dritte in den Hafen zurück.
Der Kapitän ist mit der Crew und ihren gezeigten Leistungen durchaus zufrieden und sicherlich werden sie auch in Europäischen Gewässern mithalten können.
Jetzt nur nicht nachlassen. Die Bande ruchloser Piraten bloß nicht loben, das fördert nur den Übermut. Weniger Kritik als üblich muss dem Haufen aggressiver Raufbolde als Indikator des Wohlwollens des Kapitän reichen.
Abgesehen von STeuermann Uderstadt, der allmählich in die Jahre kommt, wird die Besatzung unverändert zusammen bleiben für die kommenden Feindfahrten. Das Potential der Crew wird den einen oder anderen Erfolg bringen, aber was dann?

Der Kapitän blickt zuversichtlich auf die Rasselbande aus der Freibeuter-Nachwuchsschmiede. Fluchen können sie schon wie die Alten und dass die Welt auf jeden Fall zu klein ist, für die Ambitionen der Jungseeräuber, ist auch offensichtlich. Aus ihnen wird er eine neue Besatzung formen. Da ist jedoch Geduld gefragt und auch der Langmut, Rückschläge wegzustecken.
Der Kapitän hat schon viele junge Piraten heranwachsen sehen und weis, was die Jungen erwartet, wenn sie den ersten richtigen Gegner von die Geschütze bekommen...
Jedoch ist dieser Weg immernoch besser, als eine Reihe von arrivierten und hochbezahlten Starpiraten auf dem Seeräuber-Transfermarkt zu Shanghaien, ihnen die Allüren auszutreiben und ein funktionierendes Team zu formen.

Das Geld spart sich der Kapitän und setzt auf die eigene Jugendabteilung. Vielleicht investiert er ein wenig in einen Abendkurs der Korsaren- VHS „Menschenführung mit Geduld und Nachsicht - alternative Aspekte neben Knute und Flüchen an Bord von Piratenschiffen“.
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BBFC Logbuch 131538A JAN 24 Eintrag 113-1

Lautes Geschrei hallt über das Deck der Baltic Buccaneer. Nichts ist zu spüren von der sonst üblichen ausgelassenen Stimmung am Ende einer erfolgreichen Feindfahrt. Keine Feier anlässlich der erfolgreichen Rückkehr in den 1. BL-Ozean, als wir als fünfte in den Hafen zurückkehrten. Nein, diesmal sind laute Parolen zu hören.

Was war passiert?
Für den Kapitän ist das alles das unrühmliche, absehbare und dennoch unausweichliche Ende einer Entwicklung, die damit begann dass der Kostendruck immer größer wurde. Alles wird immer teurer. Die Inflation drückt unerbittlich auch auf die Einkommenssituation der Schiffsbesatzung. Die Kannonenkugeln beispielsweise sind im letzten Jahr um fast 30% teurer geworden und auch die höheren Plicht-Beiträge zur SARK (Seeräuber Alters und Renten Kasse) ließen die laufenden Kosten immer weiter steigen.

Also beschloss der Kapitän gegenzusteuern und griff zu drastischen Maßnahmen.
Stellenabbau und Kürzungen bei der Ausschüttung von Prisengeldern als Gewinnbeteiligung der Besatzung.

Als der OberMatrose Rüdiger Hauer, 41, 735, abheuerte und seine Stelle nicht nachbesetzt wurde, eskalierte die Situation.
Die aufgebrachten Seeräuber blockierten die Niedergänge zur Kommandatenkammer mit mehreren Bordlafetten der 32 Pfünder der Oberdecks Batterie und die Zugänge zur Offiziermesse mit einigen Stücken der 24 Pfündern der Batterie von Mitteldeck. Aus den Resten eines alten Jagers und anderen Vorstagsegeln fertigten sie Transparente mit Aufschriften wie
„Wir entern keine Galeere, wenn in unserem Beutel bleibt gähnende Leere!“
oder
„Ohne Gelder von der Prise machen wir nur Miese“

Die aufgebrachte Horde wütender Freibeuter scharte sich auf der Hütte und dem Mitteldeck und ließ ihrem wütenden Protest lautstark freien Lauf.

Auch nach außen war der Protest deutlich markiert. Die Bootsmannsgruppe hatte unter Anleitung des Decksmeisters die Stückpforten mit dem Schriftzug versehen:
„Die Pforten bleiben zu, die Stücke geben Ruh, bis die Besatzung zahl steigt im Nu!“

Den Kapitän blieb nach mehreren Tagen im unfreiwilligen Stubenarrest nichts anderes übrig, als einen Kompromiss mit den lokalen Vertretern der FICK (Freibeuter Interessens und Communikations Kameradschaft ist die zuständige Seeräubergewerkschaft, Anm. der Red.) auszuhandeln.
Im Ergebnis wurde die freie Stelle durch den AußenVorschoter Andi Rehm neu besetzt und die Kürzung der Prisengelder reduziert. Bei wieder besserer Ertragslage sollen die ausstehenden Summen ausbezahlt werden und ein Sonderbonus fällig werden.

Letztlich waren alle Beteiligten froh, das der Konflikt beigelegt wurde und die gesamte Crew sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren konnte, übellaunig und verkatert unter der harten Knute des Kapitän auf Feindfahrt zu segeln...
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BBFC Logbuch 092130A DEC 23 Eintrag 112-1

So deprimierend die vorherige, so erfolgreich war die letzte Feindfahrt im Zweitligameer.

Mit deutlichem Vorsprung erreichte die Baltic Buccaneer als erste den Hafen und stieß damit das Tor zum Bundesligaozean wieder weit auf.
Das harte Training hat sich ausgezahlt und die Mischung aus einigen älteren, erfahrenen Piraten und dem jungen, wilden Nachwuchs scheint momentan zu stimmen und der Abschied von AußenVorschoter Ralf Lottner, 41, 745, wurde gut kompensiert.

Gefeiert wurde diesmal dort wo der Seemann sich an Land am wohlsten fühlt, auf der Reeperbahn.
Zur Einstimmung lud der Kapitän das siegreiche Team zu dem Konzert von Halestorm in die Große Freiheit ein. Anschließend wurde ein zünftiger Zug durch die einschlägigen Etablissements von St. Pauli unternommen. Als der Morgen dämmerte kehrte die johlende Band sturzbetrunken, aber erstaunlicherweise diesmal vollzählig und ohne „Polizeigeleit“ an Bord zurück.

Dort haben die frische Luft auf See und ein Großwanten-Wettaufentern dafür gesorgt, dass die Köpfe schnell wieder klar und der Blick nach vorne gerichtet wurde.
Der neue Raid hat erfolgreich begonnen. Nach den ersten drei Gefechten führen wir das Feld an...
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BBFC Logbuch 262007B OKT 23 Eintrag 111-1

Nein, so hatte sich der RelingsMaat Hanno Wagner, 41, 765, seine letzte Feindfahrt nicht vorgestellt.

Als drittletzte lief die Baltic Buccaneer wieder in den Hafen ein.
Die Bande von Grünschnäbeln war zwar bemüht, jedoch fehlte es letztlich an allen Ecken und Enden. Einfach zu wenig, um im Erstligaozean bestehen zu können. Jetzt geht es im Zweitligameer darum, der Horde ungestümer aber noch unerfahrenerer Piraten das Handwerkszeug beizubringen und sie zu einer schlagkräftigen Kampfgemeinschaft zu formen.

Dazu hat sich der Kapitän etwas außergewöhnliches überlegt.

Weit weg von Salzwasser und Rum, wird die Freibeuterrasselbande in der frischen fränkischen Mittelgebirgsluft entlang der fränkischen Bierstraße einen Teammarsch absolvieren.
Dabei werden entlang der Route verschiedene Stationen in Form von Workshops durchgeführt.
Tampenspleisen in Hof, einen 32 Pfünder auf einer Schiffslafette den Döbraberg hochziehen, aber auch Kulturelles, wie ein Besuch im bayerischen Brauereimuseum oder eine Einkehr im Bamberger Schlengerla stehen auf dem Programm.
Das wird die Bande hoffentlich zusammenschweißen. Ja, und Schweiß wird bei dem Exkurs eine große Rolle spielen, versprochen.
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