18.374x gelesen 79x abonniert Ausgabe 44/24 01.11.2024 BBFC Logbuch Jetzt registrieren

BBFC Logbuch 072133B SEP 23 Eintrag 110-1

Mit Arne Schwake, 735, 41, Marko Streit, 730, 41, Dominique Haas, 770,41 und Dietmar Arbinger, 750, 41, haben nun die letzten der alten Garde abgeheuert. Mit ihrer tatkräftigen Mithilfe kam die Baltic Buccaneer zum Abschluss einer erfolgreichen Feindfahrt als dritte in den Hafen zurück und werden auf dem nächsten Raid auch durch europäische Gewässer segeln.
Doch nur der alte RelingsMaat Wagner auf seiner letzten Fahrt, wird kaum ausreichen den verbliebenen Haufen, zumeist noch rotznäsiger Nachwuchs Seeräuber, erfolgreich im nächsten Raid zusammen zu halten und anzuleiten.

Jetzt wären erfahrene Neuzugänge nötig. Aber auch im Piratenbusiness ist der Fachkräftemangel mittlerweile allgegenwärtig.
Wer sich auf die Stellenausschreibungen bewirbt bringt häufig nicht die richtigen Voraussetzungen mit oder ist schlicht nicht geeignet.
Was soll der Kapitän mit einem Seemann anfangen, der „Enterhaken“ als ein Einlasshinderungsgrund in der Hafendisco versteht oder „Stückpforten“ als eine Türe für die Anlieferung von Warenlieferungen ansieht.
Auch die Frage nach ausgewogener, veganer Ernährung und die Option einer Viertagewoche an Bord ist keine geeignete Einstellungsvoraussetzung.

Es wird dem Kapitän nicht anderes übrig bleiben, als aus dieser Not eine Tugend zu machen. Die Lösung ist jetzt eine konsequente Nachwuchsarbeit, die einen gut ausgebildeten, übellaunigen und trinkfesten Freibeuternachwuchs hervor bringt.
Das wir dem Feld bis auf weiteres hinterher segeln, ist dabei kaum zu vermeiden, aber, wer weis, vielleicht gelingt der jungen Crew der eine oder andere Überraschungscoup…
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BBFC Logbuch 182300B JUN 23 Eintrag 108-1

Der Kapitän hat gerade keine Zeit für lange Logbucheinträge. Das muss jetzt mal schnell gehen.
Als zweite in den Hafen gekommen, Hurra, ausgelassen gefeiert, alle betrunken, OberMatrose Urs Kuhr, 750,41, weg!

Am Morgen nach der üblichen Einlauffeier war Kuhr weg, wie vom Erdboden verschluckt.
Die Feier war im normalen Rahmen abgelaufen und als keiner auch nach drei Tagen ein Lebenszeichen vom OberMatrosen Kuhr vernommen hat, schickte der Kapitän die Mannschaft auf die Suche nach Urs Kuhr.

Damit nahm das Drama seinen Lauf. Anfangs durchaus ernstlich bemüht, den missigen Kameraden zu finden, entwickelten die Suchtrupps alsbald ein verhängnisvolles Eigenleben.
So machte sich der DecksMeister Karl Heeren, 725, 41, persönlich daran alle, aber auch wirklich alle Hafenkneipen auf Spuren des Vermissten abzusuchen. Dabei überzeugte er sich jeweils von der Qualität der feilgebotenen Alkoholika, dass er letztlich sturztrunken von der Pier auf die Schanz einer Barkasse fiel und sich Arm und Bein brach.

Nicht viel besser erging es dem LeichtMatrosen Alfons Heidemann, 775, 41, der sich auf die Suche in den einschlägigen Etablissements machte. Seine etwas ruppige Art der Befragung der Damen führte zu deren Unmut und zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit gleich mehreren Luden, was mehrere der Beteiligten in die Notaufnahme des Hafenkrankenhauses brachte.

Die Nachforschungen des InnenVorschoters Rafael Mochmann, 745, 41, im örtlichen Casino mündete in einer Anzeige wegen Nötigung und schwerer Körperverletzung sowie sofortiger Untersuchungshaft.

Den Rest der ungestüm übereifrig suchenden Besatzung hat der Kapitän dann schnell wieder eingefangen und ist eiligst ausgelaufen, bevor noch mehr Unglücke passieren. Urs Kuhr jedoch bleibt verschwunden.
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BBFC Logbuch 271848B APR 23 Eintrag 107-1

Es ist was faul im Schiffe Buccaneer.

Trotz eines fünften Platzes ist der Kapitän besorgt.
Die Baltic Buccaneer, die sich seit nunmehr über 12 Jahren in unzähligen Gefechten stets bavourös geschlagen hat, braucht langsam eine Grundüberholung. Der Kiel und die Spanten sind nach wie vor massiv und geben dem Schiff die nötige Stabilität, aber die Beplankung hat schon einiges aushalten müssen. Das letzte Kalfatern hat zwar einiges gebracht, trotzdem macht das Schiff bei schwerem Wetter wieder einiges Wasser und die Bilgen müssen häufig lenz gepumpt werden. Auch fehlen an einigen Stellen am Rumpf die Kupferbeschläge.

Zuletzt sind zwei Webleinen in den Besanwanten gebrochen, gerade als RelingsMaat Ludwig Lengeneke, 790, 41 aufgeentert ist. Unglücklicherweise stürzte er dabei an Deck und brach sich mehrere Knochen, sodass er für längere Zeit ausfällt.
Es muss etwas geschehen, bevor noch mehr passiert und die Crew, die ohnehin hinter allem einen Aberglauben oder gar Fluch vermutet, das Vertrauen in das Schiff verliert.
Man soll es nicht für möglich halten, aber diese Bande von raubeinigen, ungehobelten und grimmigen Piraten, denen sonst kein Gegner zu mächtig und kein Abenteuer zu gefährlich ist, werden bei solchen Ereignissen unversehens zu abergläubischen Zauderern, die sich ständig bekreuzigend, den baldigen Weltuntergang herbeiunken.zu

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BBFC Logbuch 171029A MAR 23 Eintrag 106-1

InnenVorschoter Richard Cooper, 42, 755, ist nicht mehr der selbe waghalsige, bisweilen linkische und immer zu Schabernack bereite Pirat wie bisher.
Er hat sich verändert.

Seit nach dem letzten Raid sein Kumpel Nigel Curle von Bord gegangen ist, war mit Richard nicht mehr viel los. Eher lustlos und knurrig versah er seinen Dienst.
Dem Yin fehlt sein Yang, dem Tünnes sein Schäl. Die beiden aus Amerikanisch Samoa stammenden Seeleute kamen als Schiffsjungen auf die Baltic Buccaneer und fuhren viele Jahre zusammen an Bord. Dabei waren sie ein gefürchtetes Duo infernale, wie Feuer und Rauch, den einen gab es nicht ohne den anderen. Wenn an Bord irgend etwas außergewöhnliches geschah, fiel der Verdacht stets zuerst auf die Beiden. Ihnen war auch bis zuletzt nie abzugewöhnen in ihrem unverständlichen Samoa Kauderwelsch über alles und jeden herzuziehen.

Jetzt ist auch für Richard Cooper die Zeit gekommen abzuheuern. Nach dieser Feindfahrt kehrten die Freibeuter der Baltic Buccaneer immerhin als zweite in den Hafen zurück, aber die sonst ausgelassenen Freude darüber nebst den üblichen ausufernden Festivitäten fanden diesmal Richard statt. Der saß gleich im ersten Flieger nach Pago Pago, um in Tagatoge, unweit der Hauptstadt, seinen Kumpel Nigel zu treffen. Weil Tobias Grönland, 41, 770, nach seiner Bordzeit nichts besseres vorhatte, flog er gleich mit.

Ich möchte nicht wissen, was die drei auf der bedauernswerten Insel zukünftig alles anstellen werden...
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BBFC Logbuch 051613A JAN 23 Eintrag 105-1

An Bord der Baltic Buccaneer kann man wieder der Amtschimmel wiehern und den Kapitän in der Kajüte fluchen hören.

Die von der FICK (Freibeuter Interessens und Communikations Kameradschaft ist die zuständige Seeräubergewerkschaft, Anm. der Red.), erlasse PASTA, der Piraten ArbeitsSchutz und TätigkeitsAnweisung, sieht vor, dass jeder Freibeuter im aktiven Seedienst die jährliche Gesundheits- und Fitness-Kontrolle (GFK) durchzuführen hat.
An sich eine gute und richige Angelegenheit, kostet diese GFK dem Kapitän regelmäßig Teile seiner Crew. Vor allem die älteren Piraten tun sich bisweilen schwer, die geforderten Auflagen zu erfüllen und müssen abheuern.

Diesmal hat es den TakelWard Hans-Peter Maas 775, 44,
den DecksMeister Nigel Curle 735, 41
und den STeuermann Danny Asamoah, 740, 41 erwischt.

Da half auch kein Zetern und Fluchen, keine noch so gute Ausrede oder Begründung, die FICK schließt die drei vom Seedienst aus! Damit verliert die Crew drei Leistungsträger, die nicht so leicht zu ersetzen sind. Gerade Nigel Curle, aus Amerikanisch Samoa stammend, war der langjährige Vorhandsmann an Bord und hatte ein sicheres Gespür für aufziehende Stürme und verruchte Hafenkneipen...

... und genau in so einer Kneipe, der Bierbar in Flensburg, haben die drei den dritten Platz, den Titel des treffsichersten Schützen des letzten Raids (OberMatrose Urs Kuhr, 28 Treffer) und nicht zuletzt ihren Abschied gefeiert.
Der Kapitän wird dem Rest der Bande übernächtigter Trunkenbolde jetzt wieder ordentlich Beine machen, dass die nächte Kontrolle keinen weiteren Abgang verursacht.
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BBFC Logbuch 191955 DEC 22 Eintrag 104-1

Hans-Peter Schramm, 735, 41, ist nicht mehr Teil der Besatzung der Baltic Buccaneer.

Der in die Jahre gekommene AußenVorschoter hat auf eigenen Wunsch abgeheuert. Der Kapitän hatte dabei von vornherein ein ungutes Gefühl, ihn zeihen zu lassen.
Der Seemann an und für sich ist nie ganz frei von Aberglaube und bösen Vorahnungen uns so schwante dem Kapitän nichts gutes als Hans-Peter von Bord ging. Denn eben jener war, neben seiner Tätigkeit am laufenden Gut der Kreuzuntermars, auch der ApothekenVerwalter an Bord. Wenn immer es dem einen oder anderen juckte, zwickte oder schniefte, Hans-Peter erwies sich als versierter Medizinmixer.

Schon kurz nach der Rückkehr in den Hafen, immerhin als Vierter, begann die Nase des Kapitän zu laufen und der Hals zu kratzen.
Diesen beginnenden Symptomen wurde bisher mit einer selbst gebastelten Mixtur des geschickten Tikturtüftlers zu Leibe gerückt.
Mit Rum als Basis, versetzte Hans-Peter seine Hausmittel mit allerlei Zusätzen, um der Erkrankung Herr zu werden, was meistens zum Erfolg und immer zur Trunkenheit des Patienten führte.

Jetzt setzt der schniefende und keuchende Kapitän fluchend in seiner Kammer und experimentiert eigenhändig an einer wirkungsvollen Medizin. Wäre Hans-Peter bloß noch an Bord…

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