7.572x gelesen 12x abonniert Ausgabe 41/24 10.10.2024 Radical Spirit Jetzt registrieren

Wo sind die Vorbilder auf dem Platz?

Die Vorbildfunktion des Trainers

In der Pubertät, wenn Jugendliche gegenüber Eltern und Lehrern eine kritische Haltung einnehmen, gehört der Trainer zu den Erwachsenen, die als Vertrauenspersonen akzeptiert und gesucht werden: Sie sind wichtige Vorbilder.

Im Gegensatz zu der Bezugsperson des Lehrers, repräsentieren Trainer einen Bereich, in dem Jugendliche freiwillig ihre Zeit verbringen – Fußball ist Freizeitbeschäftigung und kein Pflichtprogramm; Kinder und Jugendliche kommen von sich aus.

Die große Kunst des Trainers besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen dem sportlichen Angebot und den sozialen Bedürfnissen herzustellen. Dabei sollte er sein eigenes Verhalten immer wieder hinterfragen, z. B. in Bezug auf:
-Den Auftritt vor der eigenen Mannschaft
-Den Umgang mit Sieg und Niederlagen
-Die Bewältigung von Konflikten
-Die Gleichbehandlung aller Spieler
-Das Verhalten gegenüber Personen außerhalb der Gruppe
-Das Verhalten außerhalb des Trainings- und Spielbetriebs
-Den Umgang mit eigenen Fehlern
-Den Konsum von Suchtmitteln

Grundsätze für einen Trainer

Die jungen Spieler beobachten ihre Trainer genau und schauen sich ihr eigenes Verhalten dort ab. Niemand erwartet einen perfekten Betreuer, dem keinerlei Fehler unterlaufen. Er sollte sich nur bewusst sein, dass er große Verantwortung trägt und nicht nur der Fußball davon profitiert, wenn er seinen Einfluss nutzt. Deshalb sollte er folgende Grundsätze beachten:
-Keine Gewalt (verbal/nonverbal) gegenüber den Spielern anwenden
-Verantwortungsbewusster Umgang mit Sportmaterialien, Räumen und der Mitwelt vorleben
-FAIR PLAY vorleben; Respekt und Höflichkeit gegenüber allen Beteiligten am Fußball
-Unterlassen von herablassenden Aussagen
-Bemühung um Weiter- und Fortbildung
-Gruppenteilnehmer als gleichberechtigte Partner ansehen
-Für eine angenehme Mannschaftsatmosphäre sorgen

Schön, aber was sehen wir leider jede Woche immer wieder für Übungsleiter in den Coachingzonen!?
Fast jede Entscheidung der Schiedsrichter wird angezweifelt!
Das Fordern von Verwarnungen gegenüber Gegenspieler!
Theatralik gehört offenbar zum cleveren Spiel!

Wer soll dann BITTESCHÖN der Jugend ein Vorbild sein und FAIRPLAY lehren?
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Weihnachtsgrüße

Der
FC Radical Ravensburg
wünscht allen ein
schönes Weihnachtsfest
und einen guten Start in das neue Jahr 2024!
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Der Fussball und der Fan in Gefahr

Die schönste Nebensache Fussball, wird zum kommerziellen, politischen und nun auch religiösen Spielball
Es reicht noch nicht, dass sich der internationale Fussball, nur noch nach dem maximalen Kommerz ausrichtet, ohne moralische und ethische Belange zu berücksichtigen. Dass Fussball und andere sportliche Großereignisse zum geopolitischen Machtgehabe avancieren. Dass sich Rassismus seit Jahren in den europäischen Stadien auf Spieler mit Migrationshintergrund niederschlägt. Dass Spieler und die Spezies von Spielerberater keine Moral zu abgegebenen Bekenntnissen und Verträgen erkennen lassen. Dass sich sogenannte Ultrafans mehr für Randale, Unsicherheit und Unkosten in den Stadien interessieren, als für gepflegte Fanfreundschaften und gute Choreos. Jetzt wird Fussball auch mit religiösen Ansichten missbraucht.

Fussball quo vadis?

Das Attentat von Brüssel und die Ermordung von zwei schwedischen Fans, aus religiös motivierter Rache, für die dümmlich öffentliche Verbrennung von Koran-Exemplaren in Schweden, wirft ein Schlaglicht auf die EM in Deutschland, die am 14. Juni 2024 in München eröffnet werden soll. Die Terrorattacke werde den politischen Akzent verlagern - weg vom bislang dominierenden Thema Nachhaltigkeit, hin zum Thema Sicherheit. Das ist von Leuten zu hören, die mit der EM-Organisation befasst sind. Die Ereignisse in Brüssel würden Ausrichtern und Sicherheitsbehörden neuerlich vor Augen führen, dass es "kein Szenario gibt, das es nicht gibt", war aus dem Organisationskomitee zu hören. Das sei nicht erst jetzt in Brüssel zu sehen gewesen, da ein radikalisierter, bewaffneter Einzeltäter Jagd auf Fans machte, sondern schon bei der EM 2021, als ein motorisierter Gleitschirmflieger in die Münchner Arena segelte, um für Umweltschutz zu agitieren, und bei seiner missratenen Landung (nur) zwei Menschen verletzte.

Bei den EM-Organisatoren und auch im Bundesinnenministerium (BMI) wurde betont, dass das Sicherheitskonzept fortlaufend überprüft und überarbeitet werde. Es sei jedoch unmöglich, schon jetzt eine konkrete Einschätzung der Sicherheitslage für den Sommer 2024 abzugeben, hieß es. Beim BMI verwies man auf die langjährige Erfahrung bei Sport-Großveranstaltungen und auf die in der Vorwoche angekündigte Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Polizisten bei der EM in Deutschland sowie den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Bei beiden Großereignissen sollen Einsatzkräfte des jeweiligen Nachbarlandes zum Einsatz kommen.

Das mag für manchen beruhigend wirken. Das Geschehene wird auch Fussballfans nicht davon abhalten, in die Stadien zu gehen und sich vor dem Spiel auch mit vielen anderen Fans zu treffen. Aber solche Geschehnisse tragen nicht dazu bei, ein Fussballfest unbekümmert, zusammen mit Fans aus ganz Europa, zu feiern. Es schwingt, wie bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt, immer auch ein Teil Nachdenklichkeit mit. Ich möchte jedenfalls nicht daran glauben, dass nicht Fussballteams sportlich, respektvoll gegeneinander antreten, sondern in Zukunft Glaubensrichtungen gegeneinander in und um Stadien blutige Kämpfe austragen.

Aber, es geht leider beim Fussball schon lange nicht mehr nur um die schönste gemeinsame Nebensache!
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Spielrecht für trans*, inter* und nicht binären Personen

Spielrecht für trans*, inter* und nicht binären Personen bundesweit eingeführt

Der Berliner Fußball-Verband (BFV), führte 2019 als erster Unterverband des DFB eine Regel ein, mit der das Spielrecht für trans*, inter* und nicht binären Personen angepasst wurde. Durch diese Regelung konnten trans*, inter* und nicht-binäre Spieler*innen die Teilhabe am Ligabetrieb, bis zur höchsten Spielklasse des BFV ermöglicht werden. Das Leuchtturmprojekt aus der Hauptstadt, machte nun Schule in der gesamten Bundesrepublik.
Spielrecht bundesweit eingeführt

Mit Beginn der Saison 2022/2023, führte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das Spielrecht für trans*, inter* und nicht binären Personen nun bundesweit ein. Spieler*innen mit dem Personenstandseintrag „divers“, oder „ohne Angabe“, sowie Spieler*innen, die ihr Geschlecht angleichen lassen, können künftig selbst entscheiden, ob die Spielberechtigung für ein Frauen-, oder Männerteam erteilt werden soll. Bisher war das in den Personaldokumenten eingetragene Geschlecht – männlich, oder weiblich – maßgeblich für die Erteilung der Spielberechtigung verantwortlich.

Seit 2018 ist es möglich, sich im Personenstandsregister als „divers“ zu registrieren. Vor 2018, war die Eintragung „ohne Angabe“ möglich. Doch beim Spielrecht, gab es dabei außerhalb von Berlin bisher keine explizite Regelung. Ebenso nicht für trans* Personen. Um allen Spieler*innen – unabhängig ihrer geschlechtlichen Identität – das Fußballspielen im Ligabetrieb zu ermöglichen, wurden zur Saison 2022/2023 Änderungen an der DFB-Spielordnung, der DFB-Jugendordnung, sowie der DFB-Futsal-Ordnung vorgenommen.
„Eine Entscheidung, die in die richtige Richtung geht“!

Der Bundesverband Trans* (BVT*), der sich für geschlechtliche Selbstbestimmung und Vielfalt einsetzt, begrüßte gegenüber der Sportschau die Entscheidung des DFB: „Das ist eine Entscheidung, die in die richtige Richtung geht. An Leute mit dem Personenstand ‘divers’, oder ‘ohne Angabe’ zu denken, hat noch keiner gemacht.“

Sabine Mammitzsch, die DFB-Vizepräsidentin sagte zum Thema: „Die Landes- und Regionalverbände, aber auch Zuständige an der Basis signalisieren seit längerem, dass Unsicherheiten herrschen, wie in der Praxis mit trans*, inter* und nicht-binären Spieler*innen umgegangen werden soll. Deshalb begrüßen sie die Einführung einer nationalen, übergreifenden Regelung zum Spielrecht sehr.“

Thomas Hitzlsperger, DFB-Botschafter für Vielfalt, erklärte zur neuen Regelung: „Der Fußball steht für Vielfalt, und auch der DFB setzt sich dafür ein. Mit der Regelung des Spielrechts, schaffen wir weitere wichtige Voraussetzungen, um auch Spieler*innen, unterschiedlichster Geschlechteridentitäten, das Spielen zu ermöglichen.“
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Der Fussball zeigt sich von einer unschönen Seite

Der Fußball hat ein Problem
Aus meiner Sicht hat der Fußball ein zunehmendes Problem. Ich schaue mir gerne Fussballpiele an, bei denen beide Mannschaften nicht nur Rasenschach zelebrieren, sondern wo es auch zur Sache geht.
Es scheint aber so, als wären die Fouls heutzutage viel heftiger, als früher. Auch die Fouls, die garkeine Berührung mit dem Gegenspieler haben, werden von den meisten Profis mit schmerzverzerrtem Gesicht quittiert. Darunter gibt es Szenen, bei dem sich der ungefoulte Spieler, während seines 6-fachen Abrollens, wahrscheinlich erst Gedanken macht, an welche Stelle er sich danach hinfassen könnte, um den Schiedsrichter zu beeindrucken. Nicht selten wird dieser Blöff mit Hin- und Herwälzen und mit den Händen auf den Boden schlagen unterstützt. Schauspielerisch eine Augenweide.
Aber tief in einem drin brodelt es im Zuseherherz. Für solche Unfairness eines Spielers, hat man für gewöhnlich nur ein müdes Lächeln übrig. Diese Betrugsversuche sollten endlich kontrolliert und scharf geahndet werden. Sie schaden dem Fussball, weil der reife Zuseher ein ehrliches Fussballspiel liebt. Ehrlichkeit ist mit den Jahren unseren Idolen, Politikern und auch der Kirche abhanden gekommen. Soll das nun auch die Regel in unserem geliebten Fussball sein!?

Geht ein Spiel in die Endphase oder gar in die Verlängerung, werden aus vielen selbstverliebten echten Kerlen, schnell Memmen. Oft steht nicht mehr das Spielen an sich im Vordergrund, sondern Theatralik, Zeitspiel und Unsportlichkeiten. Und diese Methoden werden in aller Regel belohnt. Die Spieler legen sich reihenweise auf den Rasen, es gibt reihenweise Krämpfe, jeder Einwurf und Abstoß dauert gefühlt eine Minute.

Clever oder unsportlich

Fair Play wird zwar groß gepredigt und ist auf jedem zweiten Uefa-Banner zu sehen, auf dem Platz sieht man aus meiner Sicht aber viel zu wenig davon. Im Fachjargon werden diese Methoden sogar oft als "clever" bezeichnet. Ich würde es eher grob unsportlich nennen, aber gut. In anderen Sportarten sieht man all das nicht – und wenn doch, wird knallhart durchgegriffen. Auch der Fußball hat ein entsprechendes Regelwerk, welches aber viel zu selten angewendet wird. Hier sehe ich auch die Schiedsrichter in der Pflicht, entsprechendes Verhalten konsequent zu sanktionieren. Womöglich könnte auch der Video-Assistent – der an anderer Stelle manchmal deplatziert wirkt – helfen, um auf Theatralik und Schauspiel hinzuweisen.

Auch die Trainer!
Auch Trainer sollten ihren Schützlingen diese betrügerische Note austreiben. Gerade sie sind die Verantwortlichen für Spielgestaltung und Taktik. Die Trainer legen Wert auf Charakterstärke der Spieler. Nun dann, sollten sie auch darauf achten, welchen Charakter die Spieler für Fairplay mitbringen!
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Respekt

Respekt ... Eine Fehlinterpretation einer Umgangsform?
Respekt muss man etwas differenzierter betrachten. Es ist einerseits eine Wertschätzung gegenüber einer Person. Aufgrund besonderer Leistung. Wobei die Leistung auch im Verhalten begründet sein kann, z.B. indem jemand bestimmte Werte nicht nur verbal vertritt, sondern auch danach lebt. Andererseits kann Respekt auch durch eine Scheu, oder Angst vor einer höheren Stellung, bzw. Autorität ausgelöst werden.
Die Respekt-Kampagne der UEFA im Jahre 2008 förderte die grundlegende Idee des Respekts in allen Bereichen des Spiels: Respekt für gegnerische Spieler, Trainer und Funktionäre, Respekt für Schiedsrichter und Fans. Respekt ist ein entscheidender Wert des Fußballs, der als Sport für jeden zugänglich ist. Faires Spielen und faires Verhalten sind unverzichtbare Bestandteile des Fußballs. Wir haben die Verantwortung, Respekt und Fairness an unsere Kinder zu vermitteln, denn wir sind für sie große Vorbilder!

Fair Play heißt, dass man sich auch dann sportlich verhält, wenn man sich z. B. durch Schiedsrichter- und Trainerentscheidungen, durch Beschimpfungen ungerecht behandelt fühlt. Fiebern Sie mit, jubeln Sie und feuern Sie an, aber Beleidigungen haben am Fußballplatz nichts verloren!


Entscheidungen der Schiedsrichter haben wir zu akzeptieren – auch wenn sie uns manchmal ungerecht erscheinen. Schiedsrichter müssen ihre Entscheidungen unmittelbar treffen, dadurch kommt es manchmal auch zu Fehlentscheidungen.

Aber bedenken wir, dass fast alle Schiedsrichter ihre Freizeit zur Verfügung stellen, damit wir Fußball mit Freude und Spaß ausüben können. Auch wir machen im Beruf und Privatleben Fehler und werden damit mehrmals in unserem Leben konfrontiert. Sehen wir es positiv – unsere Kinder lernen auf spielerische Art und Weise im frühen Alter auch Fehlentscheidungen zu akzeptieren und damit umzugehen.

Seien wir also Vorbild und haben wir Respekt, denn ohne Schiedsrichter und Trainer gäbe es keinen Fußball für unsere Kinder!

Einige Beispiele für faires Verhalten:
Ein Spieler der ein Foul begeht, entschuldigt sich beim Gegner! Der gefoulte Spieler nimmt die Entschuldigung des Gegners an und unterdrückt dadurch aufkommende Emotionen! Ein Trainer tauscht einen unfairen Spieler aus und bespricht mit ihm sein Fehlverhalten! Trainer oder Spieler sind bemüht, in kritischen Situationen die Eltern und Spieler zu einem fairen Verhalten zu veranlassen! Spieler, Trainer, Funktionäre und Eltern demonstrieren Fair Play!
Sie sehen sich auf dem Platz leider auch sehr häufig mit Anfeindungen, Beleidigungen oder diskriminierenden Äußerungen konfrontiert.
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