Zuweilen
vergisst man ganz gerne, wie sensibel das Gebilde des FC Bayern doch ist.
Während der Saison, wenn der Rekordmeister mangels gegnerischer Klasse von Sieg
zu Sieg eilt, scheint nichts und niemand die heile Bayern-Welt trüben zu können.
Doch wenn es in die entscheidende Saisonphase geht, wenn es "Tod oder
Gladiolen" heißt, wie es Louis van Gaal einmal blumenreich beschrieben hat,
dann ist das Eis dünn in München. Dann reichen eine Niederlage und ein
Arzt-Rücktritt aus und an der Säbener Straße bricht große Unruhe
aus.
Bis vor ein paar Tagen schwärmten nahezu alle von Pep Guardiola. Der
Bayern-Trainer habe die Mannschaft auf ein neues, noch nie dagewesenes Level
geführt, hieß es. Karl-Heinz Rummenigge, seit dem Haftantritt von Uli Hoeneß die
zentrale Figur beim FC Bayern, betonte stets seine besondere Nähe zum Spanier.
"Wir sind Brüder im Geiste."
Form des Rücktritts ist ein Eklat
Dieses mental so eng verwandte Duo hat das Flaggschiff des deutschen Fußballs
jetzt in ziemlich unruhige See manövriert. Nach der 1:3-Niederlage beim FC Porto
soll es nach Informationen des SID und der "Bild" in der Kabine zu
Diskussionen zwischen Rummenigge und Vereinsarzt Dr. Hans-Wilhelm
Müller-Wohlfahrt gekommen sein.
Thema: Warum
sind die ganzen verletzten Spieler nicht fit?
Die Folgen sind bekannt. Ein Tag später warf der Arzt die Brocken hin und
stellte den Verein vor vollendete Tatsachen. Per Pressemitteilung, ohne den Klub
vorher zu informieren, erklärte Müller-Wohlfahrt gemeinsam mit seinem Team den
sofortigen Rücktritt. Begründung: Die medizinische Abteilung sei "aus ihnen
unerklärlichen Gründen für die Niederlage hauptverantwortlich gemacht"
worden.
Rücktritt schlägt
hohe Wellen.
Natürlich war das keine Kurzschlussreaktion, sondern der vorläufige Höhepunkt
einer längeren Entwicklung.
Trotz alldem wünschen Wir, die Verantwortlichen von Empor Phönix Winnweiler,
Herrn Dr. Müller-Wolfarth weiterhin nur das Beste.
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