Nie mehr zweite Liga, die
Sechste
(LKB) Der SASC SOFIA Hamburg 07 ist zurück
in der ersten Bundesliga. Nach zehn Spielzeiten im Unterhaus gelang dem Team von
Trainer Gianpaolo Brunetti souverän der Aufstieg als Tabellenzweiter. Im Vorjahr
hatte man den Aufstieg noch auf dramatische Weise am letzten Spieltag aus der
Hand gegeben (
LKB Online berichtete
nicht).
"Wir hatten ja schon etwas länger auch rechnerisch Gewissheit und noch
länger keine wirklichen Zweifel, dass wir dieses Jahr hochgehen, trotzdem ist
der Blick auf die Tabelle jetzt sehr befriedigend", freute sich Brunetti
nach dem abschließenden 2:0-Heimsieg gegen Mitaufsteiger Blau Schwarz
Püttlingen. Auch Manager Gianpaolo Brunetti war voll des Lobes für die
Mannschaft: "Wir haben die meisten Tore (96, ebenso wie Bruddaaler Hund SV
auf Rang 4,
d. Red.), die wenigsten
Gegentore (22), nur fünf Niederlagen und auch das ist der Bestwert. Eine
Siegquote von knapp zwei Dritteln und 75 Punkte sind eine hervorragende
Bilanz."
Nach der obligatorischen Bierdusche durch einige Spieler fügte Brunetti hinzu:
"Wenn ich etwas bemängeln soll, dann ist das die Tatsache, dass die
100-Tore-Marke nicht erreicht wurde und die Tatsache, dass wir nur Zweiter
geworden sind."
Noch etwas später und in einem frischen Aufsteiger-Shirt stellte der Manager
schließlich klar: "Glückwunsch an G.S.A.-Service, die noch ein Pünktchen
mehr geholt haben und ebenfalls Gratulation nach Püttlingen, wir freuen uns auf
die Wiedersehen im nächsten Jahr."
Die Spieler und der Großteil der Rekordkulisse von 77.476 Zuschauer*innen
feierten bei strahlendem Sonnenschein ausgelassen den Erfolg. In der Heimtabelle
steht der SASC ebenso wie auswärts ebenfalls auf Platz Zwei. Bei elf Siegen, 36
Punkten und 50:11 Toren kamen die Anhänger meistens auf ihre Kosten. Auf fremden
Plätzen wurden sogar noch ein Sieg und drei Zähler mehr (46:11 Tore)
eingesammelt, doch G.S.A.-Service legte mit sehr starken 43 Punkten (53:15 Tore)
hier den Grundstein für den Spitzenplatz.
Aus der souverän aufgetretenen Mannschaft stach kein Spieler als unersetzlicher
Leistungsträger heraus, dennoch gibt es natürlich einen teaminternen
Toptorjäger. Diese Auszeichnung sicherte sich Linksfuß Reinhold Janisch vor dem
rechten Flügelspieler Eric Rauschmann. Die beiden 34-Jährigen erzielten 15 und
14 Saisontore und blieben damit deutlich hinter den ligaweit Besten zurück.
Andree Bräutigam (19 Tore) und Marko Sormaz (18)liefen beide für Bruddaaler Hund
SV auf, dem in der Endabrechnung satte neun Zähler auf Püttlingen (71 Punkte)
fehlten.
Darauf angesprochen räumte Präsident Gianpaolo Brunetti ein, dass die
Vereinsvitrine noch viel Platz für Torjägerkanonen hätte: "Doch heute ist
mir das egal. Nie mehr zweite Liga - jedenfalls für mindestens ein
Jahr!"
Insgesamt hat der SASC in 64 Spielzeiten sieben Mal den besten (oder die besten)
Torschützen stellen können, zuletzt in der Meistersaison vor 33 Jahren (um kurz
die Immersion zu zerstören: 19. Juli 2018!). Dazu kommen zwei Trophäen aus der
zweiten Liga und je eine aus der dritten Liga, sowie der Ober-, Landes- und
Kreisliga.
Die Stürmer Petrik Thörner und Stephane Michalke netzten zwölf und acht Mal,
auch Ulrich Wallner (8) und Harald Felder (7) im defensiven Mittelfeld trugen
ihren Teil dazu bei, die "Last" des Toreschießens auf viele Schultern
zu verteilen. Selbst der einzige Abwehrspieler mit Stammplatz, Alf Mondenschein,
steuerte vier Tore bei. Mirko Schnoor auf dem linken Flügel schließlich gelangen
zwar auch sieben Tore in der Liga, in Freundschaftsspielen war er mit 42 Toren
jedoch unübertroffen.
Nicht nur für Mondenschein ist es eine (nicht die erste) Rückkehr in die
Beletage, er hat jedoch als einziger Spieler im Kader bereits ein Tor in der
ersten Liga erzielt. Außerdem bereits Oberhaus(bank)erfahrung haben Torwart
Sebastian Röder, Stürmer Emanuel Wölfli (der weiterhin auf seinen Durchbruch als
Stammspieler wartet und nur ein Saisontor erzielte), Harald Felder, Timo
Eichner, Ulrich Wallner, Eric Rauschmann, sowie die Innenverteidiger Niels
Strieder und Thorsten Scherrer.
"Alle Neune sind aus unserer Nachwuchsschmiede, darauf sind wir schon
stolz", sagt Manager Brunetti. "Nach dem letzten Abstieg haben wir
außerdem nach langer Zeit wieder etwas Geld in die Hand genommen und fünf junge
Spieler verpflichtet, die jetzt alle Leistungsträger sind. Trotz der geringen
Fluktuation in unserem Kader haben wir in der gleichen Zeit sogar ein
Transferplus durch Abgänge erwirtschaften können und unsere sportlichen Ziel
erreicht."
Dabei ist nicht einmal klar, dass der Aufstieg das Ziel war. Ebenso wenig wäre
der direkte Wiederabstieg ein Grund für Brunetti, etwas am Kurs zu ändern:
"Wir machen so weiter und schauen was passiert. Nach dieser Saison wird es
keinen Abgang geben, ich würde auch keine Zugänge erwarten. Es geht ja auch
so."
Das kann man schon mal so sagen, wenn der Verein in die 21. Saison in Folge in
erster (5. Spielzeit) oder zweiter Liga geht.
Anmerkung:
Das war eine lange Pause und wird auch leider nicht die Rückkehr zu regelmäßiger
Berichterstattung. Ich hoffe, dass ich dennoch einige treue Abonnent*innen oder
neue Leser*innen erreichen und idealerweise erfreuen konnte, dass es noch klappt
mit den Artikeln und das Ding hier nicht wie ein Fremdkörper wirkt und dass ich
die Formatierung getreu der Redaktionsvorgaben erledigt kriege :D Oh, eine
Überschrift fehlt auch noch. Sei kreativ! Und originell!