Im Trainingslager neues Spielsystem
eingeübt
(LKB) Mannschaft und Betreuer des SASC SOFIA Hamburg sind aus dem Trainingslager
in den Bergen zurückgekehrt. Trainer Gianpaolo Brunetti bereitete seine Spieler
dort in den letzten Tagen auf die anstehende Rückrunde vor, in der man gerne
noch um den Aufstieg mitspielen möchte.
Brunetti zieht eine positive Bilanz für die Spielpause, in der auch einige
Neuzugänge in die Mannschaft integriert werden mussten: "Das Training war
gut. Die Spieler haben sich vor allem noch einmal in der Fitness und der
Laufbereitschaft gesteigert, sodass wir jetzt hoffentlich das ganze Spiel über
Druck auf den Gegner ausüben können. Die Neuen wurden auch gut aufgenommen und
haben sich gut eingelebt ins Team. Ich denke, dass wir mit der neuen Taktik
erfolgreich sein werden."
Der Trainer hat als Folge der Wintereinkäufe das Spielsystem von einer auf drei
Spitzen umgestellt. Als Folge davon ist je ein Platz im offensiven Mittelfeld
und in der Abwehr weggefallen. Der bisherige Spielführer Peer Vanetta, der auch
die Strafstöße für sein Team schoss, hat nicht einmal mehr auf der Ersatzbank
Platz gefunden.
Brunetti sieht darin allerdings kein Problem: "Natürlich ist es für ihn
erst einmal schade. Peer ist ein feiner Kerl und hat immer alles gegeben. Aber
er ist jetzt halt nur der dritte Innenverteidiger und muss besser trainieren.
Ich gebe ihm aber gerne eine Chance, wenn er mich im Training überzeugt. Ich
habe kein Problem mit ihm."
Neuer Abwehrchef ist Neuzugang Fabian Jaggi, der mit Detlef Kannwischer und
Dietmar Peppermüller die neuformierte Dreierkette bildet. Jaggi, so war im
Trainingslager von den Stürmern zu hören, soll sogar seit seiner Ankunft noch
besser geworden sein.
Gedränge im Mittelfeld
Im Mittelfeld hatte es zunächst ausgesehen, als sei Achim Kauf Leidtragender der
Umstellungen. Der laufstarke Linksfuß hat bereits vier Treffer in Liga- und
Freundschaftsspielen erzielt, doch nicht nur auf seiner Position starke
Konkurrenz. Brunetti verzichtete in den ersten Spielen zugunsten von Spielmacher
Roman Frommer auf ihn. Mittlerweile hat der Trainer seine Meinung wieder
geändert: "Achim hat im Training hervorragende Leistungen gezeigt und ist
noch besser geworden. Daher hat er jetzt seinen Stammplatz wieder, aber die
anderen machen natürlich Druck."
Die anderen sind außer Frommer auch noch Sven Heinemann und Nachwuchsspieler
Tobias Strauß, die auf Kaufs Position im linken Mittelfeld spielen wollen. Die
Steigerung Kaufs dürfte Brunetti gelegen kommen, denn so kann er auch Helge
Kluge, der im rechten Mittelfeld gesetzt ist und bereits sechs Mal traf, auf dem
Flügel belassen.
Sechs Füße für
mehr Tore
Grund für diese Umstellungen sind die drei Stürmer Straub, Halbedel und Pärt.
Bislang möchte Brunetti keinen von ihnen auf die Bank setzen, sondern hofft
darauf, dass sie einschlagen. Der Este Pärt, der bereits in der Mannschaft war,
muss sich allerdings steigern. Erst zwei Tore stehen für den kopfballstarken
Linksfuß zu Buche. Sollte bei ihm oder einem der anderen nicht der Knoten
platzen, könnte der Trainer doch auf nur zwei Angreifer setzen. Speziell
Stareinkauf Gernot Straub macht Brunetti Sorgen: "Er trifft zwar wie blöde,
aber bislang hat er noch keinen Elfer reingemacht. Nicht einen einzigen. Und wir
haben einige Male ein Elfmeterschießen simuliert. Gernot hat in den meisten
Fällen sogar am Kasten vorbei geschossen."
Neuer Spielführer und Torwart
Im defensiven Mittelfeld unangefochten ist hingegen Alfons Carl. Der 28-jährige
ist zwar nicht neuer Elfmeterschütze - hier vertraut Brunetti in Jaggi erneut
einem Innenverteidiger - aber als Spielführer Nachfolger von Vanetta. Neben ihm
spielt Norman Kobel, der bereits drei Tore in der Liga erzielt hat. Damit führt
er zusammen mit Helge Kluge die teaminterne Rangliste an. Auch Carl konnte
bereits zwei Treffer markieren.
Ein Neuzugang steht auch zwischen den Pfosten. Trotz zuletzt guter Leistungen
von Hanno Jansen - er konnte sich besonders bei Strafstößen auszeichnen -
vertraut Brunetti nun dem Spanier Enric Suarez Hernandez. Der dritte Torhüter,
Brutus Al Dwairan aus Bahrain, hat nun keine Perspektive mehr im Verein.
Neben den Neuverpflichtungen kamen auch einige Jugendspieler in die Mannschaft,
die nun behutsam an die Kreisliga herangeführt werden sollen.
Neue Konkurrenten
um den Aufstieg?
Natürlich haben auch die Manager der Aufstiegskonkurrenten nicht geschlafen und
ihre Teams ebenfalls verstärkt. Besonders groß ist der Sprung, den der SV
Wiesenthalerhof machen konnte. Der Verein aus Kaiserslautern steht derzeit mit
einem Punkt mehr als der SASC SOFIA auf dem fünften Rang. Die Mannschaft wurde
erheblich mit starken Spielern verstärkt und muss endgültig als
Aufstiegskandidat gesehen werden. Auch Blue Hero's hat sich verstärkt, hat aber
bereits elf Zähler Rückstand auf den ersten Aufstiegsplatz.
In der Rückrunde wird sich zeigen, ob der Vorsprung vom Sauerland F.C. und
Górnik Hagen zum Aufstieg reicht, oder sie nicht mehr mithalten können.
Für Manager Brunetti vom SASC bleibt das Ziel weiterhin der Wechsel in die
nächsthöhere Liga: "Wir sind jetzt ein Topteam und ich finde, wenn die
anderen in der Hinrunde zehn Zähler mehr als wir geholt haben, können wir das in
der Rückrunde auch."
Derzeit hat der SASC SOFIA zehn Punkte Rückstand auf den Sauerland F.C. auf
Platz zwei, Górnik Hagen hat sieben Punkte mehr und Bikini Bottom Mafia auf Rang
vier sechs Zähler mehr. Tatsächlich kann von Brunettis Mannschaft eine bessere
Ausbeute als 15 Punkte erwartet werden, denn in der Hinrunde leistete sie sich
einige unnötige Punktverluste. Die erste Chance bietet sich morgen mit dem
Heimspiel gegen den 1. FC Pachten. Im Hinspiel gab es noch ein peinliches 0:1
beim dezimierten Gegner. In den letzten Spielen standen dann gar nicht mehr
genug Spieler auf dem Feld, ein kampfloses 3:0 ist also durchaus zu erwarten.
Die Infrastruktur
wächst
Umso wichtiger für Spielpraxis und hohe Einnahmen sind die ausgemachten
Freundschaftsspiele. "Ich finde es immer wieder toll, in welch fantastische
Stadien zu starken Gegnern wir eingeladen werden und hoffe, dass wir die
Erwartungen der Zuschauer und der Gastgeber mit einem couragierten Auftritt
erfüllen können. Tore gibt es ja meistens genug für sie", sagt Manager
Brunetti. Aber er übt auch Selbstkritik: "Leider habe ich mich über die
zahlreichen Anfragen so gefreut, dass ich zwei vorschnell angenommen habe und
wir nun Zuhause spielen."
Obwohl die mediatainment-Arena wieder kontinuierlich ausgebaut wird, fasst sie
erst 7.800 Zuschauer. Daneben plant Brunetti bereits den Bau einer
Vereinszentrale: "Wenn wir erfolgreich sein wollen, brauchen wir
professionelle Strukturen und da gehört eine Zentrale dazu. Immerhin haben wir
mittlerweile Trainingsplätze, aber auch Flutlicht fehlt noch. Das kostet aber
alles Geld und davon kann man bekanntlich nie genug haben."
Am 18. und 30. März hat der SASC SOFIA zwei Testspiele gegen WÄLLER GIANTS mit
Manager Theo Praktisch vereinbart. Gianpaolo Brunetti sagte dieser Zeitung, dass
er bei einer lukrativen Einladung die Begegnungen absagen würde. Natürlich täte
es ihm auch für Herrn Praktisch Leid.