139x gelesen 1x abonniert Ausgabe 19/24 09.05.2024 Nachspielzeit Jetzt registrieren

Wimpelträger und Fahnenschwinger



Nun ja, nicht lang ist es her, da war der VFL Hüfthoch noch unter einem anderen Namen aktiv und ursprünglich als SV Viktoria Zschertnitz gegründet wurde. Um genau zu sein sind es etwas mehr als 14 Tage. Doch was ist seit dem passiert? Hier ist die hüfthohe Analyse.

Man muss ein wenig humorvoll unterwegs sein, wenn man die Gründe des Namenswechsels verstehen möchte, denn so ganz logisch scheint es nicht. Der Trophäenraum des bis dahin abgekürzten SVV war zwar nagelneu, doch leer. Lediglich die Dankesurkunde der Stadt über die Gründung eines neuen Vereins stand in der Vitrine und war für jedermann sichtbar. Über die zwei Wochen hinweg wurde nun der Trophäenschrank mit einigen Wimpeln ergänzt und beim Durchstöbern des Schrankes fiel dem Manager auf, dass ein Platz durch alleiniges Vorsichhinplätschern nicht belegt werden kann. "Inkognito" stand auf dem Schild, welcher für einen besonderen Wimpel reserviert war. Also rief man beim zuständigen Verband an und fragte nach, wie man sich den Wimpel erhaschen könne. "Nun ja, da müssen se den Verein erstmal andersch nennen." - war die Antwort die man vom Mann an der Leitung bekam.
Der Verein setzte sich also gemeinsam an den runden, hüfthohen Tisch und beriet nun über die Wichtigkeit des Wimpels. Man war sich einig, dass auch wenn man die Wichtigkeit verneinen würde, der Platz auf ewig leer stände. Aus der hinteren Ecke des runden Tisches kam der schlaue Vorschlag den Wimpel zu klauen, andere waren der Meinung man wende sich einfach an die Druckerei des Vertrauens und bastele ihn eins zu eins nach. Doch jeder dieser Vorschläge hatte mehr Nach- als Vorteile und so entschied man sich den Antrag bei der Stadt einzureichen und die Namensänderung für ein einziges Mal zu vollziehen.

Zwei Tage später war der Bescheid da und der Verein stand nun unter dem Namen "VFL Hüfthoch" in allen Registern. Wie es zu dem Namen kam? Die fragenden Gesichter sollten nun weiterlesen.
Die recht lange Sitzung am runden Tisch im noch heruntergekommenen Vereinsheim wurde langsam zu einer kniffligen Partie. Denn man war sich zwar einig, dass man den Vereinsnamen ändern wird, doch wie soll der Name lauten und vor allem möchte man in den Grün-Weißen Farben weiterspielen?
Der gesamte Verein schwelgte in Erinnerungen und auch der WhatsApp-Chat der 1. Mannschaft glühte förmlich. Als plötzlich ein lautes Geschrei vom Ackerplatz des Vereinsgeländes kam. Als sich die Mitglieder nach draußen bekamen, waren dort die zwei Jungs des Nachbarn, welche statt "Lattenschiessen" das Spiel "Weghauen" erfanden. Wer die schönste und schmerzhafteste hüfthohe Grätsche beim Gegner setzt gewinnt. Niemand war verletzt worden und so ging die versammelte Truppe wieder rein an den runden Tisch und philosophierte weiter. Doch jeder musste nun an alle Grätschen in den Trainings denken, welche so schön anzusehen waren, dass eine Diskussion über die anstehenden Aufgaben kaum mehr möglich waren. In den Köpfen war nur noch der Begriff "Hüfthoch" förmlich zu sehen. Und so kam es, dass der Verein entschied von nun an als VFL Hüfthoch anzutreten.
Die Vereinsfarben Grün-Weiß waren für die Mitglieder und vor allem für die Fans besonders und man entschied sich, die Farben in gewisser Weise beibehalten zu wollen. Jedoch war auch der Wunsch der runden Versammlung, dass man die Farben des Gründungsvereins nicht mehr regelmäßig bespielt, damit jeder in Nostalgie verfällt, wenn die grün weißen Nickis wieder rausgeholt werden. Man schwenkte also um, in die Farben Blau-Weiß und spielte fortan in den Traditionsfarben Grün-Weiß als Ausweichtrikot.
Der Newsletter des Beschlusses wurde schnell an den vereinseigenen Postkurier gegeben, welcher die Briefkasten der Stadt mit der Bekanntmachung füllte. Jeder Empfänger dieser Nachricht bekam als Kulanz ein neues blau-weißes Unterhemd mit dem Vereinslogo auf dem Kessel. Außerdem wurde im Vereinsheim Farbe bereitgestellt, um neue Fahnen und Doppelhalter zu malen und der Kreativität freien Lauf zu lassen.

In diesem Sinne, danke fürs Lesen und danke für den Wimpel.
Sport frei!
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