13.982x gelesen 19x abonniert Ausgabe 28/25 12.07.2025 die Ballsaal-Nachrichten Jetzt registrieren

Wer war das?

Die Polizei Gelsenkirchen-Süd sucht nach denen, die völlig aus dem Ruder gelaufen sind. Sachdienliche Hinweise sind sehr willkommen, auch den Prinzessinnen.

Wer, zum Teufel, hat den Ückendorfer Platz rosa angemalt?

Natürlich dürft Ihr feiern und begeistert sein, aber dafür muss weder der komplette Stadtteil lahm gelegt werden, noch ist Sachbeschädigung zu rechtfertigen. Schaut auf die Torschützentabelle. Da liegt jetzt Gottfried Hoeneß vom FC Bärenkeller mit 13 Treffern vorne und Scott Storch, Johann Ziebig und Cord Scherrer müssen sich mit den Plätzen 2 bis 4 begnügen. So kann es auch der Mannschaft in der Tabelle passieren. - Das haben wir schon mehrfach erlebt, nicht wahr?

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10. Spieltag

Unsere Aufrufe bringen nichts, sagt die Polizei. Nicht unser letzter Artikel, sondern erst die vorhersehbare Niederlage gegen TuS ZMG (0:1) beruhigte die Situation in unserem Stadtteil.
Das war nach der Schlappe gegen Fortuna-Walstedde (2:3) am 8. Spieltag genauso. Da darf die Frage erlaubt sein:
Müssen die Prinzessinnen denn verlieren, damit in Ückendorf nicht die Uhren stillstehen?

Niemand will Euch das Feiern verbieten, liebe Fans. Immerhin feiern auch wir, solange es einen Grund dafür gibt. Aber es geht auch ohne auf der Straße zu übernachten, betrunken Straßenbahn zu fahren, den Verkehr zu behindern oder die Geschäfte zu schließen.
Unser Tobias musste letztens bis tief nach Bochum reinfahren, um Pizza zu kaufen. Die waren nur noch lauwarm, als er zurückkam.
Apropos Tobias: Es ist seine letzte Saison bei den Prinzessinnen. Mit 113 Jahren verlässt Tobias Lüding die Mannschaft, nicht aber die Prinzessinen. Ja, nicht einmal das Stadion. Er wohnt schon seit zwei Saisons im stadioneigenen Altenheim, genießt den Fahrservice zum Training, die Aussicht auf den Platz und den Wellnessbereich der Mannschaft.

Mit ihm geht Holger Hämmerli mit 39 Jahren. Er wird uns in der Verteidigung fehlen.

Ohne die beiden wird die nächste Saison hart für uns, egal ob sie in der zweiten Liga oder in der ersten Liga stattfindet.

Feiert jetzt weiter, aber bitte ruhig.

10. Spieltag: 24 Punkte, 55:10 Tore, Cord Scherrer mit 11 Treffern auf Platz 1 der Torschützenliste, unser Waliser Scott Storch mit 10 Treffern auf Platz 2. Ja, da dürfen wir feiern, denn das kann noch schrecklich schief gehen.
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Höhenflug

Kommt bitte wieder runter, liebe Fans!

Die Polizei ist besorgt. Seit dem letzten Spiel ist im Umkreis von mehr als einen Kilometer um unser Stadion der Ausnahmezustand ausgebrochen: überall feiernde und betrunkene Fans, die Geschäfte geschlossen, die Firmen verwaist und überall Freibier.
Werdet bitte vernünftig! - Die Ausnüchterungszellen sind bis Düsseldorf alle belegt.

Zwei historisch hohe Siege als Beginn einer Saison sind überwältigend, ja. Zwei Siege, zwanzig zu null Tore sind großartig. Aber wir sind drei Saisons nacheinander am Aufstieg gescheitert und haben diesmal die schwächsten Mannschaften zum Einstieg bekommen.

Als nächstes ist TuS ZMG dran, die haben uns schon in der letzten Saison vorgeführt. Seid realistisch, liebe Fans.
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nix und wieder nix

Das mit dem Aufstieg in die erste Liga ... nun ... na ja ...sieht schlecht aus.
Zuerst klebten wir fast die gesamte Saison über auf dem vierten Platz fest, immer schön mit Aussicht auf den Dritten, und dann .... und dann ... und dann stürzen wir ab auf den sechsten Platz.

Es ist frustrierend. Drei usselige Pünktchen bis zum Dritten, fünf Pünktchen bis zum Zweiten. Aber es ist jetzt schon klar: diesmal wieder nicht.

Unsere Fans kennen die bärenstarken Kokurrenten
1. TuS ZMG mit 12.475 erstligastark.
2. SV Hotte 78 mit 10.400 in unserem Bereich und erfahren. Man schaue sich nur die Pokalsammlung an.
3. FC Tehran, in der Stärke zwar leicht unter uns, aber das bedeutet nicht viel. Da steckt ewig viel Erfahrung drin.

Alle drei können wir nicht überholen und der FC Juventus Berlin wird uns nicht den gefallen tun abzustürzen.

Also liebe Fans: genießt die kommenden Spiele, aber erwartet nicht zu viel.
Aber hören wir unseren Kapitän dazu:

Benjamin Engel (110): "Dat is meine letzte Runde als Proffi. Getz müssen wa noch mal Gass gebben, dann hau'n wa die Bande auch wech, - sind doch allet nur Luftpumpen!"

Äh ja ... Benjamin ... herzlichen Dank für das Statement.
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im Endspurt versagt

Nur Vierter, mehr wurde es nicht. Dabei begannen die Prinzessinnen stark, lagen auf Platz eins und zwei und klebten dann lange auf Platz drei. Doch zum Ende hin schwächelte die Mannschaft in der Liga.

Schade, schade, schade.

Für unseren rechten Verteidiger Benjamin Engel (605) und unseren Rechtsaußen Christian Falch (595) ist die nächste Saison die letzte Chance als Erstligist in den Ruhestand zu gehen.
Wir haben unsere Stadionreporterin Silke von Blankenstein-Kehrbecke los geschickt, um die beiden Urgesteine zu interviewen.

Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Guten Tag Herr Engel."
Benjamin Engel (110): "Nennen Sie mich ruhig Engelchen, das machen alle."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Danke. - Ist das wirklich ihre letzte Saison?"
Benjamin Engel (110): "Ich fühle mich nicht mehr so leistungsfähig wie früher, obwohl ich noch immer knackig bin. Sehr knackig. Es knackt bei jeder Bewegung."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Sie haben in der letzten Saison großartige Arbeit geleistet."
Benjamin Engel (110): "Ach was. Ich wollte als Erstligist abtreten, aber jetzt habe ich die Chance als Aufsteiger in die erste Liga zu gehen. Die nächsten 34 Spiele werde ich versuchen die Mannschaft dorthin zu führen, - als ihr Kapitän und Verteidiger."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Und was folgt dann?"
Benjamin Engel (110): "In der Altenwohnanlage im Traumschlösschen habe ich ein wunderschönes Appartement, das ich schon jetzt bezogen habe. Sauna, Schmimmbad, Muckibude, Kino, Bar, Cafe und Restaurant nutze ich jetzt für die Vorbereitungen auf die Spiele. Später dann, um fit zu bleiben. Noch nutzen Freunde meinen Balkon zum Spielfeld, später werde ich dort jedes Heimspiel bejubeln. Für mich gibt es keine andere Mannschaft als die Prinzessinnen."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Ich danke für das Gespräch."

Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Guten Tag Her Falch. Wie geht es ihnen?"
Christian Falch (107): "Och ja, dat ja schon letzte Woche klar. Ich find' mich langsam damit ab."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Sie hatten ein harte Saison, privat gesehen. Trotzdem waren Sie immer präsent auf dem Spielfeld."
Christian Falch (107): "Kein Geheimnis, dass meine älteste Tochter an Altersschwäche starb. Und meine dritte Frau erkrankte an Demenz. Ich hab's auf dem Platz kompensiert, was and'res kann ich nich'"
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Und die kommende Saison?"
Christian Falch (107): "Ich ziehe noch nicht ins Stadion, sondern bleibe in meinem kleinen Zechenhäuschen wohnen. Allein zwar, aber glücklich. Die Nachbarschaft ist großartig."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Kein Wunder. Sie haben die komplette Siedlung auf eigene Kosten renovieren und sanieren lassen. Da ist Dankbarkeit normal."
Christian Falch (107): "Ich bin nichts als ihr Vermieter und habe gemacht, was Vermieter tun sollten. Aber niemand buckelt vor dem Eigentümer oder bewundert den bekannten Spieler. Die meisten sind eh eingefleischte Schalke-Fans und belächeln die Prinzessinnen nur."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Das leidige Problem mit den Fans."
Christian Falch (107): "Problem? - Ne'ne. Ückendorfer können Fans von zwei Mannschaften sein, oder von d'rein. Da gibt es keine echte Konkurrenz. Ins Stadion wollen eh Münsterländer und Paderborner."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Das hört sich fast so an, als bedauerten Sie das."
Christian Falch (107): "Och ne, echt nich'. Es sind großartige Fans, die ich sehr schätze."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg für Ihre letzte Saison."
Christian Falch (107): "Wir werden um den Aufstieg kämpfen."
Silke von Blankenstein-Kehrbecke (46): "Danke für das Gespräch."
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Abschied


Unser Ernst verlässt uns, was nicht bedeutet, dass wir jetzt albern werden.
Ernsthaft, gemeint ist natürlich unser Ernst Waschkowski, das Urgestein in unserem Tor.
Mit 114 Jahren ist er der Spieler mit der größten Erfahrung und Treue. Über die gesamte Durststrecke des Vereins hielt er an seinem Vertrag fest und stand bereit, als es wieder los ging.

Dafür danken wir Dir, Ernst!

Seine Nachfolge tritt der Jungspund Tobias Lüding an, der dann mit 110 Jahren endlich von der Nummer 2 im Tor zur Nummer 1 wird. Das ist echtes Durchhaltevermögen.
Tobias wird der letzte der alten Garde sein, der vom Platz direkt ins stadioneigene Altenheim zieht.


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