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Eine langweilige Kugel Verfasst am : 24.04.2019 09:50

Münster. Seit nunmehr 14 Spielzeiten ist FrontecksErbe mittlerweile bei den Aaseemensa Ultras im Amt. Der kahlköpfige Trainer versprach einst, das Tiki-Taka von Mentor Michael Frontzeck, seines Zeichens immerhin Teil der Bundesligahistorie (schlechtester Punkte-Pro-Spiel-Schnitt), spielen zu lassen. In den ersten Monaten war das Konzept durchaus zu erkennen, FrontzecksErbe verpflichtete gar zwei Spieler mit Torschützenkönigambitionen. Das vom Vorstand gesteckte Ziel, in einer Saison 25 Tore zu erzielen, wurde vom Coach im ersten Jahr deutlich (77 Treffer) übertroffen. Der Vorsitzende, Clemens Tönniessen, überreichte seinem neuen Hoffnungsträger dafür gleich zwei Pokale. Und einen Mettigel - Fleischfabrikant bleibt Fleischfabrikant.

Doch diese glorreichen Zeiten liegen zurück. Skeptiker behaupten gar, dass FrontzecksErbe eher für den Amateurfußball geschaffen ist. Der Bundesliga-Aufstieg war vor zwei Jahren eine große Überraschung, der letztjährige Klassenerhalt kann von außen nur als wenig ästhetisch bezeichnet werden. Auch in diesem Jahr krebst die AMU durch den Tabellenkeller. "Wir bauen hier langsam was auf, die Jugend wird mit der Zeit in die erste Elf rutschen. Da ist Geduld gefragt", fordert FrontzecksErbe von seinem Umfeld. Die Fans sind davon alles andere als begeistert.

"Das heißt doch nicht, dass man eine langweilige Kugel spielen muss. 3-6-1-System, Ballbesitz, fair. Das sehen wir nun schon seit Jahren. Gegen die große Jungs scheint es nicht zu helfen. Ich muss zugeben, dass Umstellen auf Doppelspitze (Krücken kam für Thies, Anm. d. Red.) hat uns alle überrascht. Am Ende steht aber nur ein Spieler woanders, die Taktik ist die gleiche." (Berta B., Fan seit den Anfangszeiten)

"Unser letzter Transfer war dieser Svapotluk oder wie auch immer. Der saß bislang noch nie auf der Bank und hat Ausdauerwerte, die bei rechten Mittelfeldspielern ganz bestimmt nicht richtig sein können. Bis der hilft, sind wir wieder in der Oberliga. Wir brauchen Kracher, erst recht wenn Adam (Majaer, Anm. d. Red.) in Rente geht." (Kurt L., Fanclubvorsitzender und Hobbyscout)

Die Stimmen rund um den Sportplatz zeigen, wie es derzeit um die AMU steht. Erfolge sollen und müssen wieder her, um Fans und Verein wieder zueinander zu führen. Vielleicht ist eine Investition in den Kader wirklich ein nötiger Schritt, das muss allerdings der Manager entscheiden. Und der ist seit 14 Jahren kahlköpfig, stur und tiki-taka-fokussiert.

geschrieben von FrontzecksErbe

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