Die Wangener nach ihren vergangenen drei überaus erfolgreichen Spielzeiten als Dusel-Truppe zu bezeichnen, wäre wohl so, als würde man behaupten, Sigmar G. priorisiere nur seine Diäten: Schwer nachweisbar, aber auch nicht ganz leicht zu widerlegen. Im Prinzip also eine Frage der Gewichtung.
Zu Buche stehen für die Allgäuer nach dem vergangenen Quartal jedenfalls drei Meisterschaften in Serie, zweimal Torjägerblech und als Sahnehäubchen kann man sich seit vergangenem November auch noch den Gewinn der Champions League auf die Fahnen schreiben, sollte man denn überhaupt welche besitzen. Grund genug, Erreichtes ein wenig genauer zu durchleuchten.
Nach dem ersten Titel Mitte Oktober und dem Wissen, dass die Altstars noch zwei weitere Spielzeiten zur Verfügung stehen, hatte man sich in Wangen natürlich erhofft, zumindest jeweils oben mitzuspielen und unter Umständen eventuell sogar eine weitere Schale ins Allgäu zu holen.
Dass dieses Vorhaben mit zwei Titelgewinnen als mehr als gelungen bezeichnet werden kann, liegt zum einen an einer recht souveränen 41. Saison, zum anderen aber auch an einer gehörigen Portion Dusel in der vergangenen.
Erklomm man doch erst am letzten Spieltag durch eine nicht zu erwartende Niederlage des bis dahin souverän agierenden 1.Fc Lukas-Leon die Tabellenspitze. Der Abstand zum Tabellendritten Pangu und seiner Union Meissen mit 16 Punkten zeigt zwar, dass es über die Saison zu Recht ein Zweikampf um den Titel war, dieser jedoch nur einen verdienten Sieger haben konnte, da die direkten Vergleiche mit einem Unentschieden auswärts und einer Niederlage im eigenen Stadion klar gegen die Wangener sprachen. Mit Spaß an der Freude Meister werden geht irgendwie anders.
Bereits zwei Monate zuvor, jedoch mit nicht viel weniger Fortune konnte man sich auch noch den nie erwarteten Gewinn der Champions League sichern. Durch Schwergewichte im Tableau wie bsp. den Schlachthof Rorup, US. Cometa Calcio, Celtic Glasgow oder die SELECAO MÜNCHEN (ehemals TSV 1860 Mchn.), ging man in Wangen zu Turnierbeginn lediglich von der obligatorischen Statistenrolle aus.
Das Erreichen der KO-Runde konnten in dieser Turnier-Konstellation jedoch noch nicht einmal die Allgäuer verhindern, da man aufgrund von lediglich 10 Teilnehmern die Gruppenspiele allesamt gegen Systemspieler bestritt. Im Achtelfinale wartete mit Torpedo Wegendorf dann der erste echte Prüfstein. Entsprechend knapp konnte man diese Partie mit 2:1 gewinnen. Und auch wenn die folgenden beiden Freilose (abermals Systemspieler) in Viertel – sowie Halbfinale mit nichts anderem als purem Glück zu bezeichnen sind, ist der Finalsieg gegen die SELECAO MÜNCHEN der bisherige Höhepunkt in der F-cupschen Geschichte der Allgäuer, befanden sich die Münchner doch zum Finalzeitpunkt auf ELO Rang 2.
Auch wenn man in Wangen rückblickend sehr zufrieden ist, bevorzugt man zukünftige Errungenschaften dennoch auf gerechtfertigtere Art und Weise zu erlangen. Mehr Glück erhofft man sich allerdings in Sachen Ligazuteilung, würde man doch gerne häufiger gegen befreundete Manager antreten, als dies in der Vergangenheit der Fall war.