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Zweite Liga, 34. Spieltag Verfasst am : 10.03.2021 01:02

Abgänge und Neuaufbau

(LKB) Nach furiosem Start (3 Siege, 22:3 Tore) hat der SASC SOFIA Hamburg 07 die Saison im Tabellenmittelfeld jenseits von Gut und Böse beendet. Der Erstligaabsteiger belegte nach 34 Spielen den achten Platz, geschmeidige 20 Zähler und 19 Tore hinter dem Siebten Górnik Zabrze Biskupicr. Nach hinten betrug der Vorsprung schließlich vier (FC Bayern München e.V....) beziehungsweise sieben (1.FC Flatterbolle) Punkte. Die Mannschaft von Trainer Gianpaolo Brunetti hatte 52 Punkte bei 89:49 Toren auf der Habenseite. 16 Siegen standen 14 Niederlagen und vier Punkteteilungen gegenüber. Anhand dieser Zahlen ist die Platzierung absolut gerechtfertigt, findet auch Brunetti: "Wir befinden uns in einer Phase des Umbruchs und haben den direkten Wiederaufstieg überhaupt nicht angestrebt. Vielmehr war es wichtig, dass die Jungs für die Zukunft sich zeigen und Erfahrungen sammeln können und von den Erfahrenen geführt werden. Das hat funktioniert, ohne dass wir in Abstiegsnot gerieten und wir konnten auch manch hohen Sieg feiern. Das alles drückt die Tabelle durchaus aus."

Durchaus bemerkenswert ist die fast perfekte Ähnlichkeit von Heim- und Auswärtsbilanz: Je acht Siege und zwei Unentschieden bei sieben Niederlagen bedeuten jeweils 26 Punkte, in den Heimspielen (52:28) fielen dabei allerdings mehr Tore als auswärts (37:21). Das bedeutet in beiden Wertungen Platz Acht, wobei die Teams auf Platz Sieben (34) und Neun (25) auch jeweils die gleiche Punktzahl haben - allerdings andere sind.


A propos hohe Siege: Zum Abschluss fertigte der SASC die SHG 2010, immerhin auf Platz Elf auch fernab der Abstiegszone, mit 5:1 ab. Nach dem frühen Rückstand (13.) glich Juan Antón Emery Etxegoien noch vor der Pause (27.) aus. Nach dem Seitenwechsel gelang Alf Mondenschein (52.) und Willibald Göthel nach Vorarbeit von Emery Etxegoien(54.) ein Doppelschlag. Routinier Göthel verteidigte damit seinen Platz als bester Torjäger des Teams gegenüber dem Paraguayer und konnte nach einem Foul an diesem auch noch sein 17. Saisontor per Elfmeter erzielen (62.). Den Schlusspunkt setzte der drittbeste Torschütze Detlef Ramminger (79.) natürlich nach Vorarbeit von Emery Etxegoien.

Abgänge

Besonders diese beiden 35-Jährigen werden in den nächsten Spielzeiten mehr Verantwortung übernehmen müssen, denn mit Göthel beendet der beste Torschütze der beiden vergangenen Saisons seine Karriere. Manager Gianpaolo Brunetti ist zuversichtlich: "Beide haben schon gezeigt, dass sie viele Tore schießen können, jedenfalls in der zweiten Liga, in der wir ja verbleiben und Detlef (Ramminger, d. Red.) ist heute auch vorangegangen und hat trotz einer Blessur gespielt - und das gut, will ich meinen."
Damit nicht genug: In der Abwehr hängen auch die beiden Recken Dennis Balitsch und Hans Willmann ihre Fussballschuhe an den Nagel. Torben Marbot übernimmt somit die Rolle des Abwehrchefs und neu ins Team rücken die beiden 20-jährigen defensiven Mittelfeldspieler Harald Felder und Ulrich Wallner. Manager Brunetti dankte den drei 40-jährigen Fussballrentnern für ihren Einsatz: "Als sie zu uns stießen, besser, in der Jugend auf sich aufmerksam gemacht hatten, waren wir in die Regionalliga abgestürzt und an der folgenden Erfolgsgeschichte, die uns zweimal in die erste Bundesliga führte, haben diese drei einen wichtigen Anteil. Hans Willmann und Willibald Göthel waren unglaubliche 19 Saisons in unserem Profikader, Dennis Balitsch bringt es immerhin auf 17. Wir werden sie vermissen."

Neuaufbau

Ebenfalls nicht unterschlagen werden sollte die Tatsache, dass Brunetti nach längerer Pause wieder auf dem Transfermarkt tätig war und während der Saison drei Spieler, die durchaus als Stars der Zukunft gehandelt worden waren, kurzerhand verkaufte. Regisseur Rico Mutzel und die beiden linken Mittelfeldspieler Marius Möhlmann und Eamon MacKenna mussten während der Rückrunde ihre Sachen packen.
Noch länger her war es, dass Brunetti selbst Geld ausgegeben hatte, um einen Spieler zu verpflichten und doch ist genau das jetzt erneut geschehen: Der 21-jährige Stürmer Stephane Michalke wechselt mit sofortiger Wirkung von Odins Horde zum SASC und kann sich berechtigte Hoffnungen auf viele Einsatzzeiten machen. Brunetti: "Stephane ist zunächst eine Soforthilfe, ohne ihn müsste der 18-jährige Emanuel Wölfli ständig spielen, so weit ist er aber noch nicht. Dann ist das aber auch ein Transfer für die Zukunft, denn unsere junge Garde ist im Angriff noch nicht so gut bestückt und mittelfristig werden uns da wieder gute Leute verlassen. Stephane bekommt also Zeit, um sich zum Führungsspieler und hoffentlich Haupttorschützen zu entwickeln."

Angesichts des Aderlasses ist der Aufstieg erneut kein Thema beim SASC: "Wir werden froh sein, wenn wir unser Ding machen können, ohne zu sehr nach unten sehen zu müssen", meint Brunetti. Dann könnte man die jungen Spieler reifen lassen und vielleicht noch den einen oder anderen integrieren.

geschrieben von Gianpaolo Brunetti

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