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Zweite Liga, 34. Spieltag

Abgänge und Neuaufbau

(LKB) Nach furiosem Start (3 Siege, 22:3 Tore) hat der SASC SOFIA Hamburg 07 die Saison im Tabellenmittelfeld jenseits von Gut und Böse beendet. Der Erstligaabsteiger belegte nach 34 Spielen den achten Platz, geschmeidige 20 Zähler und 19 Tore hinter dem Siebten Górnik Zabrze Biskupicr. Nach hinten betrug der Vorsprung schließlich vier (FC Bayern München e.V....) beziehungsweise sieben (1.FC Flatterbolle) Punkte. Die Mannschaft von Trainer Gianpaolo Brunetti hatte 52 Punkte bei 89:49 Toren auf der Habenseite. 16 Siegen standen 14 Niederlagen und vier Punkteteilungen gegenüber. Anhand dieser Zahlen ist die Platzierung absolut gerechtfertigt, findet auch Brunetti: "Wir befinden uns in einer Phase des Umbruchs und haben den direkten Wiederaufstieg überhaupt nicht angestrebt. Vielmehr war es wichtig, dass die Jungs für die Zukunft sich zeigen und Erfahrungen sammeln können und von den Erfahrenen geführt werden. Das hat funktioniert, ohne dass wir in Abstiegsnot gerieten und wir konnten auch manch hohen Sieg feiern. Das alles drückt die Tabelle durchaus aus."

Durchaus bemerkenswert ist die fast perfekte Ähnlichkeit von Heim- und Auswärtsbilanz: Je acht Siege und zwei Unentschieden bei sieben Niederlagen bedeuten jeweils 26 Punkte, in den Heimspielen (52:28) fielen dabei allerdings mehr Tore als auswärts (37:21). Das bedeutet in beiden Wertungen Platz Acht, wobei die Teams auf Platz Sieben (34) und Neun (25) auch jeweils die gleiche Punktzahl haben - allerdings andere sind.


A propos hohe Siege: Zum Abschluss fertigte der SASC die SHG 2010, immerhin auf Platz Elf auch fernab der Abstiegszone, mit 5:1 ab. Nach dem frühen Rückstand (13.) glich Juan Antón Emery Etxegoien noch vor der Pause (27.) aus. Nach dem Seitenwechsel gelang Alf Mondenschein (52.) und Willibald Göthel nach Vorarbeit von Emery Etxegoien(54.) ein Doppelschlag. Routinier Göthel verteidigte damit seinen Platz als bester Torjäger des Teams gegenüber dem Paraguayer und konnte nach einem Foul an diesem auch noch sein 17. Saisontor per Elfmeter erzielen (62.). Den Schlusspunkt setzte der drittbeste Torschütze Detlef Ramminger (79.) natürlich nach Vorarbeit von Emery Etxegoien.

Abgänge

Besonders diese beiden 35-Jährigen werden in den nächsten Spielzeiten mehr Verantwortung übernehmen müssen, denn mit Göthel beendet der beste Torschütze der beiden vergangenen Saisons seine Karriere. Manager Gianpaolo Brunetti ist zuversichtlich: "Beide haben schon gezeigt, dass sie viele Tore schießen können, jedenfalls in der zweiten Liga, in der wir ja verbleiben und Detlef (Ramminger, d. Red.) ist heute auch vorangegangen und hat trotz einer Blessur gespielt - und das gut, will ich meinen."
Damit nicht genug: In der Abwehr hängen auch die beiden Recken Dennis Balitsch und Hans Willmann ihre Fussballschuhe an den Nagel. Torben Marbot übernimmt somit die Rolle des Abwehrchefs und neu ins Team rücken die beiden 20-jährigen defensiven Mittelfeldspieler Harald Felder und Ulrich Wallner. Manager Brunetti dankte den drei 40-jährigen Fussballrentnern für ihren Einsatz: "Als sie zu uns stießen, besser, in der Jugend auf sich aufmerksam gemacht hatten, waren wir in die Regionalliga abgestürzt und an der folgenden Erfolgsgeschichte, die uns zweimal in die erste Bundesliga führte, haben diese drei einen wichtigen Anteil. Hans Willmann und Willibald Göthel waren unglaubliche 19 Saisons in unserem Profikader, Dennis Balitsch bringt es immerhin auf 17. Wir werden sie vermissen."

Neuaufbau

Ebenfalls nicht unterschlagen werden sollte die Tatsache, dass Brunetti nach längerer Pause wieder auf dem Transfermarkt tätig war und während der Saison drei Spieler, die durchaus als Stars der Zukunft gehandelt worden waren, kurzerhand verkaufte. Regisseur Rico Mutzel und die beiden linken Mittelfeldspieler Marius Möhlmann und Eamon MacKenna mussten während der Rückrunde ihre Sachen packen.
Noch länger her war es, dass Brunetti selbst Geld ausgegeben hatte, um einen Spieler zu verpflichten und doch ist genau das jetzt erneut geschehen: Der 21-jährige Stürmer Stephane Michalke wechselt mit sofortiger Wirkung von Odins Horde zum SASC und kann sich berechtigte Hoffnungen auf viele Einsatzzeiten machen. Brunetti: "Stephane ist zunächst eine Soforthilfe, ohne ihn müsste der 18-jährige Emanuel Wölfli ständig spielen, so weit ist er aber noch nicht. Dann ist das aber auch ein Transfer für die Zukunft, denn unsere junge Garde ist im Angriff noch nicht so gut bestückt und mittelfristig werden uns da wieder gute Leute verlassen. Stephane bekommt also Zeit, um sich zum Führungsspieler und hoffentlich Haupttorschützen zu entwickeln."

Angesichts des Aderlasses ist der Aufstieg erneut kein Thema beim SASC: "Wir werden froh sein, wenn wir unser Ding machen können, ohne zu sehr nach unten sehen zu müssen", meint Brunetti. Dann könnte man die jungen Spieler reifen lassen und vielleicht noch den einen oder anderen integrieren.
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Erste Liga, 33. Spieltag

Wieder runter, aber besser als befürchtet

(LKB) Es hat länger gedauert, als viele (vor allem der eigene Manager) angenommen hatten, doch schließlich ist der SASC SOFIA Hamburg 07 am vorletzten Spieltag der 1. Bundesliga abgestiegen. Beim 0:5 gegen den designierten Vizemeister N&MCompany war die Mannschaft von Trainer Gianpaolo Brunetti chancenlos. Damit endet der neuerliche Aufenthalt in der Eliteklasse nach nur einem Jahr.

"Alles andere als der sang- und klanglose Abstieg wäre ein mittleres Fussballwunder", sagte Manager Gianpaolo Brunetti nach dem Aufstieg und man mag jetzt durchaus streiten, ob der fünfte Abstieg ins Unterhaus sang- und klanglos war. Zwar hat die Mannschaft nur zwei Siege und vier Unentschieden erzielen können, mit aktuell 23 Toren die schwächste Offensive und mit bisher 130 Gegentoren (im Auswärtsspiel beim 1.FC Schlappekicker, der Platz Fünf Retten will, dürften noch einige dazukommen) auch keine überragende Defensive (immerhin nur die viertschlechteste), aber der fc ouerre auf dem rettenden 15. Platz ist nur vier Punkte entfernt. Dazwischen liegt mit zwölf Zählern der SV BOSNA Appenzell.
Manager Brunetti sagt, er sei "zwar letztlich nicht enttäuscht, weil ich ja keine Erwartungen hatte, aber das Gefühl ist da, dass wir es hätten schaffen können, aber dann muss man manche Punkte halt holen."

Ein Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass der SASC in der Tat wichtige Spiele nicht gewonnen hat, beginnend mit dem ersten Spieltag. Beim Mitaufsteiger FC Stehauf-Freibier, der tatsächlich sang- und klanglos absteigt und am letzten Spieltag die Krönung von Meister Kamener Kicker 1981 ausrichten darf (letzte Chance, eine perfekte Saison zu verhindern), unterlag der SASC mit 0:1. Bis heute haben die Gelsenkirchener keinen einzigen Punkt mehr geholt. Der SASC schaffte am zweiten Spieltag dann ein 1:0 gegen den fc ouerre und ließ in der Hinrunde noch zwei Unentschieden vor eigenem Publikum gegen Oasis93 (Platz 11) und Spartta (13) folgen. Die Rückserie begann mit einem klaren 4:0 gegen den FC Stehauf-Freibier, gefolgt von einem 2:3 beim fc ouerre. Das 1:1 beim VFL Borussia Neuss (12) konnte als Erfolg gewertet werden, doch am 31. Spieltag reichte es gegen den SV BOSNA Appenzell nur zu einem 2:2 (Hinspiel 0:3). "Das war das Ende, bis dahin hat die Mannschaft noch an ihre Chance geglaubt", berichtet Trainer Brunetti freimütig.
Der Rückblick zeigt zwar, dass nur wenig gefehlt hat, aber daran, dass der Abstieg verdient ist, bestehen keine ernsthaften Zweifel. Nur einmal holte der SASC noch weniger Punkte in der ersten Liga.

Vor allem in der Offensive fehlte es an Durchschlagskraft, der Abgang von gleich vier Leistungsträgern konnte nicht kompensiert werden. Bezeichnend, dass der mit acht Toren erfolgreichste Torschütze Willibald Göthel das Saisonfinale verletzt verpassen wird. In manchem Jahr hätte der vorhandene Kern an erstligatauglichen Spielern wohl dennoch für bessere Ergebnisse ausgereicht. Mit Roland Schriebl (er blieb ohne Torerfolg) beendet einer von ihnen seine Karriere und stellt Brunetti damit vor Probleme, weil ihm kein annähernd gleichwertiger Ersatz für den auf der rechten Seite aufgestellten defensiven Mittelfeldspieler zur Verfügung steht. Bereits jetzt haben mit Rico Mutzel und Marius Möhlmann auch zwei der regelmäßig eingesetzten jungen Spieler kein einziges Tor erzielen können.

Was sagten die Verantwortlichen sonst noch vor der Spielzeit? "Wir können vielleicht der entscheidende Stolperstein im Kampf um die Meisterschaft sein. Ein Punkt gegen die Kamener Kicker etwa würde mir die Saison retten, unabhängig von allem anderen", hoffte Manager Brunetti. Mit 8:0 und 3:0 machte der Meister kurzen Prozess. Der Trainer freute sich über einen anderen Rivalen: "Dass wir mit dem Baltic Buccaneers FC in einer Liga sind, ist große Klasse. Ich kann es kaum erwarten, in das Piratennest zu fahren und es vielleicht sogar zu entern." Doch auch die faule Bande ungewaschener Seebären kannte mit 6:0 beim SASC und 3:0 auf der heimischen Ostsee kein Erbarmen. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass diese Pflichtsiege die stinkenden Freibeuter vor dem Zorn ihres Kapitäns retten, verpassen sie doch nach einem Ausrutscher am 33. Spieltag (1:2 beim Achtplatzierten Toros Passau) wahrscheinlich den Törn in internationale Gewässer.

Davon ist der SASC momentan weit entfernt, aber die Verantwortlichen verwalten weiterhin mit stoischer Ruhe den Niedergang. Dass es noch zum sechsten Aufstieg reichen könnte, ist freilich auch nicht ausgeschlossen, aber früher oder später wird es der Fahrstuhl, in dem sich der SASC befindet, nicht mehr so weit nach oben schaffen.
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Zweite Liga, 34. Spieltag

Eine Rückkehr auf Zeit

(LKB) Zum insgesamt fünften Mal ist der frühere Meister SASC SOFIA Hamburg 07 gestern in die erste Bundesliga aufgestiegen. Die Freude nach dem äußerst souveränen zweiten Platz ist zwar groß, bei den Verantwortlichen macht man sich aber keine Illusionen über die nächste Spielzeit. "Alles andere als der sang- und klanglose Abstieg wäre ein mittleres Fussballwunder", sagt Manager Gianpaolo Brunetti. "Die hat es zwar immer mal wieder gegeben, aber man sollte sich nicht darauf verlassen."
Der Pessimismus Brunettis ist verständlich, nicht weniger als vier Stammspieler haben nach dem 4:1 gegen den 2. FC Finowfurt die Fussballschuhe an den Nagel gehängt. Dabei handelt es sich um Abwehrchef und Kapitän Roman Schäfer, sowie die drei Mittelfeldspieler Andy Beinlich, Mike Jentzsch und Christoph Mayrhofer. Letzterer hat zuletzt in vorderster Front gespielt und immerhin zwölf Ligatore sowie satte 35 Treffer in Freundschaftsspielen erzielt. Noch torgefährlicher waren die dahinter agierenden Beinlich (13/36) und Jentzsch (22/49, beides Topwert des Teams) und auch Schäfer (9/9) hat sich immer gerne vorne eingeschaltet. Das bedeutet, dass diese vier Spieler 56 von 116 Toren in der Liga erzielt haben und um eine Liga höher zu bestehen, muss Trainer Gianpaolo Brunetti dringend Lösungen finden, diesen Qualitätsverlust aufzufangen. Er ist dabei zuversichtlicher als sein Chef: "Natürlich verlieren wir tolle Jungs, die auch Anführer waren mit viel Erfahrung, aber noch haben wir einige solcher Kerle auf dem Platz. Unser neuer Spielmacher Rico Mutzel (25, d. Red.) und Torwart Sebastian Röder (20, d. Red.) fallen da etwas raus, aber die anderen sind gestandene Profis im besten Alter, alle über 30."
Dahinter allerdings stehen dem Trainer beinahe ausschließlich unerfahrene Spieler zur Verfügung, mit dem 25-jährigen Marius Möhlmann als Anführer und Ausnahme. Weil Manager Brunetti offenbar nicht für Ersatz gesorgt hat, sind sowieso nur noch 21 Spieler im Kader. Bei Verletzungen könnte es schnell eng werden.

Der Aufstieg war wie schon angedeutet sehr souverän. Starke 79 Punkte bedeuteten zwar 86 Zähler Rückstand auf den FC Stefanshausen, aber auch elf Zähler Vorsprung auf den FC Stehauf-Freibier, mit dem es in der nächsten Saison ein Wiedersehen geben wird. Die geschossenen 116 Tore wurden nur von Stefanshausen (123) überboten, bei den Gegentoren wiesen beide Teams den Bestwert von 39 auf. Über die Saison feierte der SASC 25 Siege, teilte viermal die Punkte und musste fünf Niederlagen einstecken. In fünf Spielen (zweimal 0:1, dreimal 0:0) gelang kein eigenes Tor, zwölfmal dagegen fünf und mehr. Beim 8:2 beim TSV Heusenstamm schoss der SASC nicht nur die meisten Tore, sondern schaffte auch den höchsten Sieg der Saison. Die meisten Tore fielen dagegen beim 7:5 bei den Funky Kickers. Die Leistungen auf fremden Plätzen (44 Punkte, 66:22 Tore, 14 Siege, 2 Remis) waren besser als im eigenen Stadion (35, 50:17, 2 Remis, 4 Niederlagen).
In der neuen Saison warten also stärkere Mannschaften auf ein geschwächtes Team des SASC. Manager Brunetti hat den Klassenerhalt offenbar bereits abgeschrieben und hat eine andere Herangehensweise: "Erste Liga, das ist die große Bühne. Wir treffen auf die stärksten Mannschaften und können vielleicht der entscheidende Stolperstein im Kampf um die Meisterschaft sein. Ein Punkt gegen die Kamener Kicker etwa würde mir die Saison retten, unabhängig von allem anderen."
Ungewohnte Töne von einem Verantwortlichen im Business Profifussball. Während Trainer Brunetti als Ziel "Ganz klar Klassenerhalt, wir werden alles dafür geben" ausgibt, freut auch er sich auf einen Gegner besonders: "Dass wir mit dem Baltic Buccaneers FC in einer Liga sind, ist große Klasse. Ich kann es kaum erwarten, in das Piratennest zu fahren und es vielleicht sogar zu entern. Wenn dann der ein oder andere dieser ungewaschenen Seeräuber kielgeholt wird, gibt es eine Extraration Schnaps für meine Jungs. Ich hoffe bloß, dass die beim Gegenbesuch brav sind."
Ein Blick auf den Spielplan zeigt, dass die Baltic Buccaneer bereits am vierten Spieltag beim SASC anlegt.

Sollte am Ende der sofortige Wiederabstieg stehen, wäre das der dritte Ligawechsel in Folge. Steckt Brunettis Mannschaft bereits im Fahrstuhl? "Schon möglich, aber da der Fahrstuhl jetzt gerade nach oben fuhr, kann ich damit leben", meint der Manager. "Wir nehmen dieses Bonusjahr in der Erstklassigkeit gerne an, aber rühren deshalb nicht unser Festgeldkonto an." Ob das irgendwann geschehen wird? "Wir werden sehen."

Anmerkung d. Red.: Es hat schon seine Gründe, dass man die Überschrift zuletzt schreiben sollte, dann passte sie vielleicht besser zum Text. Dass die beiden Brunettis derart uneins in ihren Ansprüchen und Aussagen sind, deutet natürlich auch auf schlechte Planung des Redakteurs hin, aber wir verkaufen das als Ergebnis einer aufwändigen Recherche...
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Der Klau des Tages

Er hat es schon wieder getan. Im aktuellen Artikel des Tages beschreibt ein Manager den ersten Meistertitel seines Vereins und bedient sich dafür schamlos an einem fremden Text. Über die Gründe mag ich hier nicht spekulieren, keinen Zweifel gibt es jedoch daran, dass das Ergebnis nicht gelungen ist. Das in der Vorlage geschilderte Geschehen unterscheidet sich zu sehr von dem, was der Manager beschreiben will, aber er nimmt lieber Brüche im Text hin, als selbst von der Pike auf zu formulieren. Der Artikel ist also nicht nur geklaut, sondern auch noch schlecht (anders als die Vorlage). Die beschreibt übrigens den Titelgewinn des VfL Wolfsburg und ist hier nachzulesen: https://www.ndr.de/sport/fussball/Vor-zehn-Jahren-VfL-Wolfsburg-wird-deutscher-Meister,wolfsburg14462.html
Es ist offensichtlich, dass dies die Vorlage für den Artikel des Tages war.

Nun ist es so, dass ich den Manager bereits früher beim Klauen erwischt habe und daher diesmal besonders misstrauisch war, aber dass die Suchmaschine direkt bei der ersten verdächtigen Phrase ("Mit einem legendären Offensivtrio und Trainer * der sich auf dem Höhepunkt seines Wirkens befindet.") den Volltreffer ausspuckte, hätte ich nicht erwartet. Ich werde die Plumpheit dieses Täuschungsversuchs jedenfalls nicht als mildernden Umstand werten. Es ist weiterhin kein Kavaliersdelikt, fremde Arbeit als eigene auszugeben und sich dafür feiern zu lassen. Ich würde mir wünschen, dass man für eine solche Unsportlichkeit spürbar bestraft wird, das Mindeste wäre der Entzug des Artikels des Tages!
Vor einigen Monaten gab es Aufregung um einen ähnlichen, noch dreisteren Fall. Ich habe damals Stellung bezogen (hier nachzulesen: https://fussballcup.de/#/index.php?w=301&area=user&module=press&action=comment&article=465288&clubId=1488214&pos=0&_=1605825987) und habe dem nicht viel hinzuzufügen, bis auf das hier:
Wenn der werte Herr Manager eines Tages sein Fehlverhalten einsieht und keine fremden Texte verunstaltet, werde auch ich ihm zur ersten Meisterschaft gratulieren.
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Der zwölfte Mann: Magazin für Fussballpflege

Modernes Fussballmärchen oder glücklicher Betriebsunfall?

Die 50. Spielzeit des früheren Deutschen Meisters und Champions-League-Finalisten SASC SOFIA Hamburg 07 steht an und ist passenderweise gleichzeitig die Rückkehr ins Oberhaus nach langer Abstinenz. Schon bald nach dem Triumph führte der Weg des Vereins weit nach unten, weil man die nötigen Investitionen scheute, doch jetzt wird die Beharrlichkeit mit einem modernen Fussballmärchen belohnt. Der gesamte Kader besteht aus früheren Jugendspielern und einem Scoutspieler.
Es beginnt unten - und geht noch weiter runter

Wahrscheinlich sollte man diese Geschichte mit Rod Mildenhall und Gernot Dollinger beginnen. Beide sind 38 Jahre alt und spielen beim SASC SOFIA Hamburg 07. Beide sind offiziell offensive Mittelfeldspieler, aber vor ihnen steht auf dem Feld niemand. Beide gehen auf das Karriereende zu und beide stehen nun, nachdem sie als 18-Jährige unter verschiedenen Umständen zwar, aber zeitnah, zum Klub gekommen sind, vor ihrem Debüt in der ersten Liga.
Ihre Profikarrieren begannen, als die bislang beste Zeit des SASC gerade vorbei war. Nur zwei Spielzeiten nach dem Gewinn der einzigen Meisterschaft folgte der Abstieg und in der Anfangsphase der nächsten Saison unterschrieb Dollinger seinen ersten Vertrag mit Manager Gianpaolo Brunetti. Der suchte Verstärkungen für den sehr kleinen Kader und gab dem Nachwuchsspieler, den ihm sein Scout empfahl, eine Chance. Gegen Ende der Spielzeit, die auf dem 15. Rang endete, trieb der Jugendtrainer dann noch einen Kicker von den Bahamas auf und auch Mildenhall bekam seine Chance.
Das zweite Jahr in der Zweitklassigkeit verlief denkbar schlecht und endete mit dem erneuten Abstieg, aber zumindest Dollinger zählte dank seiner Flexibilität bald zum Stammpersonal. "Wir hatten einen Mittelfeldspieler im Kader, der klar besser war als ich, aber der konnte nur rechts spielen und da waren schon alle Positionen besetzt. Also hat der Trainer mich auf die linke Seite gestellt", erinnert er sich heute. Zwei gelbe Karten waren die ersten Spuren, die Dollinger im Profifussball hinterließ. Eine Klasse tiefer erzielte er seine ersten beiden Tore, aber es ging noch tiefer. "Das war wirklich nicht schön, in den ersten Jahren so absolut gar keinen Erfolg zu haben. Das nagt natürlich am Selbstvertrauen und man fragt sich, ob es irgendwann besser wird, ob es für oben reicht", blickt Dollinger zurück.
Es geht bergauf

In der Regionalliga traf er zunächst nicht, aber für Mildenhall lief es jetzt besser. Fünf Tore steuerte er zum vierten Platz bei. Erst im vierten Jahr gelang die Rückkehr in Liga Drei, mit den beiden mittlerweile 26-Jährigen als Leistungsträgern. Für Mildenhall war dieser Erfolg entscheidend: "Wenn es da wieder nicht geklappt hätte, das wäre schwer geworden. Aber nun waren wir gefühlt oben: 18 Teams, 34 Spieltage, Profifussball eben."
Es dauerte weitere vier Jahre bis zum Aufstieg in Liga Zwei, der in überzeugender Weise gelang. Mildenhall steuerte 20, Dollinger 14 Tore bei. Weitere fünf Jahre später gelang also nun die Rückkehr ins Oberhaus. Beide sind genauso gespannt wie der gesamte Kader, was sie dort erwartet und haben einen Wunsch: Nicht absteigen, um die Karriere in der ersten Liga beenden zu können.
Dollinger und Mildenhall sind übrigens nicht die einzigen Spieler, die alle drei Aufstiege mitgemacht haben. Nicht weniger als zwölf Akteure, die noch in der Regionalliga zum Kader zählten, sind noch dabei, die meisten als Stammspieler. Mildenhall und Dollinger sind bloß die Ersten, die ihre Karriere beenden werden. Nicht den dritten Aufstieg feiern durfte dagegen überraschend Ferdinand Kubicki. Der Stammtorwart, er wäre Nummer Dreizehn, wurde kurz vor Saisonende überraschend an Chucky.. in die erste Liga verkauft. An seiner Stelle spielt jetzt der Südafrikaner Steve Stillwell.

Ungewissheiten

Was erwartet den SASC im Oberhaus? Manager Brunetti, seit Anfang an in der Verantwortung, tut sich schwer: "Die Liga scheint extrem ausgeglichen, ich kann keinen klaren Meisterschaftsfavoriten ausmachen und auch keine designierten Absteiger. Das kann gefährlich werden und wir werden uns hüten, vor dem sicheren Klassenerhalt nach oben zu schauen. Aber ich habe keine Ahnung, wann dieser Zeitpunkt sein könnte."
Aber war dieser Aufstieg mit einem Kader aus Eigengewächsen überhaupt eingeplant? In den letzten Jahren hüllte man sich beim SASC sehr in Schweigen, gab keine Saisonziele aus und kaufte seit dem Absturz in die Regionalliga nicht einen einzigen Spieler. Darin von außen einen Plan erkennen zu wollen, scheint irrsinnig, doch Brunetti schweigt und verweist auf die Fakten. Sein Verein ist wieder erstklassig. Dass der Aufstieg nach starker Hin- und schwacher Rückrunde erst am letzten Spieltag unter Dach und Fach gebracht wurde und die Konkurrenten auch manchen Patzer hatten, ist dabei zweitklassig...äh...zweitrangig.
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Schrott

"Jugendspieler
Ein neues Talent aus unserer Jugendabteilung ist jetzt alt genug, um in der ersten Mannschaft zu spielen. Schau dir diesen Schrott, Leopold mal an, und berufe ihn in den Kader wenn er etwas taugt."

Nun, was soll ich sagen. Er spielte Schrott, seine Haare sind Schrott, seine Karriere jetzt auch. Oder hat jemand schon einmal einen Topspieler Schrott gesehen?
(Markus Schroth kenne ich, der zählt nicht.)
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