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Aufstieg nach zehn Jahren im Unterhaus Verfasst am : 21.03.2022 02:53

Nie mehr zweite Liga, die Sechste

(LKB) Der SASC SOFIA Hamburg 07 ist zurück in der ersten Bundesliga. Nach zehn Spielzeiten im Unterhaus gelang dem Team von Trainer Gianpaolo Brunetti souverän der Aufstieg als Tabellenzweiter. Im Vorjahr hatte man den Aufstieg noch auf dramatische Weise am letzten Spieltag aus der Hand gegeben (LKB Online berichtete nicht).
"Wir hatten ja schon etwas länger auch rechnerisch Gewissheit und noch länger keine wirklichen Zweifel, dass wir dieses Jahr hochgehen, trotzdem ist der Blick auf die Tabelle jetzt sehr befriedigend", freute sich Brunetti nach dem abschließenden 2:0-Heimsieg gegen Mitaufsteiger Blau Schwarz Püttlingen. Auch Manager Gianpaolo Brunetti war voll des Lobes für die Mannschaft: "Wir haben die meisten Tore (96, ebenso wie Bruddaaler Hund SV auf Rang 4, d. Red.), die wenigsten Gegentore (22), nur fünf Niederlagen und auch das ist der Bestwert. Eine Siegquote von knapp zwei Dritteln und 75 Punkte sind eine hervorragende Bilanz."
Nach der obligatorischen Bierdusche durch einige Spieler fügte Brunetti hinzu: "Wenn ich etwas bemängeln soll, dann ist das die Tatsache, dass die 100-Tore-Marke nicht erreicht wurde und die Tatsache, dass wir nur Zweiter geworden sind."
Noch etwas später und in einem frischen Aufsteiger-Shirt stellte der Manager schließlich klar: "Glückwunsch an G.S.A.-Service, die noch ein Pünktchen mehr geholt haben und ebenfalls Gratulation nach Püttlingen, wir freuen uns auf die Wiedersehen im nächsten Jahr."

Die Spieler und der Großteil der Rekordkulisse von 77.476 Zuschauer*innen feierten bei strahlendem Sonnenschein ausgelassen den Erfolg. In der Heimtabelle steht der SASC ebenso wie auswärts ebenfalls auf Platz Zwei. Bei elf Siegen, 36 Punkten und 50:11 Toren kamen die Anhänger meistens auf ihre Kosten. Auf fremden Plätzen wurden sogar noch ein Sieg und drei Zähler mehr (46:11 Tore) eingesammelt, doch G.S.A.-Service legte mit sehr starken 43 Punkten (53:15 Tore) hier den Grundstein für den Spitzenplatz.

Aus der souverän aufgetretenen Mannschaft stach kein Spieler als unersetzlicher Leistungsträger heraus, dennoch gibt es natürlich einen teaminternen Toptorjäger. Diese Auszeichnung sicherte sich Linksfuß Reinhold Janisch vor dem rechten Flügelspieler Eric Rauschmann. Die beiden 34-Jährigen erzielten 15 und 14 Saisontore und blieben damit deutlich hinter den ligaweit Besten zurück. Andree Bräutigam (19 Tore) und Marko Sormaz (18)liefen beide für Bruddaaler Hund SV auf, dem in der Endabrechnung satte neun Zähler auf Püttlingen (71 Punkte) fehlten.
Darauf angesprochen räumte Präsident Gianpaolo Brunetti ein, dass die Vereinsvitrine noch viel Platz für Torjägerkanonen hätte: "Doch heute ist mir das egal. Nie mehr zweite Liga - jedenfalls für mindestens ein Jahr!"
Insgesamt hat der SASC in 64 Spielzeiten sieben Mal den besten (oder die besten) Torschützen stellen können, zuletzt in der Meistersaison vor 33 Jahren (um kurz die Immersion zu zerstören: 19. Juli 2018!). Dazu kommen zwei Trophäen aus der zweiten Liga und je eine aus der dritten Liga, sowie der Ober-, Landes- und Kreisliga.
Die Stürmer Petrik Thörner und Stephane Michalke netzten zwölf und acht Mal, auch Ulrich Wallner (8) und Harald Felder (7) im defensiven Mittelfeld trugen ihren Teil dazu bei, die "Last" des Toreschießens auf viele Schultern zu verteilen. Selbst der einzige Abwehrspieler mit Stammplatz, Alf Mondenschein, steuerte vier Tore bei. Mirko Schnoor auf dem linken Flügel schließlich gelangen zwar auch sieben Tore in der Liga, in Freundschaftsspielen war er mit 42 Toren jedoch unübertroffen.

Nicht nur für Mondenschein ist es eine (nicht die erste) Rückkehr in die Beletage, er hat jedoch als einziger Spieler im Kader bereits ein Tor in der ersten Liga erzielt. Außerdem bereits Oberhaus(bank)erfahrung haben Torwart Sebastian Röder, Stürmer Emanuel Wölfli (der weiterhin auf seinen Durchbruch als Stammspieler wartet und nur ein Saisontor erzielte), Harald Felder, Timo Eichner, Ulrich Wallner, Eric Rauschmann, sowie die Innenverteidiger Niels Strieder und Thorsten Scherrer.
"Alle Neune sind aus unserer Nachwuchsschmiede, darauf sind wir schon stolz", sagt Manager Brunetti. "Nach dem letzten Abstieg haben wir außerdem nach langer Zeit wieder etwas Geld in die Hand genommen und fünf junge Spieler verpflichtet, die jetzt alle Leistungsträger sind. Trotz der geringen Fluktuation in unserem Kader haben wir in der gleichen Zeit sogar ein Transferplus durch Abgänge erwirtschaften können und unsere sportlichen Ziel erreicht."
Dabei ist nicht einmal klar, dass der Aufstieg das Ziel war. Ebenso wenig wäre der direkte Wiederabstieg ein Grund für Brunetti, etwas am Kurs zu ändern: "Wir machen so weiter und schauen was passiert. Nach dieser Saison wird es keinen Abgang geben, ich würde auch keine Zugänge erwarten. Es geht ja auch so."
Das kann man schon mal so sagen, wenn der Verein in die 21. Saison in Folge in erster (5. Spielzeit) oder zweiter Liga geht.

Anmerkung: Das war eine lange Pause und wird auch leider nicht die Rückkehr zu regelmäßiger Berichterstattung. Ich hoffe, dass ich dennoch einige treue Abonnent*innen oder neue Leser*innen erreichen und idealerweise erfreuen konnte, dass es noch klappt mit den Artikeln und das Ding hier nicht wie ein Fremdkörper wirkt und dass ich die Formatierung getreu der Redaktionsvorgaben erledigt kriege :D Oh, eine Überschrift fehlt auch noch. Sei kreativ! Und originell!

geschrieben von Gianpaolo Brunetti

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