Erdeborner FC steigt ab und verabschiedet Kapitän
Jentzsch
Erdeborn – Es war der letzte Vorhang in einer Saison voller Hoffnung, Kampf – und am Ende Enttäuschung. Der Erdeborner FC muss nach zwei Jahren Abschied nehmen von der 2. Bundesliga. Mit dem Abstieg endet auch eine Ära: Kapitän und Torwartlegende Peer Jentzsch beendet seine aktive Karriere. Doch sein Herz schlägt weiter für den EFC – künftig wird er als Jugendtrainer die nächste Generation formen.
Der Abstieg kam nicht überraschend, und doch schmerzt er. Trotz eines langen Kampfes gegen den drohenden Gang in Liga drei reichte es am Ende nicht. Zu inkonstant waren die Leistungen, zu groß die Lücken im Spiel des EFC. Der Klassenerhalt blieb ein Wunsch, den die Realität schließlich zerschlug.
„Wir haben alles versucht, aber es hat einfach nicht gereicht“, sagte Trainer Mel Marris nach dem vorletzten Spieltag. „Es ist bitter, besonders für unsere Fans, die immer hinter uns standen und die Hütte heute zum Abschied von Peer noch einmal Voll gemacht haben.“
Besonders emotional wurde es beim Abschied von Peer Jentzsch. Der 42-Jährige hütete über ein Jahrzehnt lang das Tor des EFC, führte das Team als Kapitän durch Höhen und Tiefen – nun hängt er die Handschuhe an den Nagel. In einem feierlichen Moment wurde er vor heimischem Publikum verabschiedet, mit stehenden Ovationen und Tränen auf beiden Seiten. „Ich gehe mit schweren Herzen, aber ich bleibe hier“, so Jentzsch. „Der Verein ist mein Zuhause.“
Ein großer Umbruch wird in Erdeborn dennoch nicht stattfinden. Der Verein setzt auf Kontinuität. Der bestehende Kader soll weitestgehend zusammenbleiben – bis auf Jentzsch gibt es keine Abgänge aus der Stammelf. Ein bewusstes Zeichen für Stabilität. Ziel für die kommende Saison in der 3. Liga: Ein Platz im gesicherten Mittelfeld.
Manager Gregor Zobel sieht darin die richtige Strategie: „Wir glauben an die Qualität der Mannschaft. Mit einem gestärkten Zusammenhalt und etwas mehr Konstanz können wir uns in der 3. Liga behaupten. Ein direkter Wiederaufstieg ist kein Muss – wir wollen uns entwickeln.“
Mit einem gestandenen Kader, einem neuen Mann auf der Linie und der Erfahrung der letzten Jahre hofft man in Erdeborn auf ruhigere Zeiten. Und vielleicht, mit der Zeit, auf neue Heldengeschichten – so wie die von Peer Jentzsch.