Sensation am
letzten Spieltag – 10.Torjägerkanone und EL-Ticket
Auch diesmal hatte der Sport-Club Cottbus auf die Meisterschale gehofft. Dass dies nichts werden würde, war anders als in der vorigen Saison jedoch schnell klar. Es scheiterte bereits an der Zuteilung. Ochsenhausen hätte man mit etwas Glück besiegen können, East Cottbus auch. Doch gegen den FC Pforze, welcher später wie erwartet auch die Schale holte, hatte man keine Chance. Man stellte sich also bereits vor der Saison auf nichts Großes ein. Man rechnete sogar eher mit einem EL-Platz.
Die Erwartungen waren also von Beginn an eher gering. Doch dass es gleich am zweiten Spieltag durch SB den ersten Punktverlust geben würde – dass hätte keiner gedacht. Gegen den SSV Tefeld 25 gab es nun also nur ein 2:2, sodass die eh schon geringen Titelchancen bereits vorbei waren, als die Saison gerade erst angefangen hatte. Nur zwei Spieltage später gab es eine deftige 6:2-Klatsche gegen beim Fc Ochsenhausen, womit es in der Tabelle nur noch weiter abwärts ging. Das einzige erfolgreiche Topspiel der Hinrunde für die Cottbuser war das Derby gegen East Cottbus. Hier gewann man zuhause mit 4:1. Nun gut, den letztendlichen 5. und 6.Platz schlug man auch, dies war jedoch eher erwartbar, da der Stärkenunterschied doch etwas größer gewesen sein dürfte.
Die Rückrunde verlief auch nicht wirklich besser. Zwar gewann man diesmal gegen den SSV Tefeld, aber gegen Ochsenhausen und den FC Pforze verlor man erneut und dies leider auch deutlich. Dafür büßte die Konkurrenz diesmal mehrmals schon von selbst Punkte ein. Gegen den FC Clouds kam der Fc Ochsenhausen beispielsweise nicht über ein 4:4 hinaus. Auch der Tabellenführer unterlag in der Hinrunde einmal bei East Cottbus (durch Verletzungen, eine Sperre und etwas Pech) und in der Rückrunde dann gegen Ochsenhausen. So sah es zum Ende der Rückrunde doch noch danach aus, dass der Sport-Club Cottbus vielleicht doch noch eine Chance haben könnte; diese Hoffnungen wurden jedoch schnell wieder zerschlagen. Am Ende reichte es aber immerhin für Platz 3 und somit die Qualifikation für die Europa League.
Trotz des unspektakulären dritten Platzes gab es doch eine Sache, mit der die Cottbuser in der Liga klar hervorstachen: Die torreichen Spiele. Nicht nur, dass man als einziger Verein 6 der 20 Toptorjäger der Liga stellte (FC Pforze als einziger 3, der Rest weniger) – nein, auch die Gesamtanzahl der Tore hob sich in der Tabelle klar von den anderen ab: Als einziger Verein erzielte man zuhause über 100, und insgesamt über 200 Tore. Bei Rentner Rowdys Röthenbach fielen sogar nicht einmal halb so viel Tore wie beim Sport-Club Cottbus. Allerdings kassierte auch kein einziger Verein aus der oberen Tabellenhälfte mehr Gegentore als der Sport-Club Cottbus.
Die
Tabelle
Der Kampf um die
Torjägerkanone – Wieder einmal heißt es: Zittern bis zur letzten
Sekunde!
Der Kampf um die Torjägerkanone war bereits in der letzten Saison äußerst knapp geworden. Hier gab es vor dem letzten Spieltag Gleichstand zwischen Ochsenhausens Kevin De Bruyne und dem Cottbuser Lothar Matthäus (beide RM). Im letzten Spiel traf Matthäus dann in der 54.Minute zum 29.Mal. Kurz vor Schluss zog De Bruyne jedoch nach. Und in letzter Minute war er erneut direkt an einem Tor beteiligt. Noch lange Zeit nach dem Spiel befürchtete man in Cottbus, das Tor könnte fälschlicherweise ihm zugeschrieben werden, womit er in letzter Sekunde in Führung gegangen wäre. Doch dem war glücklicherweise nicht so. De Bruyne und Mattäus hatten je 29 Tore – beide gewannen die Torjägerkanone. Für Ochsenhausen eine von unzählig vielen. Für den Sport-Club die neunte – und die dritte in Folge! Nachdem Stürmer Gerd Müller in dieser Hinsicht lange Zeit die unangefochtene Nummer 1 gewesen war, übernahm nun Matthäus. Kurz vor Saisonende hatte man Müller aus diesem Grund auch aus der Mannschaft genommen.
Doch nun kam die neue Saison. Müller trainierte nun Kopfball. Nun müsste es eigentlich wieder besser werden, dachte Trainer Norman Planer und ließ ihn wieder im Mittelsturm spielen. Den vermeintlich zweitbesten Torschützen, Lothar Matthäus ließ er jedoch fast dauerhaft auf der Bank. Die Trefferquoten der einzelnen Spieler beim Sport-Club Cottbus änderten sich infolgedessen drastisch: Lothar Matthäus traf statt 29 mal nurnoch 8 mal. Gernot Endress gelangen statt 9 Treffern nurnoch 3 (was der Tatsache geschuldet war, dass man ihn später auch komplett aus der Mannschaft nahm), (eigentlich) Ersatzspieler OM Urs Krohammer wurde nach zuletzt nur 2 Liga- (und 11 FS-) Treffern inoffiziell bester Torschütze des Vereins! In der Liga traf er ganze 17 mal, in FS sogar 23 mal – und das als Reservespieler, der wegen seiner deutlich geringeren Stärke eigentlich dauerhaft auf der Bank sitzen sollte! Die Mannschaft wurde also komplett auf den Kopf gestellt. Allerdings erzielte dieses Konzept leider nicht seine gewünschte Wirkung. Müller war im Verein zwar immer wieder an der Spitze, in der Liga war er jedoch kaum von Bedeutung. Hier führte Ochsenhausens Stürmer Victor Osimhen zwischenzeitlich mit ganzen 6 Toren! Da konnte Müller nicht mithalten. Doch nicht einmal innerhalb des Vereins war er die einst unangefochtene Spitze. Er war lediglich der beste Torjäger, jedoch mit ziemlich viel Konkurrenz, wodurch die Anzahl seiner Treffer nicht ausreichte, um in der Liga mitzuhalten. Schließlich zogen auch Baumgart und Fleger an ihm vorbei. Innerhalb der Rückrunde verkürzten diese sogar den Abstand auf Ochsenhausens Osimhen. So langsam dämmerte auch dem Trainer, dass das mir Müller mal wieder nichts werden würde. Baumgart verkürzte Stück für Stück immer weiter, schließlich wurde er von LM Sven Fleger überholt. Wenige Spieltage vor Schluss zog dieser sogar mit Osimhen gleich. Norman Planer überlegte hin und her, Müller zugunsten von Fleger aus der Mannschaft zu nehmen, damit Fleger weniger Konkurrenz hätte. Doch die Sache war nicht eindeutig genug. Ein gutes Spiel von Müller, und er wäre wieder voll auf Kurs. Dazu kam es allerdings nicht. Am 32.Spieltag überholte Fleger Osimhen schließlich mit einem Abstand von 2 Toren. East Cotttbus´ LM Scarpa hatte jedoch deutlich aufgeholt und wurde nun 1 Tor hinter Fleger Zweiter.
Der vorletzte Spieltag kam. Für den Sport-Club ging es gegen die SG Matzenbach, East Cottbus trat beim Tabellensiebzehnten an. Ochsenhausen mit Victor Osimhen war nun für die Torjägerkanone plötzlich nicht mehr relevant, denn Osimhen traf einfach nicht mehr. Fleger hingegen traf einmal, doch Scarpa zog mit einem Dreierpack um ein Tor an ihm vorbei. Für den letzten Spieltag ergab sich nun folgende Konstellation:
Fleger stand also unter Zugzwang. Allerdings ging es für den Sport-Club gegen den Tabellenfünften. East Cottbus hatte immerhin nur den Tabellenzehnten zu Gast. Die Chancen standen für Scarpa also deutlich besser. Ein Notfallplan musste her. Und dieses eine Mal handelte Trainer Norman Planer richtig. Er setzte alles auf eine Karte und lag zur Abwechslung mal richtig. Nun saß mit Matthäus nicht nur der Torschützenkönig der vergangenen Saison auf der Bank, sondern mit Müller auch der Rekordtorjäger und zweitbeste Spieler des Vereins. Für Müller übernahm Endress, was noch halbwegs zu Verkraften war, aber für Matthäus kam mal wieder Krohammer. Ein 650er für einen 730er. Und all das gegen den Tabellenfünften. Außerdem legte man Sven Fleger als Freistoß- und Elfmeterschützen fest. Auch durfte er für einen Tag lang mal Schuss trainieren, was auf seinen Fortschritt keinen negativen Einfluss hatte. In der Aufstellung kam er so weit nach Vorne, wie es nur ging. So nahm der Trainer also einige drastische Veränderungen vor, doch es war schließlich der letzte Spieltag. Alles war entschieden. Nur um die Torjägerkanone, beim Sport-Club Cottbus die Zehnte wohlgemerkt, wurde noch heißt gekämpft.
Das Spiel begann. Trotz der zwei fehlenden Stars ging der Sport-Club Cottbus früh in Führung. Endress traf zum ersten Mal (7.) und zum zweiten Mal (22.). Seine Saisontore Nummer zwei und drei, womit er am allerletzten Spieltag innerhalb von nur 22 Minuten seine Anzahl an gleich Saisontoren verdreifachte (!). Und dann kam in der 27.Minute – Sven Fleger. Mit seinem Treffer zum 3:0 zog er wieder mit Scarpa gleich, doch nur eine Minute später ging dieser wieder in Führung. Das Spiel plätscherte vor sich hin, der Sport-Club Cottbus hatte die klare Kontrolle. Doch Fleger lag immer noch mit einem Tor zurück. Klar war es nur „eine“ Torjägerkanone. Doch ging es hier um den einzigen wirklichen Erfolg, der in dieser Saison noch möglich war und zudem um die 10.Torjägerkanone, die gleichzeitig auch die vierte in Folge wäre. Man wagte kaum zu hoffen, dass ausgerechnet jetzt Sven Fleger einen Doppelpack hinlegen würde. Doch in der 52.Minute geschah es tatsächlich: Fleger erzielte das 4:1 und zog wieder mit Scarpa gleich. Das Spiel war längst entschieden. Letztendlich trafen auch Sane und Baumgart nochmal. Der Entstand war 6:2. Doch um die Torjägerkanone zitterte man immer noch. Man hoffte, Scarpa würde nicht mehr treffen. Die Minuten vergingen. Und dann war das Spiel endlich vorbei. 5:2 für East Cottbus und währenddessen 6:2 für den Sport-Club, aber vor allem Unentschieden im Kampf um die Torjägerkanone. Keine wirklichen Verlierer, nur Gewinner. Die Sensation war geglückt: Die 10.Torjägerkanone in der 18.Saison! Die vierte in Folge, die zweite geteilte in Folge. So nahm der Sport-Club Cottbus doch noch einen Erfolg aus dieser schön längst verloren geglaubten Saison mit.
Die besten
Torschützen der Liga
Die aktuelle
Mannschaft
Die
Toptorschützen im Verein
Pichorner und die
Gelben Karten – der ewige Problem-Fall
Bereits in der vergangenen Saison hatte Außenverteidiger Petrik Pichorner neben einem Platzverweis auch noch ganze vier Gelbe Karten kassiert. Und dass war in der Mannschaft schon einmalig. Doch diese Saison legte er noch einen drauf: Er kassierte erneut drei Gelbe und zusätzlich noch eine Gelb-Rote und eine Rote Karte. Die Platzverweise beide gegen Konkurrent Fc Ochsenhausen. Offenbar hatte er die Anweisung des Trainers, wegen des schwierigen und gleichzeitig so bedeutsamen Spiels, etwas härter in die Zweikämpfe zu gehen, missverstanden und übertrieb es gehörig. Trainer, Fans und Mitspieler hoffen, dass er sich in der neuen Saison diesmal besser im Griff hat.
Neue Zuteilung:
Traum von der Meisterschaft erneut geplatzt – diesmal
endgültig?
Die neue Zuteilung kam diesmal nicht direkt. Einen Tag musste man warten, während FC Kickers 94, East Cottbus, Fc Ochsenhausen und FC Pforze u.a. direkt zugeteilt wurden. Man hatte sich schon ein wenig gefreut, den größten Konkurrenten entgangen zu sein. Nun ja, nicht ganz. Denn eine Liga zusammen mit BSC 73 war z.B. immer noch möglich. Und was man schon seit einigen Tagen immer mehr befürchtet hatte, wurde nun Wirklichkeit: Man kam tatsächlich mit den Berlinern in eine Liga. Gewisse Hoffnungen wurden mit einem Schlag zunichte gemacht. Mit dem BSC hatte man nun erneut einen aus Cottbuser Sicht fast unbesiegbaren Konkurrenten in der Liga. „Würde ich ihre Mannschaftsstärke kennen, hätte ich ihnen wahrscheinlich jetzt schon zur Meisterschaft gratuliert“, kommentierte Trainer Norman Planer.
Die ehemalige Top-Mannschaft war durch gewisse Ereignisse längst nicht mehr auf Top-Niveau. Trotzdem hatte man seit dem Aufstieg in die Bundesliga dauerhaft ein Team, dass zumindest eine Meisterschale hätte holen können bzw. gewisse Chancen darauf gehabt hätte. Doch schien man seitdem regelrecht vom Pech verfolgt zu sein: Erst wurde man in einer noch recht einfachen Liga Herbstmeister und die Schale scheiterte an SB und (höchstwahrscheinlich) Motivationstraining. Dann kam eine etwas stärkere Liga, die man von der Stärke her nun inzwischen aber auch hätte schaffen können. Und jetzt? Wieder eine durchschnittliche, machbare Liga. Mit einer Ausnahme (wäre ja auch zu schön gewesen) … BSC 73. Eine ältere und sicherlich auch vergleichsweise stärkere Mannschaft. Für den Sport-Club Cottbus höchstwahrscheinlich keine Chance. Doch auch die Zukunft ansich sieht für die Cottbuser nicht gerade rosig aus: Stürmer Gerd Müller geht nach der neuen Saison. Nach der nächsten Saison folgt der Rest der Mannschaft. Für eine neue Top-Mannschaft fehlt das Geld und vorerst auch der Platz. Nach der aktuellen Mannschaft dürfte also alles, was irgendwie mit Qualität zutun hat aus dem Kader verschwunden sein. Es hat nur für ein paar wenige Nachwuchs-Spieler gereicht, von einer Generation kann also beim besten Willen nicht die Rede sein, geschweige denn von Topspielern. Somit bleibt für die erste und wohl bis auf weiteres auch erstmal einzige Meisterschale dann nurnoch eine letzte Chance. Und selbst diese steht stark in Frage, sollten die Spieler vom BSC noch eine Saison haben.
In Cottbus sieht man für die Zukunft also momentan schwarz. Und das, ganz ohne schwarz zu malen … Der Trainer meinte: „Da können wir jetzt nichts dran ändern, mit diesem Schicksal müssen wir uns abfinden. Aber es kann leider gut sein, dass wir in fünf, sechs Saisons aus der 1.Bundesliga absteigen und außer ein paar EL-Tickets und einigen Torjägerkanonen nichts gewonnen haben. Hoffen wir trotzdem das Beste.“
Neuzugänge
Christian Gering DM 545 27
Niclas Nowak RM 630 31
Ildefonso Cruz Hernández LM 430 22
Hubert Zarn RM 390 19
Michael Mörz LM 390 19
Roque Alonso Olano LM 445 25
Christian Gering DM 545 27
Niclas Nowak RM 630 31
Ildefonso Cruz Hernández LM 430 22
Hubert Zarn RM 390 19
Michael Mörz LM 390 19
Roque Alonso Olano LM 445 25
Abgänge
Tom Schramm OM 385 20/21
Klaus Leitner RM 615 29
Bashshar Faraj OM 385 20
Zende Sy AV 425 21
Peer Thalhammer DM 420 22
Kai Kugler OM 400 22
Ralph Moser OM 395 24
Emilio Soveral DM 530 27
Ulf Becker RM 400 19
Ingo Respondek RM 560 30/31
Tom Schramm OM 385 20/21
Klaus Leitner RM 615 29
Bashshar Faraj OM 385 20
Zende Sy AV 425 21
Peer Thalhammer DM 420 22
Kai Kugler OM 400 22
Ralph Moser OM 395 24
Emilio Soveral DM 530 27
Ulf Becker RM 400 19
Ingo Respondek RM 560 30/31