Wieder keine Chance auf die Schale, heißer Kampf um die Torjägerkanone
Zum dritten Mal in Folge hatte man in Cottbus zu Saisonbeginn auf eine Meisterschale gehofft und war enttäuscht worden. Zwar stirbt die Hoffnung ja für gewöhnlich zuletzt, dieses Mal war es damit jedoch relativ schnell wieder vorbei. Schon kurz nach Saisonbeginn musste man einigermaßen enttäuscht feststellen, dass der große Konkurrent, BSC 73, eben keine eher durchschnittliche Mannschaft, sondern eine Top-Generation, noch dazu ein Jahr älter als die der Cottbuser, hatte. Schon da wusste man, dass man eigentlich keine Chance hatte. Und als man dann wie erwartet gegen besagte Berliner deutlich verlor, während jene nicht ein einziges Mal patzten, war es mit der Hoffnung endgültig vorbei. Somit war die Saison in Sachen Meisterschaft wieder einmal eine verlorene. Ein CL-Ticket gab es, aber das war mehr oder weniger egal in diesem Moment. Und – wie könnte es auch anders sein – mal wieder ein SB-Spiel. Anfang der Rückrunde verlor man mit 0:1 bei Schwarzwurst durch einen späten Gegentreffer. Wie immer war die Torjägerkanone der einzige Hoffnungsschimmer. Im Gegensatz zur Meisterschale gab es hier tatsächlich noch einen echten Kampf, wo Platz 1 nicht schon vorreserviert war.
Die Tabelle
Der Kampf um die Torjägerkanone – Auch diesmal Spannung pur!
Wieder einmal gab es einen spannenden Kampf um die Torjägerkanone. Beim Sport-Club Cottbus ist dies mittlerweile Standard. Genauso wie die Tatsache, dass der klar als Favorit gesehene Gerd Müller stets kläglich versagte und ein anderer, der sonst eher selten traf, seine Rolle spontan übernehmen musste – und es am Ende mit Ach und Krach gerade noch so zur Torjägerkanone schaffte. Zunächst war da mit 29 Toren die Torjägerkanone des Lothar Matthäus, die er sich mit Kevin De Bruyne von der Konkurrenz teilte. Dann kam Sven Fleger, der sich mit 31 Toren die Torjägerkanone mit Antonio Scarpa teilte. Beide Male war es äußerst knapp gewesen. Und beide Male sah es zwischendurch äußerst kritisch aus, weil Müller nicht die erhofften Tore erzielte und erst kurz vor Schluss noch ein anderer kräftig nachzog.
So war es auch diese Saison wieder. Man hoffte auf Müller, doch dieser legte eher einen mittelmäßigen Start hin. Eigentlich hatte er sich für seine letzte Saison beim Sport-Club Cottbus ja eine Meisterschale samt Torjägerkanone erhofft. Aber die Meisterschale konnte er leider schon mit der Zuteilung knicken (ob die Kraft dazu gereicht hätte, ist wieder eine andere Frage). Und hinter der Torjägerkanone stand auch ein großes Fragezeichen. Man befürchtete schon fast, es würde alles wie immer kommen und er würde mit seinen Leistungen langsam einbrechen. Doch diesmal kam es anders. Kurz nach dem Beginn der Rückrunde ging er wider Erwarten mit 4 Toren in Führung (21). Trainer Norman Planer war begeistert. Leider schien er es mit dem Lob wohl etwas übertrieben zu haben. Offenbar dachte Müller, 21 Tore würden für den Rest der Saison bereits ausreichen. Was auch immer nun die Ursache gewesen war – jedenfalls kam nun doch der befürchtete Leistungseinbruch. Müller traf nurnoch selten – und Günther Zumdick vom SV Bubenruthia holte gewaltig auf. Schließlich ging er sogar deutlich in Führung. Glücklicherweise kam auch diesmal wieder ein anderer Cottbuser, der Müller ein- und dann auch überholte. Diesmal war es ausgerechnet Leroy Sane. Ein weder besonders offensiver, noch besonders starker Spieler. Doch es kam noch einmal eine überraschende Wendung, diesmal im positiven Sinne: Gerd Müller kehrte tatsächlich an die Spitze zurück! Wenigstens dieses eine Mal zum Ende seiner Karriere! Wenige Spieltage vor Schluss stand er nun zusammen mit Helmut Thamm (BSC 73) und Leroy Sane mit 28 Toren auf Platz 1, allerdings auch nur ein Tor vor Günther Zumdick. Vor dem letzten Spieltag sah die Torjägerliste schließlich folgendermaßen aus:
1. Gerd Müller – Sport-Club Cottbus (32)
2. Günther Zumdick – SV Bubenruthia (31)
3. Helmut Thamm – BSC 73 (29)
4. Leroy Sane – Sport-Club Cottbus (28)
4. Arno Keller – BSC 73 (28)
Thamm traf nun nurnoch einmal und war somit aus dem Rennen. Keller hingegen traf gar nicht mehr, Sane nur einmal. Müller und Zumdick lieferten sich jedoch einen spannenden Zweikampf. Lange Zeit passierte nichts. Dann traf Müller erstmals an diesem letzten Spieltag. Doch es folgte erst einer, dann zwei und dann sogar drei Treffer von Zumdick. Nun stand Müller gewaltig unter Druck. Man hoffte natürlich, dass er nochmal treffen würde – doch da kam nichts. Man hatte selbige Hoffnung schon fast aufgegeben, als die Nachspielzeit begann. Langer Ball von Goretzka auf Sane, dieser schießt und TOOR! Das 8:3, nebenbei bemerkt. Doch der Treffer nützte niemandem so wirklich. Noch während derselben Minute: Ein Eckball von Pichorner, Müller schießt und – Pfosten! Nochmal Müller – geblockt! Und dann – TOOR! Noch einmal GERD MÜLLER! Doch so schön und erleichternd das auch klingt – man war nach dem Spiel noch verwirrter und verunsicherter als vorher. Warum? War nicht alles eindeutig? Nun ja, nicht ganz. Das erste große Fragezeichen stand hinter dem letzten Treffer von Müller. Der im Liveticker zuletzt erwähnte Spieler war Pichorner. Würde das Tor tatsächlich dem eigentlichen Torschützen zugerechnet werden? Aber auch die andere Partie war alles andere als eindeutig. Dreimal Zumdick? Ja sicher, aber wer sagt denn, dass es auch wirklich Günther war? Tatsächlich mischte auch noch Armin Zumdick mit. Es ergab sich nun also folgendes:
1. Gerd Müller – Sport-Club Cottbus (33/34)
2. Günther Zumdick – SV Bubenruthia (31/32/33/34)
3. Helmut Thamm – BSC 73 (30)
4. Leroy Sane – Sport-Club Cottbus (29)
5. Arno Keller – BSC 73 (28)
Endlich kam die Auflösung: 34 Tore Müller – 11 Torjägerkanone, die fünfte in Folge! Somit hatte man in den vergangenen 9 Saisons ganze 8 Torjägerkanonen geholt! Insgesamt 11 aus 19 Saisons. Große Erleichterung und begeisterter Jubel. Was nun aus Günther Zumdick wurde, ist unklar. Fakt ist jedoch eines: Für seinen Verein blieb es weiterhin bei 13 Torjägerkanonen. Nummer 14 blieb vorerst ein Traum.
Die besten Torschützen der Liga
Die aktuelle Mannschaft
Die Toptorschützen im Verein
Gerd Müller – Der Abschied einer Vereinslegende
Für Gerd Müller war es die letzte Saison gewesen. Beim Sport-Club Cottbus war er eine der ganz großen Vereinslegenden. Von der aktuellen Mannschaft war er der erste Spieler im Verein, Baumgart mal ausgenommen, der ja schon länger dabei ist. Von Anfang an galt er als Toptorjäger, wurde sogar gerade deswegen verpflichtet. Seit seiner Ankunft ging es beim Sport-Club Cottbus deutlich bergauf: Direkt eine Torjägerkanone, dann ein Abstieg zurück in die 3.Liga, jedoch gefolgt von einem enormen sportlichen Aufschwung: Von der 3.Liga ging es direkt hoch bis auf Platz 1 der ersten Bundesliga. Man feierte die Herbstmeisterschaft, am Ende reichte es leider nur für Platz 2. Schlechter als Platz 3 wurde man allerdings auch in den folgenden zwei Saisons nicht, trotz deutlich stärkerer Ligen. Fast immer (seit dem Abstige in Liga 3) knackte man außerdem die 200 Tore Marke (einmal sogar 270). Jedes Mal holte man die Torjägerkanone, viermal war es dabei Müller. Zwei Dinge gelangen ihm allerdings nicht: Die 750 Stärkepunkte zu knacken (er blieb bei 744/745 stehen) und einmal eine Meisterschale zu gewinnen (von EL und CL ganz zu schweigen). Trotz allem kann er auf eine beachtliche Erfolgsgeschichte zurückschauen.
Neuzugänge
Niclas Rahn AV 390 19
Niclas Rahn AV 390 19
Abgänge
Michael Mörz LM 400 20
Niclas Rahn AV 395 21
Raúl Fernando Fortes Rodriguez ST 405 20
Michael Mörz LM 400 20
Niclas Rahn AV 395 21
Raúl Fernando Fortes Rodriguez ST 405 20