22.265x gelesen 104x abonniert Ausgabe 18/24 02.05.2024 THE WALKING SHIT Jetzt registrieren

Realsatire

Seit sechs Jahren arbeite ich an einer Schule deren Namensgeber das anhaftet.

Genau mein Humor!

https://direkteaktion.org/gescheiterte-entnazifizierung-in-der-ddr-rudolf-doerrier/

Wenn Link nicht funktioniert, einfach Rudolf Dörrier googeln. Dr. Harry Waibel gibt Auskunft.
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Frohe Weihnachten

Der Grinch

Wir alle kennen ihn. Er ist die personifizierte Abkehr von Weihnachten, aber er ist nicht nur das. Schon unmittelbar nach Weihnachten bereitet er das nächste Weihnachten vor, um es von Jahr zu Jahr desaströser zu gestalten. Allein schafft er das natürlich nicht, weshalb er eine Vielzahl von Angestellten auf seiner Seite hat, die im folgenden Textbeitrag zu Wort kommen. Dabei geht es um nicht weniger, als den Supergrinchhelfer des Jahres zu wählen. Diese Wahl ist weder Personengebunden noch fair. Sie ist real, und kann sogar erweitert werden.

Los geht’s.

Donald Trump:
„Wenn es darum geht, dass sich die Leute immer mehr an die Gurgel gehen wollen, hab ich eindeutig gewonnen. Keiner spaltet das Volk so gut wie ich!“

Angela Merkel: (wie üblich in Routeposition)
„Also jetze hör mal auf Dunald! Wenn einer den Titel verdient hat, dann ja wohl ich! Ich spalte schon seit zwölf Jahren mein Volk, und du kommst hier an und machst einen auf dicke Hose! So geht’s ja auch nicht!“

Recep Tayyip Erdogan:
„Ach Angela. Wenn du ein Kerl wärst, aber lassen wir das. Ich muss nur meine Flüchtlingslager öffnen lassen, aber lassen wir auch das, denn seien wir mal ganz ehrlich. Ein Fingerschnippen von mir reicht aus um meine türkischen Landsleute in deinen Großstädten, aber lassen wir auch das…“

Claudia Roth:
„Redezeit!“

Recep Tayyip Erdogan:
„Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass der Antrag von Frau Merkel, angesichts der weltweiten Herausforderungen, eher von hündischer Ergebenheit und historischer Mittelmäßigkeit geprägt ist…

Claudia Roth:
„Ich verweise noch einmal ausdrücklich auf die Redezeit, sehr geehrter Herr Kollege!“

Recep Tayyip Erdogan: (belustigt)
„Sehen Sie, das ist genau das was ich meine. (deutet auf Claudia Roth) Sie nennt mich einen sehr geehrten Kollegen, aber ihre Körpersprache ist auf Krawall gebürstet. Nennen sie das ehrlich?“

Alice Weidel: (kichernd)
„Das habt ihr nun von eurer political correctness!“

Alexander Gauland:
„Halts Maul, Alice! Wir sind noch nicht im Wunderland!“

Claudia Roth dampft der Kessel. Wolfgang Schäuble rollt ein.

Wolfgang Schäuble:
„Wenn wir jetzt bitte wieder zum Thema kommen würden. Herr Putin hat das Wort.“

Wolfga… äh Wladimir Putin hat das Wort:
„Ich muss so sein, wie mein Volk will.“

Donald Trump: (grinsend)
„Vladi, du bist ein Schlitzohr!“

Wolfgang Schäuble: (den parlamentarischen Hammer betätigend)
„Wir suchen immer noch den Supergrinchhelfer, und ich verweise darauf, dass die letzten Beiträge der Sache wenig zuträglich waren. Herr Nethanyahu. Könnte Ihre Besiedelungspolitik möglicherweise dazu beigetragen haben, dass die Bemühungen Ihrerseits, die Sache zivilisiert und gerecht zu ordnen, von einigen Bevölkerungsgruppen missverstanden wurde?“

Benjamin Nethanyahu:
„Schon allein, dass Sie es wagen mich auf deutsch anzusprechen, beinhaltet eine Form von Respektlosigkeit gegenüber meinem Volk, und letztlich auch mir, als Repräsentanten dieses Volkes, und das alles in einem wohl deutschtypischen Verhalten geparkt, auf subtile Art immer andere zu beschuldigen, wenn es um das eigene Versagen geht. Wer liefert uns denn die Waffen…“

Donald Trump:
„Benji, das wollten wir uns doch für später aufheben!“



Der Grinch:
„Seid still, und zwar alle! Ihr habt gute Arbeit geleistet! Aber keiner von euch ist der Helfer des Jahres. Ihr seid und bleibt Randnotizen. Wichtige Randnotizen! Aber mein Bonus geht in diesem Jahr an Monsanto und Bayer, und natürlich Glyphosat! Eure Bürokratie hat es möglich gemacht! Christian Schmidt ist der heimliche Grinchhelferheld.

Frohes Weihschlachten!
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13.12.17 Abwasser

Was haben Görlitz und Leipzig gemeinsam?
Nun, sie hatten Siemens, und haben bald 920 Arbeitslose mehr, wenn man dem Handelsblatt glauben darf. Bundesweit sind es sogar knapp 3450, von weltweit 6900.
Joe Kaeser wies mit seinem aufdringlichen Gewinnerlächeln auf die aktuelle weltweite Gasturbinenproduktion hin, die im Wandel erneuerbarer Energie der Vergangenheit angehörte und nicht mehr zum aktuellen Ereignishorizont des Unternehmens passte, weshalb man entsprechende Standorte jetzt schließen müsse.
Was weiß dieser Mann, dessen inniges Verhältnis zur Kanzlerin ein offenes Geheimnis bleibt, was wir nicht wissen?

Erste Beobachtungsthese:
Wenn ein mächtiges Traditionsunternehmen wie Siemens einen derartigen Stellenabbau in seinem Ursprungsland unternimmt, sieht das wie Flucht aus.

Zweite Beobachtungsthese:
Siemens orientiert sich nach Russland. (These basiert auf einem Interview zwischen Claus Kleber und Joe Kaeser)

Erste Prognose, basierend auf B1 und B2:
Sollte in der deutschen Medienverwaltunganstalt bekannt werden, dass Siemens in Russland expandiert, hätte man ein weiteres probates Mittel um längerfristig oberflächliche Stimmungen in der Bevölkerung zu erzeugen.

Zwischenruf

Wenn man jetzt unsere Politiker im Kampf gegen Siemens förmlich auf die Barrikaden rennen sieht, dann könnte man fast schon wieder Mitleid mit den Ärmsten bekommen, oder? Wer von uns möchte den armen Martin Schulz nicht sofort in den Arm nehmen wenn er kämpferisch die Werte der Sozialdemokratie beschwört?
„Wir sichern den Arbeiterinnen und Arbeitern unser volle Unterstützung und Solidarität zu, und kämpfen gegen die Willkür von Unternehmen die seit jeher in den Genuss von staatlicher Unterstützung gekommen sind, und nun glauben sich aus ihrer sozialen Verantwortung stehlen zu können, der sie sich einst verpflichtet haben!“, sagte es, verschwand und unterschrieb den Beschluss zur Diätenerhöhung.

Randbemerkung.

Das Zitat ist nur sinngemäß echt.
Aber es klingt heroisch. Beinahe möchte man dem Mantra folgen. Frau Merkel hält sich wie üblich in der Debatte zurück. Keine Ahnung wer der Frau tagtäglich einredet, dass sie das Beste ist was wir verdient haben. Mein Verdacht ist ja, sie konkurriert mit der englischen Königin. Lasst uns Kronen basteln! Das lenkt die Frau vielleicht vom RE(a)GIERN ab.

Da lob ich mir doch Siemens. Die finden Deutschland als produktive Gewinnzone so Scheiße, dass sie selbst auf die Leute scheißen die sie entlassen werden, obwohl sie sich noch kurz nach der Wende als die großen Retter aufspielten.

Vorläufiges Endprodukt.

Der Idealist:
„Bundeskanzlerin Merkel wird, wenn diese Machenschaften sich tatsächlich als wahr erweisen, entschieden gegen Siemens vorgehen.“

Der Realist:
„Auf dem Klo ist kein Papier mehr!“

Der Optimist:
„Fett schwimmt oben!“

Der Pessimist:
„Ich hab’s schon immer gewusst!“

Das Wespenspinnenweibchen:
„schlürf“

pfffff :P
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Alex hatte Geburtstag

Erster Akt

Ein deutscher Agrarminister gibt im Europarat seine Stimme für Glyphosat ab. Wow! Das ist großes Kino, zumal vorher absehbar war, dass ein großer Teil der Bevölkerung sein Veto gegen eine solche Entscheidung verlautbaren würde. Seine Begründung im öffentlichen Fernsehen auszustrahlen hatte schon etwas von Notschlachtung an sich, und der anschließende Rüffel der Kanzlerin hatte den Authentizitätswert der Aussage: „Du du, mach das nie wieder!“
Was also will man uns mit diesem dilettantisch vorgetragenen Volkstheater sagen?
Is nun mal passiert, wir schämen uns, und ich entschuldige mich für die Entgleisung meines Ministers, die nicht mit mir abgesprochen war, aber leider können wir diesen Schritt nicht rückgängig machen?

Zweiter Akt

Mittlerweile sind wir bei Morddrohungen gegen den Minister angekommen. Sie werden bereits subtil von den Medien gestreut und werfen eine neue Sicherheitsdebatte in den Raum, die eine momentan nur geschäftsfähige Regierung selbstverständlich nicht aufgreifen kann, da sie keine Beschlüsse fassen darf.
Und schon ist der kleine Mann, und auch die Frau, verängstigt darüber, dass es keine Regierung gibt, oder wie es Volker Pispers mal treffend verpackte: „Ne Scheißregierung ist besser als gar keine Regierung.“ (selbstredend vollkommen aus dem Kontext gerissen)

Dritter Akt

Um den Ernst der Lage zu skizzieren geraten Nachrichten in den Focus der Öffentlichkeit, die das Mitgefühl der Bevölkerung für die von fanatisierten Lebensverweigerern angegriffenen Politikern sensibilisieren sollen. Immer häufiger ist dabei auch Alkohol im Spiel.
Und andere unschöne Dinge.
Aber immer unter einem Mantra.
Der Schuldige steht bereits fest.
Und da wir zivilisiert, ehrenhaft und einfach WOW sind, konsumieren wir weiter, laden uns Netflix runter, sehen und begreifen auch, aber…


Vierter Akt

Verstehen wir die Welt, oder leben wir nur darin?
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Ben – eine Ratte geht in die Öffentlichkeit

Neues aus Bens Schule

Mittwoch.
Früh um Neun aus dem Bett, ab ins Auto, in Wensickendorf von der Polizei wegen Geschwindigkeitsübertretung gestoppt, in einer extra dafür eingerichteten 100 Meter 30- er Zone kurz vor einer Kreuzung mit Baustellenampel, die sich gefühlte hundert Jahre einmal im Leben auf Grün bewegt, weil eine weitere Baustelle, etwa fünf Kilometer weiter, die Möglichkeit verhindert eine Abkürzung zu nehmen… aber lassen wir das.
Nach Zerreißen des Bußgeldbescheids, und seiner sofortigen Entlassung aus dem Innenbereich meines Fahrzeugs, stellte ich mich demonstrativ auf die Kreuzung, zeigte den hiesigen Beamten noch den berühmten Facebookdaumen, begleitet von dem ungehörten Vorwurf: „Dieses Chaos habt ihr übrigens zu verantworten!“
Kurze Zeit fühlte ich mich wie ein unüberwindbarer Held, bis mir nach dem vierten oder fünften Überholvorgang klar wurde, dass mir diese Bagage jetzt erst recht auf den Senkel gehen würde. Ein wenig Trost fand ich in der Musik. Außerdem lauerte schon die nächste, aber durchaus berechtigte 30 er Zone. Ich fuhr etwa 28 und nervte damit augenscheinlich den hinter mir am Steuer eines BMW sitzenden Jungfahrer. Sein Gesicht im Rückspiegel sprach Bände.

Irgendwann war er weg, und ich war in der Schule. Es war gerade Hofpause, und das erste was mir entgegenlief war eine aufgebrachte Schar Kinder.
„Haben Sie schon von der Ratte gehört?“, brach es mir kollektiv aus Sensationslüsternen Augen entgegen.
Noch völlig verkleistert von den Eindrücken meiner Reise aus dem fernen Eberswalde in die immer hässlicher werdende Stadt Berlin, versuchte ich zunächst richtig zu stellen, dass es sich lediglich um eine Maus handelte. Die Kinder widersprachen sofort vehement und beschrieben die Ratte als schwarz, und das sie einen geknickten Schwanz hätte, und sogar von ein paar Eltern und Lehrern gesehen wurde. Urplötzlich hatte mich der Alltag eingeholt. Ben hatte also sein Gefängnis überwunden und war irgendwie in den Eingangsbereich des Schultrakts gelangt, von dem er jetzt Zugang zu nahezu allen Räumen der Schule hatte.
Die anschließende Augenzeugenbeweisaufnahme war erdrückend.
Und dann fehlte auch noch die Schulleitung.
Natürlich gab es keine bessere Ausrede mich vor der Dienstberatung zu drücken, zumal unsere pfiffige Sekretärin Firma Schade informiert hatte, die bereits auf dem Weg war. Und als neuer inoffizieller Rattenbeauftragter der Schule…
Aber lassen wir das.
Das Warten versüßte ich mir mit der Untersuchung der Tatorte. Das mit der Reliefmasse verspachtelte Loch hatte Ben offensichtlich gezwungen einen anderen Weg zu nehmen, den er dann auch fand. Doch keine Spur deutete darauf hin, wie er die Mensa verlassen konnte.

Und während in der oberen Etage bei der Dienstberatung von überängstlichen Pädagogen alle möglichen Schreckensszenarien heraufbeschworen wurden, von panischen Eltern die womöglich RTL einladen, Versicherungsschutz, Strafbarkeit, unterlassene Hilfeleistung… ich muss aufhören! Eine solche Debatte verdient mindestens eine versteckte Kamera.

Weiter.

Diese Schule ist ein so lebensnaher Ort, und dann kam plötzlich der personifizierte Hercule Poirot persönlich. Aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, da er sich genau wie Hercule Poirot verhielt. Erstmal abwarten, sammeln, analysieren, Strategie entwerfen.
Der neben ihm stehende gedrungene Rattenjäger der vergangenen Tage wirkte regelrecht eingeschüchtert, obwohl der Mann so gut wie überhaupt nichts sagte, weil er wie gebannt meinen Rechercheergebnissen lauschte, die er nur ein zwei mal unterbrach, um konkreteres zu erfahren. Das nötigte mir Bewunderung ab, aber ich stellte mir angesichts der neuen Wegemöglichkeiten für Ben schon die Frage wie er es anstellen wollte eine Ratte zu fangen die mittlerweile im ganzen Schulgebäude zu Hause war. Sein Lächeln darauf sagte mir, dass ich die Antwort schon kannte, und er hatte Recht.
Aber das sollte ich erst am Donnerstag erfahren.

Fazit: Ben ist schneller als mein Schreiben. Bis übermorgen!
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Aus Ben wird eine Maus

Neues aus der Schule.

Dienstag, ein Name der seinen Namen verdient.

Der Hausmeister ist seit Montag krank. Das klingt harmlos, ist es aber nicht. Denn seitdem er jedem Firmenangestellten der Schule verkündet hat, dass ich so was wie sein Stellvertreter bin, quatscht mich Hinz und Kunz an, während die Kinder nebenbei in meiner Werkstatt Räuber und Gendarm, mit echten Hämmern, Raspeln und Sägen spielen. Als Gegenleistung zu diesem Privileg habe ich immerhin fast alle Schlüssel in meinem Besitz.
Just in so einem Augenblick steht dieser gedrungene Kahlkopf, etwa mein Alter vor mir, und will mit mir den Rattenbestand im Keller eruieren…

Vorgeschichte.

Ich hatte die Werkstatt wie üblich in der zweiten großen Pause geöffnet, die in letzter Zeit auffällig stark von der 4c frequentiert wird. Die Rattenfallen hatte ich wie üblich gut getarnt, oder was man eben so nennt. Bei Viertklässlern genügt normalerweise die Anwesenheit eines Mülleimers, um sich aus dessen Nähe fernzuhalten, weil mit eben solchen viel zu oft negative Erfahrungen verbunden sind die häufig in dem Satz enden: „Bring doch mal den Müll runter!“ Als ob man als erwachender Mensch nicht andere Dinge im Kopf hätte.
Heutzutage kann man als Kind ja froh sein, wenn man die Gute Nacht Geschichte von seinen Eltern wenigstens als App erhält, während sie nebenbei ihr Sexualleben bei „The Waking dead“ auffrischen.

Wie dem auch sei, ich hatte mich gründlich geirrt. Noch ehe ich mich an meinem Kaffee verbrühen konnte, stürmte die 4c meine Werkstatt, in dem enthusiastischen Bestreben Versteck zu spielen. Das erste was sie dabei entdeckten war die Rattenfalle. Doch ich hatte Glück im Unglück. Johannes B. identifizierte die vermeintliche Rattenfalle als Mausefalle. Dennoch war die Aufregung groß. Es war fast so, als würden alle darauf warten, dass die niedliche, kleine Maus aus ihrem Loch hervorkommt, auf das man sie gemeinschaftlich streicheln könnte. Diesem Trend musste ich entschieden entgegen wirken.
„RUHE JETZT!“
Es dauerte einige Sekunden, und bedurfte auch mehrerer sich lautstark steigernder Wiederholungen, bis die Kinder begriffen, dass die Lautstärke meiner Brüllerei dem Zweck diente mich all ihrer Aufmerksamkeit, wenn auch nur für kurze Zeit zu versichern.
„Ja, wir haben ein Mäuseproblem, aber vermutlich handelt es sich nur um ein Einzelexemplar, wie mir Leute versicherten, deren Fallen ihr gerade entdeckt habt.“
Die Stimmung danach war komisch. Die Kinder ließen wie von Geisterhand von dem Versteck mit der vermeintlichen Mausefalle ab, und für ein paar Sekunden herrschte betroffene Stille in der Werkstatt. Vermutlich dachten wir in dem Moment alle dasselbe. Niemand wollte eine tote Ratte in der Falle sehen. Nur das die Kinder nicht wussten, dass es eine Ratte war, und unwillkürlich kam mir der Gedanke durch den Kopf.
Schade eigentlich.

Und Schade ist das richtige Wort. Denn bereits erwähnte Schädlingsbekämpfungsfirma Schade ritt just in diesem Augenblick mit seinem kahlköpfigen, in meinem Alter befindlichen Rattenjäger ein, und ich konnte ihn nur mit Mühe davon abhalten, das Wort Ratte vor den Kindern in den Mund zu nehmen. Vielleicht mache ich daraus mal einen Sonderdialog, denn mittlerweile kann ich darüber lachen, wonach mir unmittelbar nach seinem Besuch nicht war, da er mich mit Aufgaben betraute, die ich meinem Hausmeister vor kurzem noch ausgeredet hatte. Das Loch der Ratte zu versiegeln. Ansonsten könne er nichts tun, versicherte er mir, und ich hätte bis Mittwoch Zeit.

Zum Glück gibt es Jana K. und ihre schnell härtende Reliefmasse. Einen Tag hat Bens Einbetonierung schon gehalten. Morgen kommt der Kahlkopf wieder. Irgendwas sagt mir, dass er mich loben wird, und er seine Arbeit nun endlich adäquat fortsetzen kann, nachdem der faule Hausmeister, der ihm diesen Dienst bisher verweigerte krankheitsbedingt durch mich ersetzt wurde, weshalb ich sicher nichts dagegen hätte, weitere Löcher mit diesem Wundermittel zu verputzen.

Ich bin so froh, dass ich nicht beim Finanzamt arbeite.
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