24.143x gelesen 104x abonniert Ausgabe 43/24 25.10.2024 THE WALKING SHIT Jetzt registrieren

Scheiß drauf!

Ode an die Scheiße

Teil 1

Als Feindbild verschrien, von den Straßen verbannt
wird Scheiße vernichtend als Schimpfwort genannt

Dem Kind schon wird gründlich anerzogen
Dass, wer Scheiße sagt, ist unerzogen
Weshalb Pädagogen sich Mühe geben
Den Scheibenkleister stetig neu zu beleben

Und der klingt ja auch nett, doch der drückt nichts aus
Denn manchmal muss SCHEISSE eben einfach raus!
Auf das der Anus zur Verfügung steht
Eh uns das Zeug über die Lippen geht.

Das war jetzt sehr bildhaft, und ich ahne schon
Jeder Leser denkt an eine bestimmte Person.

…ich lasse Sie mit diesem Gedanken kurz allein…

Teil 2

Das Leiden der Regenwürmer

Seit einiger Zeit waren die Hunde nicht mehr bereit ihren Kot auf den Straßen zu hinterlassen. Diese ökologische Katastrophe blieb jahrelang unbemerkt. Erst als den Anglern allmählich die Regenwürmer ausgingen wurde Alarm geschlagen. Allerdings waren da schon ganze Kastanienbaumregionen faktisch ausgestorben, was man allerdings den Dieselfahrzeugbesitzern anlastete. Wer hört schon auf Angler!

Teil 3

Resteverwertung

Scheiße ist schön. Sie bereichert unser Leben sowohl als Empfindung, als auch Erlebnis. Und natürlich sind Verstopfungen immer auch Herausforderungen. Das soll keineswegs schön geredet werden!
Aber was wäre die Welt ohne Scheiße?
Sie ist das Gold der Natur. Und es kennt ja wohl jeder den Spruch mit dem aus Scheiße Gold machen. Gelänge es uns also, bei heutigem Zeitgeist, Pflanzen, Würmer und Insekten zu zahlungsfähigen Kunden unserer Produkte zu machen, wir würden sie alle unter Naturschutz stellen. Wir müssen sie nur von unserem kapitalistischen Weltbild überzeugen, dass wir alle vier Jahre wählen. Gut möglich, dass danach Dinge wachsen die uns fremd vorkommen, weil sich gewisse Pilzsporen, aber lassen wir das.
Und außerdem. Es gibt in dieser Welt eine Wahrheit, der man einfach nicht entfliehen kann. Scheiße bleibt uns ein Leben lang treu, aber wenn man sie als Lebensspender/Innen begreift, gewöhnt man sich trotzdem nicht an den Geruch.
Oder doch?

Wenn du willst, dass was wächst,
Scheiß drauf!
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Kindermund

Kurzanekdoten aus der Grundschule.

Heute- Schere im Kopf.

Erstklässler: „Das Mädchen da vorn sieht aus wie Coca Cola.“ (Erkenntnis aufgrund der Hautfarbe)
Sämtliche Alarmglocken in mir begannen bereits mit den Überstunden, aber noch viel schlimmer war, dass ich mir kaum das Lachen verkneifen konnte. Und obwohl er rein sachlich absolut Recht hatte, waren meine ersten reflexartigen Gedanken, denen ich zum Glück nicht folgte:
„Sag ihr das bloß nicht ins Gesicht!“
„So was darf man nicht sagen!“
„Pssssssscht!“
Und während ich all diese angelernten Antworten bereits wie Gewehrsalven auf der Zunge trug, lachte mich der kleine Bub erwartungsvoll an. Wie hätte er auch wissen können, dass seine Feststellung in der Welt der Erwachsenen eine sofortige politische Debatte auslösen würde.
Ich brauchte fünf Minuten bis ich endlich eine halbwegs passende Antwort gefunden hatte, die sowohl politisch korrekt, als auch kindverständlich funktionierte. Seitdem denkt der Junge wenn er seine Haut betrachtet ständig an Käse, weshalb er mich zwei Stunden später auch fragte: „Bin ich rot im Gesicht?“
„Nein, ist eher grün.“
Der Junge lachte.

Noch mal Glück gehabt.
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Realsatire

Seit sechs Jahren arbeite ich an einer Schule deren Namensgeber das anhaftet.

Genau mein Humor!

https://direkteaktion.org/gescheiterte-entnazifizierung-in-der-ddr-rudolf-doerrier/

Wenn Link nicht funktioniert, einfach Rudolf Dörrier googeln. Dr. Harry Waibel gibt Auskunft.
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Frohe Weihnachten

Der Grinch

Wir alle kennen ihn. Er ist die personifizierte Abkehr von Weihnachten, aber er ist nicht nur das. Schon unmittelbar nach Weihnachten bereitet er das nächste Weihnachten vor, um es von Jahr zu Jahr desaströser zu gestalten. Allein schafft er das natürlich nicht, weshalb er eine Vielzahl von Angestellten auf seiner Seite hat, die im folgenden Textbeitrag zu Wort kommen. Dabei geht es um nicht weniger, als den Supergrinchhelfer des Jahres zu wählen. Diese Wahl ist weder Personengebunden noch fair. Sie ist real, und kann sogar erweitert werden.

Los geht’s.

Donald Trump:
„Wenn es darum geht, dass sich die Leute immer mehr an die Gurgel gehen wollen, hab ich eindeutig gewonnen. Keiner spaltet das Volk so gut wie ich!“

Angela Merkel: (wie üblich in Routeposition)
„Also jetze hör mal auf Dunald! Wenn einer den Titel verdient hat, dann ja wohl ich! Ich spalte schon seit zwölf Jahren mein Volk, und du kommst hier an und machst einen auf dicke Hose! So geht’s ja auch nicht!“

Recep Tayyip Erdogan:
„Ach Angela. Wenn du ein Kerl wärst, aber lassen wir das. Ich muss nur meine Flüchtlingslager öffnen lassen, aber lassen wir auch das, denn seien wir mal ganz ehrlich. Ein Fingerschnippen von mir reicht aus um meine türkischen Landsleute in deinen Großstädten, aber lassen wir auch das…“

Claudia Roth:
„Redezeit!“

Recep Tayyip Erdogan:
„Ich bitte vielmals um Verzeihung, aber was ich eigentlich sagen wollte ist, dass der Antrag von Frau Merkel, angesichts der weltweiten Herausforderungen, eher von hündischer Ergebenheit und historischer Mittelmäßigkeit geprägt ist…

Claudia Roth:
„Ich verweise noch einmal ausdrücklich auf die Redezeit, sehr geehrter Herr Kollege!“

Recep Tayyip Erdogan: (belustigt)
„Sehen Sie, das ist genau das was ich meine. (deutet auf Claudia Roth) Sie nennt mich einen sehr geehrten Kollegen, aber ihre Körpersprache ist auf Krawall gebürstet. Nennen sie das ehrlich?“

Alice Weidel: (kichernd)
„Das habt ihr nun von eurer political correctness!“

Alexander Gauland:
„Halts Maul, Alice! Wir sind noch nicht im Wunderland!“

Claudia Roth dampft der Kessel. Wolfgang Schäuble rollt ein.

Wolfgang Schäuble:
„Wenn wir jetzt bitte wieder zum Thema kommen würden. Herr Putin hat das Wort.“

Wolfga… äh Wladimir Putin hat das Wort:
„Ich muss so sein, wie mein Volk will.“

Donald Trump: (grinsend)
„Vladi, du bist ein Schlitzohr!“

Wolfgang Schäuble: (den parlamentarischen Hammer betätigend)
„Wir suchen immer noch den Supergrinchhelfer, und ich verweise darauf, dass die letzten Beiträge der Sache wenig zuträglich waren. Herr Nethanyahu. Könnte Ihre Besiedelungspolitik möglicherweise dazu beigetragen haben, dass die Bemühungen Ihrerseits, die Sache zivilisiert und gerecht zu ordnen, von einigen Bevölkerungsgruppen missverstanden wurde?“

Benjamin Nethanyahu:
„Schon allein, dass Sie es wagen mich auf deutsch anzusprechen, beinhaltet eine Form von Respektlosigkeit gegenüber meinem Volk, und letztlich auch mir, als Repräsentanten dieses Volkes, und das alles in einem wohl deutschtypischen Verhalten geparkt, auf subtile Art immer andere zu beschuldigen, wenn es um das eigene Versagen geht. Wer liefert uns denn die Waffen…“

Donald Trump:
„Benji, das wollten wir uns doch für später aufheben!“



Der Grinch:
„Seid still, und zwar alle! Ihr habt gute Arbeit geleistet! Aber keiner von euch ist der Helfer des Jahres. Ihr seid und bleibt Randnotizen. Wichtige Randnotizen! Aber mein Bonus geht in diesem Jahr an Monsanto und Bayer, und natürlich Glyphosat! Eure Bürokratie hat es möglich gemacht! Christian Schmidt ist der heimliche Grinchhelferheld.

Frohes Weihschlachten!
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13.12.17 Abwasser

Was haben Görlitz und Leipzig gemeinsam?
Nun, sie hatten Siemens, und haben bald 920 Arbeitslose mehr, wenn man dem Handelsblatt glauben darf. Bundesweit sind es sogar knapp 3450, von weltweit 6900.
Joe Kaeser wies mit seinem aufdringlichen Gewinnerlächeln auf die aktuelle weltweite Gasturbinenproduktion hin, die im Wandel erneuerbarer Energie der Vergangenheit angehörte und nicht mehr zum aktuellen Ereignishorizont des Unternehmens passte, weshalb man entsprechende Standorte jetzt schließen müsse.
Was weiß dieser Mann, dessen inniges Verhältnis zur Kanzlerin ein offenes Geheimnis bleibt, was wir nicht wissen?

Erste Beobachtungsthese:
Wenn ein mächtiges Traditionsunternehmen wie Siemens einen derartigen Stellenabbau in seinem Ursprungsland unternimmt, sieht das wie Flucht aus.

Zweite Beobachtungsthese:
Siemens orientiert sich nach Russland. (These basiert auf einem Interview zwischen Claus Kleber und Joe Kaeser)

Erste Prognose, basierend auf B1 und B2:
Sollte in der deutschen Medienverwaltunganstalt bekannt werden, dass Siemens in Russland expandiert, hätte man ein weiteres probates Mittel um längerfristig oberflächliche Stimmungen in der Bevölkerung zu erzeugen.

Zwischenruf

Wenn man jetzt unsere Politiker im Kampf gegen Siemens förmlich auf die Barrikaden rennen sieht, dann könnte man fast schon wieder Mitleid mit den Ärmsten bekommen, oder? Wer von uns möchte den armen Martin Schulz nicht sofort in den Arm nehmen wenn er kämpferisch die Werte der Sozialdemokratie beschwört?
„Wir sichern den Arbeiterinnen und Arbeitern unser volle Unterstützung und Solidarität zu, und kämpfen gegen die Willkür von Unternehmen die seit jeher in den Genuss von staatlicher Unterstützung gekommen sind, und nun glauben sich aus ihrer sozialen Verantwortung stehlen zu können, der sie sich einst verpflichtet haben!“, sagte es, verschwand und unterschrieb den Beschluss zur Diätenerhöhung.

Randbemerkung.

Das Zitat ist nur sinngemäß echt.
Aber es klingt heroisch. Beinahe möchte man dem Mantra folgen. Frau Merkel hält sich wie üblich in der Debatte zurück. Keine Ahnung wer der Frau tagtäglich einredet, dass sie das Beste ist was wir verdient haben. Mein Verdacht ist ja, sie konkurriert mit der englischen Königin. Lasst uns Kronen basteln! Das lenkt die Frau vielleicht vom RE(a)GIERN ab.

Da lob ich mir doch Siemens. Die finden Deutschland als produktive Gewinnzone so Scheiße, dass sie selbst auf die Leute scheißen die sie entlassen werden, obwohl sie sich noch kurz nach der Wende als die großen Retter aufspielten.

Vorläufiges Endprodukt.

Der Idealist:
„Bundeskanzlerin Merkel wird, wenn diese Machenschaften sich tatsächlich als wahr erweisen, entschieden gegen Siemens vorgehen.“

Der Realist:
„Auf dem Klo ist kein Papier mehr!“

Der Optimist:
„Fett schwimmt oben!“

Der Pessimist:
„Ich hab’s schon immer gewusst!“

Das Wespenspinnenweibchen:
„schlürf“

pfffff :P
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Alex hatte Geburtstag

Erster Akt

Ein deutscher Agrarminister gibt im Europarat seine Stimme für Glyphosat ab. Wow! Das ist großes Kino, zumal vorher absehbar war, dass ein großer Teil der Bevölkerung sein Veto gegen eine solche Entscheidung verlautbaren würde. Seine Begründung im öffentlichen Fernsehen auszustrahlen hatte schon etwas von Notschlachtung an sich, und der anschließende Rüffel der Kanzlerin hatte den Authentizitätswert der Aussage: „Du du, mach das nie wieder!“
Was also will man uns mit diesem dilettantisch vorgetragenen Volkstheater sagen?
Is nun mal passiert, wir schämen uns, und ich entschuldige mich für die Entgleisung meines Ministers, die nicht mit mir abgesprochen war, aber leider können wir diesen Schritt nicht rückgängig machen?

Zweiter Akt

Mittlerweile sind wir bei Morddrohungen gegen den Minister angekommen. Sie werden bereits subtil von den Medien gestreut und werfen eine neue Sicherheitsdebatte in den Raum, die eine momentan nur geschäftsfähige Regierung selbstverständlich nicht aufgreifen kann, da sie keine Beschlüsse fassen darf.
Und schon ist der kleine Mann, und auch die Frau, verängstigt darüber, dass es keine Regierung gibt, oder wie es Volker Pispers mal treffend verpackte: „Ne Scheißregierung ist besser als gar keine Regierung.“ (selbstredend vollkommen aus dem Kontext gerissen)

Dritter Akt

Um den Ernst der Lage zu skizzieren geraten Nachrichten in den Focus der Öffentlichkeit, die das Mitgefühl der Bevölkerung für die von fanatisierten Lebensverweigerern angegriffenen Politikern sensibilisieren sollen. Immer häufiger ist dabei auch Alkohol im Spiel.
Und andere unschöne Dinge.
Aber immer unter einem Mantra.
Der Schuldige steht bereits fest.
Und da wir zivilisiert, ehrenhaft und einfach WOW sind, konsumieren wir weiter, laden uns Netflix runter, sehen und begreifen auch, aber…


Vierter Akt

Verstehen wir die Welt, oder leben wir nur darin?
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