Letzter Zeitungsartikel
ein offener Brief
Offener Brief an die Ministerien für Verteidigung und für Finanzen
((Warnhinweis: bittere Satire – bei Bedarf Honig hinzufügen))
Sehr geehrte Herren
(Ihre Namen tun nichts zur Sache)
Ich schreibe Ihnen mit Glückwünschen und mit einem Vorschlag.
Erlauben Sie mir, dass ich mich vorstelle:
Porsch Panzertod, Anführer der Wehrsportgruppe Bierbauchberserker, siebzehn Orden und fünf Streifen (selbstgenäht). Mein Name tut etwas zur Sache.
Zur Sache:
Ich durfte mit patriotischer Entzückung davon lesen, dass wir – die Nation, als Teil der Marktwertegemeinschaft, der Vorwärtsverteidigungsallianz, und als Papa Trumps liebste Schützlinge – dass wir alsbald, ich zitiere die offizielle Nachricht: "jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigung und Sicherheit investieren“.
Ein Husarenstück! Gratuliere!
Denn das sind derzeit ungefähr 220 Milliarden Euro für Kriegsgerät und Militär, bzw. knapp die Hälfte des Bundeshaushalts. Bestimmt wissen Sie noch gar nicht genau, was Sie von all den Milliarden kaufen sollen. Und dann kommen die auch noch jedes Jahr – schwierig!
Hier will ich Ihnen meine Hilfe anbieten:
Wir, die Wehrsportgruppe Bierbauchberserker, ertüchtigen junge Männer; wir machen Schießübungen; wir haben auch eine Blaskapelle. Und wir sind bereit, einen Teil des Geldes entgegenzunehmen. Sagen wir fünf Prozent, eine hübsche Zahl. Zirka 11 Milliarden im Jahr. Das reicht für ein paar Granaten vom Transfermarkt, wir kaufen auch nicht beim Russen, versprochen. Was dann übrigbleibt, versaufen wir einfach (keinen Wodka, versprochen), nach alter soldatischer Tradition. In unserer Stadiongastronomie kostet ein Bier 444,44€, aber für ein paar Lokalrunden wird es reichen.
Wir hoffen, dass wir damit Ihnen, und der Nation, und dem heiligen Bündnis, helfen können. Doch unsere Möglichkeiten sind bescheiden. Für das Problem mit den restlichen 209 Milliarden hätte ich auch noch ein paar Vorschläge, wo man die sinnvoll einsetzen könnte:
Die Bundeswehr/NATO könnte ein paar Pflegeheime und Suppenküchen als Investor übernehmen. Ein Frauenhaus für die Quote. Eine Kita fürs zukunftsbejahende Image. Da kann man auch ein paar Rekruten zur Ausbildung hinschicken, das ist charakterstärkend und nachhaltig, denn wenn wir den Krieg dann gewonnen haben (wird ja auch mal wieder Zeit, nä?), dann wird es sicher nicht weniger Krüppel, Bedürftige und Waisenkinder geben.
Ich wüsste auch ein paar Naturschutzprojekte, da kann man biwakieren und so. Ein ordentlich wiedervernässtes Moor ist auch die beste Panzersperre.
Solche Sachen können wir uns dann jetzt endlich leisten. Aber das sind nur ein paar Ideen; vielleicht haben die Leser dieser Zeitung noch bessere?!
In diesem Sinne: Alles wird besser. Wir sind wieder wer.
Mit strammstehendem Salut,
Porsch Panzertod, Anführer der Wehrsportgruppe Bierbauchberserker, siebzehn Orden und fünf Streifen (selbstgenäht).
Vereinszeitung lesen bedröhnte Bierbauchberserker bolzen bunte Bundesliga-Bälle bei beliebig beschissenen Bedingungen beidfüßig bierbudenwärts bis Billies Bimmel bimmelt.
---GEWINNER DES GOLDENEN EHRENNABELS DES BERSERKERNDEN BIERBAUCHS---
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DRAMATIS PERSONAE
Schorsch Chancentod
Der Berserkerboss. Er ist klug, mächtig, unheimlich reich und sieht auch verdammt gut aus. Ja, dieser Mann kann es sich leisten, inkompetent und erfolglos zu sein.
Morsch Massentod
Bruder des Schorsch Chancentod. Er ist dumm, böse, riecht komisch und macht ein Praktikum beim Amt für Öffentliche Ordnung. Nein, dieser Mann kann es sich nicht leisten, kompetent und erfolgreich zu sein.
Der Alpirsbacher S.P.O.N.K.
Stadtbeauftragter für Paranormale Observation und Nichtöffentliche Kollaboration.
Weder beliebt noch gewählt, aber unheimlich mächtig. Initiator des Projekts Alpirsbach 21.
Behauptet, Kontakt zu finanzkräftigen Außerirdischen zu haben.
Puyol
Ein Pudel. Schoßhund des Bersekerbosses.
Karl-Heinz Dreifinger
Vereinsschreiner und Stadionzimmerer. Erfinder des Stirnadernschoners mit Geheimratseckenpolsterung.
Schreiberling
hackt die Vereinszeitung in eine Adler-Schreibmaschine. Ernährt sich von Wandschimmel und Bier, die er in seinem Lebensraum (Keller) ausreichend vorfindet.
Der Einzige, der in seinem Ressort Erfolge vorweisen könnte. Er weiß nur davon nichts.
Der Geist von André Iachgart
Unsichtbar. Aber spürbar. (Iachgart war der Spagatscheren-Todesgrätscher der 1. Generation.)
Prinzessin Talihar von Nurya
Asylantin. Das Sozialprojekt für Schorsch Chancentods Imagepflege.
Arbeitet an der Bierbude.
Die Herren Auflauf, Aufsauf und Haudrauf – Trainer, Jugendtrainer und Masseur
Dr. Christoph Kolumnus – Medienberater
Der Kauz – kauziger Skaut
Walter von Walterswalther – Anwalt und Verwalter
Erwin A. – ein Radio
Feste Freundschaftsspieltermine
Dieser Verein ist in keiner festen Beziehung und bekennt sich zu seiner Promiskuität. Anfragen bitte mit Bild, Lebenslauf und Motivationsschreiben. Unterwürfigkeit und Schleimerei sind von Vorteil.