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Emotionale Berichterstattung vom Achtelfinale des Oster-Turniers direkt vom Notizblock Verfasst am : 31.03.2021 21:25

Voller Optimismus startete der FC Vogtsburg ins Osterturnier, wohlwissend, dass viele Teams aus den vorderen Rängen der ELO-Rangliste zum Teilnehmerfeld gehören. Bisher war es jedes Mal so, dass die Vogtsburger gegen nominell stärkere Teams in KO-Runden von Spezialturnieren die Segel streichen mussten. Jeder taktische Schachzug war von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Aber dieses mal sollte es anders werden. Sich durch Losglück gegen unterklassige Teams bis ins Endspiel katapultieren und dann gegen ein zwangsläufig absolutes Topteam, welches versehentlich die Nachwuchsmannschaft aufgestellt hat, den Bunny-Pokal holen. Ein ausgeklügelter Plan. Herr Schmenker ist ein Fuchs und die Osterhasen sollten sich besser in Acht nehmen.

Gegen zwei Drittligisten und ein Team aus dem vorderen Drittel der zweiten Liga wird die Gruppephase problemlos überstanden. So kann es auch gerne im Achtelfinale weitergehen. Doch was ist das? HSV. Wenn das mal kein Erstligist ist. Der schöne Plan! Flintbek. HSV Flintbek. Ist das nicht? Das ist doch...Platz 1 der ELO-Rangliste. Der FC Vogtsburg zieht das große Los. Somit ist die theoretische Chance auf einen Finalsieg deutlich geringer, denn zwei Mal gegen ein unbestritten stärkeres Team in einem Spezialturnier zu gewinnen hat eine Wahrscheinlichkeit, die gegen 0 geht. Aber gut, der FCV ist fest entschlossen das Unmögliche möglich zu machen und liefert ein grandioses Spiel ab, zumindest taktisch grandios und mit dem Glück, dass es nicht schon nach 5 Minuten die rote Karte für Kapitän Derflinger gibt. Der Kampf geht weiter.

Der FC Vogtsburg wird schwindelig gespielt und fällt trotzdem nicht um. Zur Halbzeit 0:0. In der Pause durchatmen. Der Trainer geht mit seiner Stimme an die Leistungsgrenze, damit das Team in der zweiten Halbzeit seine Leistungsgrenze überschreiten wird. Dann die 67. Minute - der FC Vogtsburg kontert den Favoriten eiskalt aus. Das 1:0 durch den Spielmacher Menger! Es gelingt, den eigenen Kasten sauber zu halten. Torwart Alonso Vallejo lässt nichts anbrennen. Mit jeder Minute wird der Erfolg greifbarer.

Der FCV zelebriert nun sogar Doppelpässe - und wird ausgekontert. Burgstaller trifft in der 84. Minute. Ausgerechnet Burgstaller. Der Mann, der durch Ballverlust die Führung der Vogtsburger erst möglich machte. Er hätte eigentlich schon ausgewechselt sein sollen, denn der Jubel führte direkt auf die Auswechselbank. Durchatmen, stabil bleiben. Nach 90 Minuten ein unglaubliches 1:1.

In der Verlängerung trotz aller Bemühungen wohl die unvermeidliche Führung für den HSV in der 108. Minute. Der FCV steckt noch immer nicht auf. Der Ausgleich fällt nicht. Der Vogtsburger Trainer wechselt offensiv. Ohne Erfolg und mit zwei weiteren Gegentoren in der Nachspielzeit der Verlängerung. Vom Ergebnis her sieht es aus, als hätte man keine Chance gehabt. Da hilft auch der Zusatz "n.V." nicht. Schade, dass eine solch überragende Leistung eines unterlegenen Teams einfach untergeht. Wäre hier mehr möglich gewesen? Vom Gefühl her nein, vielleicht mit sogenanntem Motivationstraining. Aber mit legalen Mitteln hätten die Spieler ihre Leistungsgrenze so sehr überschreiten müssen, dass sie danach nicht mehr am Leben gewesen wären. So ist es eben. Aber der FC Vogtsburg wird es weiter versuchen. Immer und immer wieder. Davon bin ich überzeugt.


geschrieben von Schmenker

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5.00/6

Kommentare

Gianpaolo Brunetti schrieb am 05.04.2021 00:04 Uhr

Schnellinger, ausgerechnet Schnellinger!

Cooker schrieb am 01.04.2021 00:18 Uhr

Eine echte Schmank... äh, Schmenkerl-Berichterstattung. Zergeht auf meinen Synapsen wie Butter in der Sonne - danke schön!