Marius Markus vom Marienborner Boten.
Eine Frage: Stimmt es, dass die Investoren beide an einem Kinder Bueno erstickt sind und dass der neue Sportdirektor Massimo de Luca einst die Schuhe von Marradona geputzt hat und haben sie einen Regenschirm, ich habe meinen nämlich vergessen in Mainz ist das Wetter besser?
Kühnerts Rücktritt ist niente dagegen.
Der Verein lud heute kurzfristig zu einer Pressekonferenz ein. Auf dem Podium nahmen Präsident Kalle, Sportdirektor Antonio Russo und ein weiterer Mann Platz.
Präsident Kalle eröffnete die Pressekonferenz: Danke, dass Sie alle so schnell zusammengekommen sind. Das Wetter hier in Berlin ist ja so grauenvoll wie UEFA Nations League Länderspielpausen. Ich war jetzt in Neapel und da bin ich anderes Wetter gewöhnt, aber wir sind nicht zusammengekommen, um über das Wetter zu reden. Unser Sportdirektor möchte eine Erklärung abgeben.
Sportdirektor Antonio Russo erklärte den gespannten Pressevertretern: Ich habe seit längerer Zeit darüber nachgedacht hinzuschmeißen und darüber offen mit Kalle gesprochen. Meine Aufgabe hier ist endgültig erfüllt. Ich habe druckvoll mit den Eignern der Anteile an der Kommanditgesellschaft verhandelt und sie zur Rückgabe überredet. Nun sind auch die allerletzten Anteile wieder in Vereinshand zurückgekehrt. Die 7%, die noch in fremder Hand waren, wurden uns letzte Woche geschenkt. Leider wird sich der Club bei den beiden Investoren nicht mehr persönlich bedanken können, denn sie sind binnen kürzester Zeit nacheinander bei Unfällen ums Leben gekommen. Aber der Club lebt: Das ist ein großer Schritt und ich freue mich darüber. Ich habe Kalle gebeten, mich für meine 13% auszubezahlen. Dies hat er getan. Ich stelle nun mein Amt als Sportdirektor zur Verfügung. Meinen Arbeitsplatz sehe ich nicht an einem Schreibtisch, sondern auf den Straßen meiner Heimat, wo ich Straßensachen mache.
Präsident Kalle dankte Antonio Russo: Antonio, du bist in einer schwierigen Stunde gekommen und hast unserem Club geholfen. Du wirst immer ein Bestandteil des Clubs sein. Auch wenn wir eigentlich wirtschaftlich quitt sind und ich dich ausbezahlt habe, möchte ich dir diesen goldenen Schlüssel übergeben. Er ist der symbolische Schlüssel zu deiner exklusiven Stadion-Lounge, die dir auf Lebenszeit gehört. Kalle übergab einem sichtlich gerührten Antonio Russo den Schlüssel und führte dann aus: Ich bin froh, dass Antonio mich rechtzeitig über seine Absichten informiert hat. So konnte ich schon nach einem Nachfolger suchen und ich bin in vielen Gesprächen, die ich in Neapel bei der Verwaltung meiner italienischen Firmen hatte, auf den Unternehmer Massimo de Luca getroffen. Er hat ein Sport-Start-Up gegründet und für viel Geld verkauft, wovon er sich in diverse Firmen eingekauft hat. Ich begrüße ihn an Bord unseres Clubs.
Der neue Sportdirektor Massimo de Luca ließ sich eine kurze Vorstellung nicht nehmen: Ich bin in meinen 32 Jahren schon viel rumgekommen. Gestartet bin ich als ein scugnizzo, als Straßenkind, aus der nördlichen Peripherie Neapels. Ich habe früh Fußball gespielt, bis ich dann versehentlich eine Kugel in das Knie bekommen hatte. Dumme Sache damals. Falsche Freunde, schlechte Geschäfte. Ich habe mich dann von den blöden Sachen, die ich da gemacht habe, gelöst und wurde Unternehmer. Ich bin ein echter Selfmade-Man. Ich denke, dass ich diesem Club trotz meines jungen Alters viel geben kann. Es wird sich jedoch vieles ändern. Manche Spieler laufen rum, als ob sie gerade von der Fashion Week kommen. Der Fokus fehlt vollkommen. Das geht nicht. Die Spieler kennen mich noch nicht. Sie werden mich aber kennenlernen. Sie werden mich hassen, aber sie werden den Fokus auf das finden, was wichtig ist. Und dann werden sie mich lieben, wenn sie mit Medaillen und Trophäen nach Hause kommen und diese ihren Eltern, Frauen und Kindern zeigen. Sie müssen Soldaten für die Sache sein, Soldaten für das gemeinsame Ziel. Es ist hart, ein Soldat zu werden. Sie werden mich auf diesem Weg verfluchen. Sie werden mich einen figlio di puttana nennen. Zuerst weil ich ihnen viel abverlange, aber dann weil es so anstrengend ist, die Medaillen und Trophäen zu putzen. Aber innerlich werden sie sich immer sagen: Grazie di tutto, Massimo.
Fragen waren nicht zugelassen.
geschrieben von Perseus47
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