Stoppt Tierversuche – nehmt Hausmeister. Oder nehmt Scoutspieler
B - eine Schule jagt eine Ratte
Offenes Fenster! -brrrrrr-
Wird doch kalt!
Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis des Experimentes.
☻
Und prompt kam die Verwandtschaft zu Besuch:
Ben Hur
Ben Jamin Blümchen
die Ben Der - Zwillinge
eine verflixte Horde Ben Gel
UPS warf Trau Ben
...
das Öffnen des Fensters zeitigte a BEN teuerliche Zoten.
Es ist noch nicht vorbei. Spätestens ab jetzt droht Ben die Verwahrlosung in einer harmlosen Fernsehserie. Vielleicht werde ich sie, the walking Ben nennen.
Montag, 13.11. 2017
Nur eine Frage beschäftigt mich, als ich gegen 11:30 Uhr das Schulgelände betrete. Mit welcher Fresse begegnet mir mein Hausmeister. Tatsächlich ist er der erste Mensch der mir im Schulgebäude begegnet. Selbstverständlich kein Zufall, denn ich habe ihm das Erkennen meiner Gewohnheiten jahrelang antrainiert.
Sein Gesicht spricht Bände. Während ich innerlich schmunzele, erkundige ich mich äußerlich besorgt nach den aktuellen Befindlichkeiten der Firma Schade. Er bringt mich auf den neuesten Stand. Eigentlich fehlt nur noch das Salutieren. „Die Ratte war wohl in deiner Werkstatt, und benutzt den Zwischenraum zwischen Werkstatt und Integrationsraum als Lager. Firma Schade ist überzeugt, dass es ein Männchen ist, das keinen Weg mehr nach draußen findet. …Da hat wohl irgendjemand von deinen Kollegen irgendwann mal die Tür zu lange aufgelassen. …Jedenfalls wollen sie am Mittwoch eine Kamera aufstellen, und außerdem haben sie an ihrem Ausgang eine zweite Falle aufgestellt.“
„Was ist mit dem Handtuch?“
„Welches Handtuch?“, fragt mein Hausmeister völlig zu Recht, und beantwortet mir damit gleich eine Frage, die ich noch gar nicht gestellt habe.
„Na das, was sie in die Öffnung gesteckt haben um der Ratte den Weg zu versperren?“ Mein Hausmeister sieht mich ungläubig an. „Ich bin doch da nicht mit rein gegangen, ich bin doch nicht verrückt.“
Folgender Gedanke geht mir durch den Kopf, nachdem ich Bens letzten Tatort untersucht habe. Meine unangetastete Boulette. Und tatsächlich entdecke ich neue Spuren, nachdem ich den Hausmeister abgewimmelt habe. Staub ist ein besserer Zeitmesser als jede Uhr.
…
„Sie wollen außerdem, dass wir eine Art Metallschutz an die Heizungsrohre anbringen, damit die Ratte nicht in die Mensa flüchten kann.“, unterbricht der doch nicht ganz abgewimmelte Hausmeister meine Gedanken. In diesem Moment passiert alles auf einmal, und das mitten in meinem Kopf.
Ich merke, dass ich Ben nicht tot in einer Falle sehen will. Genauso wenig möchte ich Bens Großfamilie in meiner Werkstatt haben, während Kinder lernen mit Säge, Feile, Hammer und Nagel umzugehen. Aber ich kann seine permanente Anwesenheit auch nicht ignorieren. Vor kurzem kam mir der Gedanke, einfach mal das Fenster offen zu lassen, damit er entkommen kann. Doch was, wenn er anstatt zu fliehen den Keller mit seinesgleichen fluten würde?
„Nein!“, antworte ich entschieden, und begründe. „Wir werden schließlich nicht dafür bezahlt ein Problem zu beheben für dessen Lösung die Stadt eine Firma bezahlt hat.“ Er stimmt mir zu. Als Beigabe erwähne ich noch: „Und stell dir nur vor, du bist gerade am Arbeiten, und plötzlich springt dich dieses völlig verhungerte Rattenvieh an.“ Das überzeugt meinen Hausmeister endgültig.
Ich komme wieder zu eigenen Gedanken. Immer mehr wird mir klar, dass ich von einer Ratte besessen bin. Indem ich ihre Spuren verfolge mache ich mich zum Instrument ihres Willens.
Momentan will Ben nur raus, und löst arrogant Fallen aus die von offensichtlichen Dilettanten aufgestellt wurden, die seine Natur nicht ansatzweise verstehen.
Daher. Fenster auf. Das Experiment beginnt.
Dienstag.
geschrieben von gottileini
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