schizo+=DUR?
Ben 2023- weil, mir ist gerade langweilig.
Dystopie.
Mittlerweile bin ich 52 Jahre alt. Ben hat nicht nur mein Leben versaut, sondern
darob noch dafür gesorgt, dass ich selbst dafür verantwortlich war, weswegen ich
mein arbeitsloses Hartz VI Empfangsgeld, das immer weniger wird, demütig wie
einen Almosen entgegen nehme.
Natürlich habe ich verstanden, dass sich die Mutter von Claire Chantal Becker,
Anfang des Jahres 2018, zu Recht darüber beschwerte, dass ihre Tochter von einer
ausgehungerten Ratte in meiner Werkstatt angegriffen wurde. Immerhin hatte ich
zugelassen, dass es soweit kommen konnte, wobei ich nie gedacht hätte, dass Ben
irgendwann tatsächlich ernst macht. Aber Ratten sind eben doch lebenslustiger
als wir. Während manch Mensch sich in umgekehrter Rolle vermutlich gern an den
Tod durch Selbstaufgabe gewöhnen würde, ticken Ratten da ein wenig anders.
So ein Blödsinn! Uruguay, Rubgy, 1972.
Utopie.
Wer hätte das gedacht. Mittlerweile lebe ich auf einem Bauernhof mit cirka 1400
Ratten, 12 Hennen, und einem überforderten Hahn, dem Ben, das Sprachrohr der
Rattenfraktion, mittlerweile nahe legt in den Ruhestand zu gehen, um den
künftigen Eibestand der Hennen nicht zu gefährden. Konkret bedeutet das zwar
immer noch, dass der Hahn in zwei Hälften am Hähnchengrill landet, aber welcher
Hahn hat noch vor gerade mal sechs Jahren ein solches Alter erreicht?
Damals hieß das noch Kükenschreddern, ein heute nahezu ausgestorbener Begriff.
Vielmehr dient er als mahnendes Element, und wurde vom Ministerium für positive
Rhetorik, in die Rubrik der geschützten Wortbegriffe einbalsamiert.
Ein Leben ohne Ben wäre für meinen Hof kaum noch vorstellbar. Zahllose Kadaver
von Wölfen, Füchsen, Mardern, und sogar Bären außerhalb des nicht umzäunten
Hofes, sprechen eine deutliche Sprache, denn der Hof expandiert mit jedem
Raubtier dem sich die Ratten widmen.
Ich brauche keinen Zaun.
Ich habe Ben.
Realität.
Firma Schade hat keine Kamera installiert. Ben wird vermutlich verhungern, und
irgendwann streng riechen. Ab dann kommen die Ameisen ins Spiel. Bei uns sind es
die schwarzen Wegeameisen. Noch wissen sie nichts von den argentinischen
Ameisen. Da bleibt für Ben nur die Flucht in die Utopie.
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Verfasst am : 16.11.2017 23:29
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Ben- eine Zwischenbilanz
Neues aus der Schule.
Uta ist eine liebenswerte Kollegin. Als ich ihr letzten Mittwoch erzählte, dass
ich eine Geschichte über Ben im Internet veröffentliche, musste sie besonders an
der Stelle mit der Integrationserzieherin und ihrem fehlenden Rattenschein
lachen. Danach erzählte ich ihr, dass einer meiner Kommentatoren (nicht auf
Facebook) die Geschichte mit der aktuellen Flüchtlingsdebatte unterschwellig in
Verbindung bringt, und sie lachte abermals. „Das ist doch ganz logisch“,
erklärte sie mir.
Ihre Worte hallen noch immer nach.
Daher habe ich mich entschlossen etwas klar zu stellen. Ben ist eine Ratte.
Ratten sind außergewöhnliche, und intelligente Tiere. In Großstädten sind sie
uns mindestens 3:1 überlegen, wobei ich diese Zahl für weit untertrieben halte.
Dennoch greifen sie uns nur in Ausnahmefällen an, obwohl schon eine einzige
genügen würde um manch menschlich Wesen in Panik zu versetzen. (Bei mir sind es
übrigens Kreuzspinnen) Viel eher steigt die Zahl der Kammerjäger immer mehr an.
Aber warum hausen Ratten so gern in der Nähe von Menschen? Ein Blick auf die
weggeworfenen Lebensmittel in den Müllkörben auf unserem Schulhof liefert die
Antwort. Wir werfen Dinge weg, die andere gern fressen. Wenn die wüssten, was
wir so täglich in uns reinschaufeln, aber das ist eine andere Geschichte, und
vielleicht wissen sie es ja auch. Schließlich haben Ratten, Krähen, Tauben,
Spatzen, Ameisen und andere Insekten eine wesentlich kürzere Lebensdauer. Und
schon sind wir beim Insektensterben in diesem Jahr. Wenn selbst der
Mainstreampresseclub über 75 % Insektensterben postuliert, und Amseln vom Himmel
fallen, dann gibt es auf das meist nur eine Antwort.
Der Klimawandel- und wir alle sind schuld!
Schuldkult als übergeordnetes Weltbild. Bis dahin bin ich überzeugt. Wir sind ja
immerhin die Krone der Schöpfung. Früher hieß das zwar mal Umweltschutz und CO2
war integraler Bestandteil des Ökosystems, aber was weiß ich schon. Der
Schwarmverstand der Grünen hat mich irgendwann auch mal davon überzeugt, es mit
einer Pazifistenpartei zu tun zu haben, bis ich lernte. „In Serbien ist gut
sterbien.“ Zitat: Stefan Sch., Straßensozialarbeiter bei einem Verein, der ihn
mittlerweile absägen will. Undank ist der Welt Lohn.
Was vermarktet wird kostet Geld.
Geld erweckt Misstrauen.
Misstrauen befreit die Lüge.
Lüge ist Tieren fremd, Täuschung allerdings nicht. Das wandelnde Blatt,
Stinkmorchel, die argentinische Ameise, u.s.w.
Bleibt die Frage. Belügen wir uns weil wir Menschen sind, oder ist die Lüge Teil
unserer Menschlichkeit? Und was, wenn das ansteckend ist?
Ps: Ich habe das Fenster nicht geöffnet, um Ben die Möglichkeit zu gestatten
raus zu kommen. Mein Hausmeister und letztlich ich selbst waren dagegen. Ich bin
ein Kontrollfreak, zumal ich ein Vogelhaus vor meinem Fenster aufgestellt habe,
und den Verdacht hege, dass Ben das offene Fenster nur nutzen würde um sich
Nahrung aus dem Vogelhaus zu besorgen, um vielleicht anschließend eine Familie
zu gründen.
Morgen kommt Firma Schade und stellt eine Kamera auf.
Die Schlinge um Ben wird enger, und ich erwische mich dabei wie ich seinen
selbst heraufbeschworenen Tod zu einer Randnotiz meines Lebens mache.
Ab morgen werde ich eine bessere Ratte!
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Verfasst am : 14.11.2017 23:32
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Ben IV- Das Ende einer Kinokarriere?
Neues aus der Schule.
Es ist noch nicht vorbei. Spätestens ab jetzt droht Ben die Verwahrlosung in
einer harmlosen Fernsehserie. Vielleicht werde ich sie, the walking Ben
nennen.
Montag, 13.11. 2017
Nur eine Frage beschäftigt mich, als ich gegen 11:30 Uhr das Schulgelände
betrete. Mit welcher Fresse begegnet mir mein Hausmeister. Tatsächlich ist er
der erste Mensch der mir im Schulgebäude begegnet. Selbstverständlich kein
Zufall, denn ich habe ihm das Erkennen meiner Gewohnheiten jahrelang
antrainiert.
Sein Gesicht spricht Bände. Während ich innerlich schmunzele, erkundige ich mich
äußerlich besorgt nach den aktuellen Befindlichkeiten der Firma Schade. Er
bringt mich auf den neuesten Stand. Eigentlich fehlt nur noch das Salutieren.
„Die Ratte war wohl in deiner Werkstatt, und benutzt den Zwischenraum zwischen
Werkstatt und Integrationsraum als Lager. Firma Schade ist überzeugt, dass es
ein Männchen ist, das keinen Weg mehr nach draußen findet. …Da hat wohl
irgendjemand von deinen Kollegen irgendwann mal die Tür zu lange aufgelassen.
…Jedenfalls wollen sie am Mittwoch eine Kamera aufstellen, und außerdem haben
sie an ihrem Ausgang eine zweite Falle aufgestellt.“
„Was ist mit dem Handtuch?“
„Welches Handtuch?“, fragt mein Hausmeister völlig zu Recht, und beantwortet mir
damit gleich eine Frage, die ich noch gar nicht gestellt habe.
„Na das, was sie in die Öffnung gesteckt haben um der Ratte den Weg zu
versperren?“ Mein Hausmeister sieht mich ungläubig an. „Ich bin doch da nicht
mit rein gegangen, ich bin doch nicht verrückt.“
Folgender Gedanke geht mir durch den Kopf, nachdem ich Bens letzten Tatort
untersucht habe. Meine unangetastete Boulette. Und tatsächlich entdecke ich neue
Spuren, nachdem ich den Hausmeister abgewimmelt habe. Staub ist ein besserer
Zeitmesser als jede Uhr.
…
„Sie wollen außerdem, dass wir eine Art Metallschutz an die Heizungsrohre
anbringen, damit die Ratte nicht in die Mensa flüchten kann.“, unterbricht der
doch nicht ganz abgewimmelte Hausmeister meine Gedanken. In diesem Moment
passiert alles auf einmal, und das mitten in meinem Kopf.
Ich merke, dass ich Ben nicht tot in einer Falle sehen will. Genauso wenig
möchte ich Bens Großfamilie in meiner Werkstatt haben, während Kinder lernen mit
Säge, Feile, Hammer und Nagel umzugehen. Aber ich kann seine permanente
Anwesenheit auch nicht ignorieren. Vor kurzem kam mir der Gedanke, einfach mal
das Fenster offen zu lassen, damit er entkommen kann. Doch was, wenn er anstatt
zu fliehen den Keller mit seinesgleichen fluten würde?
„Nein!“, antworte ich entschieden, und begründe. „Wir werden schließlich nicht
dafür bezahlt ein Problem zu beheben für dessen Lösung die Stadt eine Firma
bezahlt hat.“ Er stimmt mir zu. Als Beigabe erwähne ich noch: „Und stell dir nur
vor, du bist gerade am Arbeiten, und plötzlich springt dich dieses völlig
verhungerte Rattenvieh an.“ Das überzeugt meinen Hausmeister endgültig.
Ich komme wieder zu eigenen Gedanken. Immer mehr wird mir klar, dass ich von
einer Ratte besessen bin. Indem ich ihre Spuren verfolge mache ich mich zum
Instrument ihres Willens.
Momentan will Ben nur raus, und löst arrogant Fallen aus die von
offensichtlichen Dilettanten aufgestellt wurden, die seine Natur nicht
ansatzweise verstehen.
Daher. Fenster auf. Das Experiment beginnt.
Dienstag.
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Verfasst am : 13.11.2017 22:34
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Ben III- Boulettenalarm!
Neues aus der Schule.
Ruhig geworden es ist um Ben.
Seit zwei Tagen er keine Fäkalien mehr hinterlassen hat.
Selbst unser Hausmeister hat keine Angst mehr den Keller zu betreten.
„Wahrscheinlich ist das Vieh schon längst weg! Nächste Woche können wir den
Keller wieder freigeben. Sagt jedenfalls Firma Schade.“, beschwichtigt er mich
und verabschiedet sich ins Wochenende. Die Beschwichtigung wirkt. Ich verbringe
den Rest des Nachmittags in der dritten Etage und lasse mich von Erstklässlern
mit Kissen bewerfen.
Plötzlich fällt mir die Boulette ein die unbeaufsichtigt in meiner Werkstatt
liegt. Eilig verabschiede ich mich und rase zehn Minuten vor Dienstende in den
Keller. Als ich die Boulette sehe erfasst mich Erleichterung. Sie ist
unversehrt. Doch kurz darauf erfasst mich ein Schaudern. Unmittelbar neben der
Boulette entdecke ich frische Spuren im Staub, was mich zu folgender
Schlussfolgerung bringt. Wenn Ben, oder die schwangere Benita eine
selbstzubereitete Boulette vom Bäckermeister aus Wensickendorf verschmäht… Meine
Gedanken werden jäh unterbrochen. Ein tickendes Geräusch von den mit Glaswolle
isolierten und mit Plastik versiegelten Heizungsrohren bahnt sich in meine
Gehörgangsenden. Leise schleiche ich mich an. Das Geräusch verschwindet.
Dann esse ich die Boulette, fahre nach Hause und schreibe.
Schönes Wochenende!
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Verfasst am : 10.11.2017 22:20
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Ben II- Der gnadenlose Kunstkritiker
Neues aus der Schule
Zwei Monate lang wurde Ben von niemandem mehr gesehen.
Zumindest offiziell.
Inoffiziell wussten lediglich der Hausmeister, die Leitung und ich etwas davon,
und niemand von uns hatte ein Interesse daran eine panische Elternschaft zu
besänftigen, weshalb ich mich der verschwörerischen Gesellschaft des Schweigens
ohne Murren anschloss. Doch dann häuften sich die Einzelfälle, und natürlich
häuften sie sich in meiner Etage, dem Keller.
Als erstes war die Reinigungskammer dran. Dort hatte sich Ben an einigen
Polyesterschwämmen vergangen und als Zeichen seiner Missbilligung ein paar
Kotbrocken in Form von Torpedos hinterlassen. Nie werde ich den Gesichtsausdruck
meines Hausmeisters vergessen, als ich plötzlich schrie: „Da hat sich was
zwischen den Scheuerlappen bewegt!“ Wie von einer Tarantel gestochen sprang er
in den sicheren Gang zurück, während ich mir vor Lachen den Bauch hielt. „Dit
kannste doch nich mit mir machen!“, keuchte er, während seine Hände kampfbereit
einen zitternden Spaten hielten. Ich verschloss vorsichtshalber die Tür.
Immerhin waren Kinder in der Nähe.
Nachdem er sich von dem Schock erholt hatte beauftragte er eine
Schädlingsbekämpfungsfirma. Danach wurde ein von den Bauarbeitern undichtes Rohr
verstopft und ein paar Rattenköder ausgelegt. Was für eine Zeitverschwendung.
Ben hatte lediglich den Raum nach Nahrung untersucht und ihn für untauglich
befunden. Es war nur eine Frage der Zeit wann er woanders auftauchen würde. Und
das tat er auch. Ausgerechnet im Kreativraum, in dem Werke entstanden, die
manche Eltern dazu brachte ihre Kinder später in Kunsthochschulen zu stecken an
denen sie völlig überfordert waren, aber das ist eine andere Geschichte. Ben
hatte ohnehin auf das geschissen, was ich vergessen hatte im Müll zu entsorgen.
Unauffällig verwischte ich die Spuren und versperrte zusammen mit dem
Hausmeister den Eingang.
Wir gewannen einen weiteren Monat.
…
Aber dann.
Donnerstag, Oktoberferien 2017. (ein Wochenende vor Schulbeginn)
Ein Schrei.
„TORSTEN, KOMMA GANZ SCHNELL!“, schrillte es aus dem Raum meiner
Integrationserzieherin.
„Komma ganz schnell“ ist nun wirklich kein Signal mit dem man mich hinter dem
Ofen hervor holt, auch wenn es von einer Frau stammt, aber die Frequenz ihrer
Stimme deutete auf eine Panik hin, die mir eine gewisse Neugier entlockte. Als
ich sah was sie mir zeigte lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Ben hatte
seine Torpedos nicht nur in der Ecke ihres Raumes hinterlassen, er hatte es sich
in dem Raum vielmehr gemütlich gemacht und unter anderem auf die
Entspannungsmatratzen geschissen, die eigentlich für die Kinder gedacht waren.
Ein Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ben wollte also integriert werden. Sein
Pech nur, dass unsere Integrationserzieherin noch keinen Rattenschein hatte.
Noch am selben Abend machte ich Bekanntschaft mit der Firma Schade, und einem
unbeirrbaren, jungen Schädlingsbkämpfer, der mir versicherte noch jede Ratte
erwischt zu haben. Einer hätte er sogar eine ganze Woche aufgelauert um sie
letztlich zu kriegen, und außerdem studierte er zahllose Youtube Videos von
bedeutenden Biologen über das Verhalten von Ratten. Je mehr ich mich für seine
Methoden interessierte, desto mehr kam ich mir wie eine ertappte Ratte vor.
Aktueller Stand 7.11.2017
Der junge unbeirrbare Schädlingsbekämpfer wurde abgezogen. Sein Chef persönlich
hatte drei weitere Rattenfallen aufgestellt und damit meinen überängstlichen
Hausmeister zusätzlich beruhigt. Wie wenig der Mann, im Gegensatz zu seinem
Azubi doch über Ratten wusste. Immer mehr wurde mir klar, dass ich etwas
unternehmen musste, zumal das Geheimnis mittlerweile nicht mehr geheim war. Es
war ausgerechnet Johannes B., der in der Hofpause bemerkte. „Ist das eine
Mausefalle da in der Ecke?“ Vor meinem geistigen Auge spielte sich bereits das
Tischthema der Familie B. zur Abendbrotzeit ab.
„Na, was gibt es neues aus der Schule?“, hörte ich Frau B. fragen.
„Och, nix besonderes. Lilien zofft sich mal wieder mit Maja, weil sie beide in
Emil verknallt sind, Frau M. hatte heute einen Tobsuchtsanfall in der
Mattestunde weil die Klasse so laut war, und Herr M. hat Mäuse in seiner
Werkstatt…“
„MÄUSE?“
„Naja, da war `ne Mausefalle…“
„Wie groß war denn die Mausefalle?“
-einige Minuten später-
Die Kinder liegen bereits in den Betten.
Frau B. (aufgeregt): „Ich habs dir doch gleich gesagt, die haben ein
Rattenproblem an der Schule, aber dieser blökende Nichtstuer von Hausmeister
meint ja, ich wäre blöd!“
Herr B.: „Schatz… entspann dich. Vielleicht sind es wirklich bloß Mäuse.“ Frau
B. wirft ihm einen finsteren Blick zu. „Als ob das die Sache besser machen
würde. Und hör endlich auf, auf deinem Smartphone herumzuspielen, wenn ich mit
dir rede!“
Das war gestern.
Von heute schreibe ich dann morgen.
Bis übermorgen also.
PS: Falls ihr glaubt, ich sauge mir das alles nur aus den Fingern. Pustekuchen!
Das einzige was ich nicht weiß ist, ob Ben vielleicht gar kein Ben ist. Und was
wenn sie schwanger ist?...
Oops!
Zum Schluss noch eine Verschwörungstheorie.
Marc Plaetrich ist ein Mädchen, und Honkyschwonky ihr Idol. Oder Schorsch
Chancentod. Oder beide.
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Verfasst am : 07.11.2017 21:31
Kommentare: 11
Ben
Neues aus der Schule.
Vorwort.
Indem ich diesen Text veröffentliche, nehme ich allen Ernstes eine Kündigung in
Kauf.
Ratten
Wer kennt sie nicht, diese liebenswürdigen, kleinen Nager aus der Kanalisation,
denen unsere Reste als Nahrung dienen, die gern in Laboren vor sich hinsiechen,
vollgepumpt mit Chemikalien die man an Menschen niemaals ausprobier… Aber lassen
wir das. Zurück zu unseren kleinen, nichtgefiederten Freunden aus der
Kanalisation.
Unsere Schule ist eine Baustelle, und wie ich jüngst erwähnte, dauert diese
voraussichtlich bis zum Jahr 2022 an. Doch bevor ich in die Geschichte
einsteigen kann muss ich folgendes vorwegnehmen, und damit sind wir eigentlich
auch schon mittendrin.
Es gibt neben der menschlichen Kultur noch zwei weitere dominante Spezies an der
Schule, wobei die eine Saisonbedingt im Winter ausfällt. Die schwarze
Wegeameise, vertreten mit etwa 25 Völkern.
Die anderen sind die Nebelkrähen, denen die weggeworfenen Lebensmittel der
Kinder ein wahrer Schmaus sind.
Viele Jahre lang störte das niemanden, auch wenn sich vereinzelte Ameisen in den
Schultaschen der Kinder wieder fanden, oder die Krähen den aussortierten Müll
auf dem Schulhof verteilten. Im Gegenteil. Die Gutgläubigkeit jener, mich
eingeschlossen, dass diese offensichtliche Verschwendung von was auch immer
gearteten, weggeworfenen Lebensmitteln so harmlos folgenlos bliebe hat auch mich
in eine Art Dauergrinsekoma versetzt. Krähen und Ameisen sind so interessante
Tiere…
Aber dann tauchte sie plötzlich auf.
Ich wollte nach einem Sommerfest gerade nach Hause fahren, da hörte ich diesen
Schrei. Natürlich von einer Frau. Und es war nicht irgendeine Frau. Es war Frau
B., die gerade ihr drittes Kind an die Schule schicken wollte.
„EINE RATTE!“
„Wat is?“, trompetete unser Hausmeister zurück. Sein Plan mich zum
nächstgelegenen S- Bahnhof zu fahren, auf das ich meinen Zug nach Eberswalde
noch bekomme, geriet in eine Art Schieflage, denn im Gegensatz zu ihm, wusste
ich wie die Frau auf pampige Antworten reagierte. „Sind sie taub, hier ist
gerade eine riesige (und dabei zog sie ihre Arme einen guten Meter auseinander
um das Elend zu verdeutlichen) Ratte durch ein Loch in die Schule
eingedrungen!“
„Hier jibs keene Ratten!“, schnodderte mein Hausmeister zurück, während ich
meinem Zug bereits Lebewohl sagte.
„Wissen Sie, mir ist das jetzt zu blöd mit Ihnen ständig über einen Zaun zu
schreien! Überzeugen Sie sich gefälligst selbst von dem Loch, aber stellen Sie
mich hier nicht als blöd dar!“
Mein Hausmeister zuckte mit den Schultern. „Da muss ich wohl hin.“ Ich nickte
verständnisvoll, zündete mir eine Zigarette an und genoss das Schauspiel. Der
verlorene Zug war mir mittlerweile scheißegal. Es dauerte auch kürzer als
erwartet. Innerhalb weniger Minuten versiegelte der Mann das Einstiegsloch der
Ratte, und beruhigte Frau B. mit dem Versprechen einer sofortigen
Schädlingsbekämpfung.
Er hielt Wort.
Aber die Ratte war schlauer.
…
Soll heißen: Sie ist aktueller denn je.
Heute habe ich sie Ben getauft.
Aber das erfahrt ihr in den nächsten Geschichten.
zum Artikel
Verfasst am : 01.11.2017 22:34
Kommentare: 2