830x gelesen 7x abonniert Ausgabe 17/24 28.04.2024 BZ - Die Berliner Zeitung Jetzt registrieren

Sieben

Sieben. Der Name eines wunderbar düsteren Films von David Fincher. Und gleichzeitig die Anzahl der nicht so wunderbaren, aber auch düsteren Tage, seit denen die "Bulls" im Fußballbetrieb sind, angeblich als Nachfolge des legendären Traditionsvereins "Berliner Ballverein" aus dem Jahre 1895. Ob sie dieser Nachfolge gerecht wird, sei dann mal so als offene Frage in den Raum geworfen unsererseits. 4 der 7 Tage waren gefüllt mit offiziellen Fußballspielen, die Bilanz: 3 Tore bei 28 Gegentoren, in 4 Freundschaftsspielen und 3 Ligaspielen. Alle drei Ligaspiele: VERLOREN, BEWERTET MIT 0 PUNKTEN. 0. Eine Zahl, die das Team um den Vereinsgründer Bruce Stone ziemlich genau definieren kann. Denn diese Ansammlung von Nullen ist keiner anderen, schon gar nicht einer höherwertigeren Defintion würdig. Man konnte nur 3 Tore schießen, aber das wär ja auch nicht so schlimm, wenn man wenigstens einen Punkt nach Hause geholt hatte. Davon mal abgesehen, ich wäre auch mit den jetzigen NULL Punkten zufrieden, hätten sie sich wenigstens nicht so dumm angestellt, allen voran der als "Torwart" betitelte Idiot, der seinen Beruf anscheinend als "dummes Vor-dem-Tor-stehen-und-Nichtstun" versteht. Das hat, und das muss ich in all seiner Härte sagen, um dem Traditionsverein das letzte bisschen Ehre zurückzugeben, nichts mehr mit dem "Berliner Ballverein" und nichts mit Fußball gemein. Und hier unsere Botschaft an den Enkel des von uns sehr geachteten Clemns Rheinland (der wenigstens Fußball spielen konnte), Bruce G. Stone: Wenn du deinem Großvater gerecht werden willst, engagiere Leute, die den Fußball in all seinen Nuancen leben und leidendchaftlich lieben! Engagiere einen Clemens Rheinland und nicht VOLLPFOSTEN! Denn Pfosten haben wir auf dem Feld auch ohne die Spieler genug. Und wenn's sein muss, dass du da mit deiner Unternehmensgruppe investierst. Ich bin mir sicher, dass es dir kein einziger Berlin übelnimmt. Keiner. Denn wird reden hier nicht vom RB Leipzig, sondern vom alten Traditionsverein "Berliner Ballverein", das viele Schicksalsschläge einstecken musste, die es rechtfertigen, dass Geld ins Rollen kommt, um es wieder aufzubauen. Wir ermahnen dich zur Einsicht, Stone. Ansonsten finanziere ICH HÖCHSTPERSÖNLICH dir dein Heimticket in die Vereinigten Staaten, keine Angst.

Grüße aus Berlin, der schönsten Stadt in Ostdeutschland
zum Artikel

Verkackt!

Berlin. Verkackt. So würde der Otto-Normal-Berliner den Auftakt der Bulls formulieren, diese unterlagen heute nämlich mit 2-0 den Billstedthelden. Damit platzieren sich die Bulls auf den letzten Platz, während die Billstedthelden die Spitze der Liga einnehmen. Jämmerlicher Scheiß, denn heute gab es weder einen Gewinn (und somit einen guten Auftakt) noch überhaupt irgendwelche Schauwerte aus Berlin-Bulls-Sicht. Und die ALPHA-Philosophie von gestern sei dann auch mal geschenkt! Wir hatten deutlich mehr von den "Bullen" erwartet, aber da sickert mal wieder der Berliner "Bär" durch. Für alle unter euch, die nix mit der Börse am Hut haben, der Bulle steht für Sieg, der Bär für die heute servierte Niederlage. Wir hatten DEUTLICH mehr erwartet, aber wie es scheint, muss man diesem Team vieles beibringen. Sie scheinen sogar das Laufen nicht richtig zu beherrschen. Zum Glück kann man diese Saison nicht absteigen, denn das sieht nicht gut aus. Nichts mehr übrig von dem alten Berliner Ballverein aus den 1900er-Jahren. Lektion: Nicht jede Neuauflage bringt den gleichen Erfolg und damit prophezeien wir den DRITTEN UNTERGANG dieses Vereins. Außer natürlich, Bruce Stone pumpt viel Geld rein. Leider hat er dies von vornherein ausgeschlossen. Der arme Mann hatte ja auch nicht absehen können, dass er VERSAGER unter VERTRAG genommen hat.

In diesem Sinne, Freunde
zum Artikel

ALPHA - Philosophie zum Ligastart

Aus dem hoch verschuldeten Athen. Die Griechen sind weltweit bekannt für ihre Belanglosigkeit im Umgang mit Geld, woran sich unsere Bullen aus Berlin auf keinen Fall ein Beispiel nehmen sollten, zumindest nicht der "Verantwortliche für Finanzen". Aber wir möchten uns nicht in politischer Korrektheit wälzen und in unserer Vereinszeitung politischen Fragen nachgehen (um in Berlin einen gewissen Vorteil in gewissen Kreisen zu erlangen). Wohl aber bisschen philosophieren über ALPHA, den ersten Buchstaben im griechischen ALPHAbet, denn die Griechen sind neben ihrer Verschuldung auch bekannt für ihren Fundus an Kultur, das über Sprache, Zahlen, Tempel, antike Religionen und Mythologie weite Teile abdeckt. "Aber was haben die Griechen mit den Bullen aus Berlin zu tun? Hat der Redakteur jetzt einen kompletten Dachschaden? Warum liefert es uns Buchstabe für Buchstabe nicht das, was wir wissen wollen, nämlich alles über den Verein und nichts über sinnlose Philosophie, die er heute Abend ruhig mit seinem Hund besprechen kann statt mit uns?" Ähm, wie dem auch sei, kommen wir zur Sache: ALPHA, mit ihm beginnt alles, er ist der erste Buchstabe im griechischen ALPHAbet, der Anfang. Nicht umsonst sagen wir: "Das A und O des Fußballs ist der Ball." A für Alpha. O für Omega. Und morgen beginnen die Berlin Bulls (wütende Meute: "Endlich kommt der Sack zum Thema!") in ihrer Heimatbasis "ALPHA Arena" (Was ein Zufall!) die Kreisliga Berlin und legen damit den Grundstein für ihre sportliche Karriere. Gesponsert wurde die Arena übrigens vom ERSTEN Stadionsponsor - wie sollte es anders zu erwarten sein- ALPHA Sports.


Außerdem:
Ultra-Gruppierung "Bulltras Berlin" kündigt für morgen eine Eröffnungsorganisation an - sozusagen das Zelebrieren des Ligastarts und das Einschüchtern der ersten Gegner (Billlstedthelden) mit einer großangelegten Machtdemonstration. Diese beginnt um 15.00 Uhr an der Spree und führt von dort aus in die Alpha Arena, wo um 18.00 Uhr dann das Spiel ansteht. Anschließend ist eine Feierlichkeit in der Nähe der Arena geplant. 5000 Berliner werden zum Zug durch Berlin erwartet, 1500 davon werden in der 2800-Plätze-Arena dann ihren Verein anfeuern.

Heute am frühen Morgen wurde der Dönerladen neben der Arena überfallen. Mitgenommen wurden 10kg Dönerfleisch, eine halbe Tonne Fladenbrot und etwa 100L türkische Buttermilch (Ayran). Der Wert der geklauten Waren beläuft sich auf 2000€. Die Räuber waren vermutlich Ausländer aus dem südosteuropäischen Raum, hatten einen leicht türkischen Akzent, waren beide komplett in schwarz gekleidet und etwa 1,80m groß. Hinweise erbetet das Berliner Kommisariat unter der Telefonnummer 030-4060659.

Grüße aus dem Fernen (oder) Nahen Osten (Berlins)

*Dieser Artikel ist in keinster Weise von ALPHA Sports finanziert oder mitgestaltet worden.
zum Artikel

Gründungsfest trotz Zwischenfall ein volller Erfolg

Berlin. Wir haben viel zu berichten von der Gründungszeremonie am Brandenburger Tor: der Bushido-Wowereit-Zwischenfall, die unglaubliche Geschichte des Roberto Caravaggio und die Gründung der Ultragruppierung "BULLTRAS BERLIN". Es scheint, als hätten die Berliner ihren neuen, alten Traditionsverein mehr als angenommen. Das Freundschaftsspiel in Leipzig haben sie leider 5:0 verloren, aber das Spiel um die Herzen der Berliner scheint gewonnen.

Bushido und Wowereit haben sich wieder nicht gut verstanden
Es war eigentlich zu erwarten. Hätte man es vermeiden können? Sicherlich, aber es kam, wie es kommen musste. Bushido schoss wieder auf Klaus Wowereit - nicht mit einer Schusswaffe, sondern mit Worten: "Berlin hat einen Hurensohn weniger" hieß es aus seinem Mund. Gemeint war der ebenfalls anwesende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, der dieses Jahr sein Amt niederlegen wird. Es steht nicht gut um die beiden – schon seit einiger Zeit. Klaus Wowereit ließ sich das nicht gefallen und forderte die sofortige Entschuldigung oder das Verlassen des Festivals. Bushido entschuldigte sich trotz mehrfacher Ermahnungen nicht und es kam zu weiteren Wortgefechten. Bushido verließ das Festival mit den Worten: "Ich habe nichts mit so einem Bastard unter einem Dach verloren." Dumm nur, dass das Festival völlig unbedacht war – in doppelter Hinsicht: unter freiem Himmel und wortwörtlich "unbedacht", denn man hätte sich denken können, dass so ein Eklat dabei rauskommt, wenn man Bushido und Wowereit „unter ein Dach bringt“. Ein Ermittlungsverfahren wurde bereits eingeleitet. Obwohl dieser kleine Zwischenfall die Gründungszeremonie beschattete, überwog jedoch die Geschichte Caravaggios und trug dazu bei, dass dieses Fest lange nicht mehr zu vergessen sein wird - genau wie die Berlin Bulls 1895.

Roberto Caravaggio und seine "BULLTRAS"
Er wurde geboren, als der "Berliner Ballverein" 1926 seine größten Erfolge feierte: Roberto Caravaggio, Sohn italienischer Einwanderer, ging als Kind mit seinem Vater oft zu den Spielen des Vorläufervereins der "Berlin Bulls 1895". Und er erlebte den Untergang dieses Vereins, die Reinkarnation und den finanziellen Tod mit. Im Herbst 1938 hörte er seinen Vater fluchen wie noch nie in seinem Leben, er verfluchte die Deutschen, die Nazis und den Rassismus, welcher sich auch in seinem Heimatland ausbreitete wie die Pest. Alberto Caravaggio hieß sein Vater und er war während des 1. Weltkriegs im Jahre 1915 über das Meer nach Deutschland geflüchtet, zu dieser Zeit sah die Welt und auch Deutschland düster aus - wenn etwas Farbe brachte, dann die Explosionen und Feuer. Und der Fußball. Der Fußball verband Menschen aller Nationen zusammen und ließ sie verschmelzen. Das beeindruckte Alberto, der erst an der Nordsee gelandet war und sich dort bis zum Ende des 1. Weltkrieges aufhielt, bevor er nach Berlin zog. Im Jahre 1917 entdeckte er dann den "Berliner Ballverein", zu dessen treuesten Fans er sich entwickelte. 5 Jahre später entdeckte er über diesen Verein auch seine große Liebe: Marlene Dietrich war damals im Stadion neben dem Sitzplat von Caravaggio und es kam 1923 zur Hochzeit. Drei Jahre später folgte dann Roberto. Bereits als Baby nahm sein Vater ihn mit zu Fußballspielen des "Berliner Ballvereins". Dieser erlebte sowohl die "goldene Zeit" des Vereins als auch ihren Untergang. Ihre Neugründung und ihr erneutes Versagen. Und am 29.05.2015 erreichte ihn als 89-Jähriger eine unerwartete Nachricht: Der Berliner Ballverein ist in Form der "Berlin Bulls 1895" zurück. Er hörte die Nachricht im Radio, als das Gründungsfest erwähnt wurde, zu dem der Bürgermeister und alle Berliner Bürger eingeladen seien. Er traf dort ein und traf -entgegen seiner Erwartung- mehr junge Menschen als alte Berliner, die sich an ihren Verein erinnerten und gekommen waren. Zusammen mit 1000 jungen Menschen aus allen Ecken Berlins gründete er dann noch während des Festivals die Ultragruppierung "BULLTRAS BERLIN". Der Name kam dann aber doch von den jungen Menschen, die aber Caravaggio als Präsident wählten.

Warum dieses Fest so wichtig war
Am Brandenburger Tor trafen sich Zehntausende an diesem Samstagabend, Begeisterte des Fußballs, Rap-Fans und leidenschaftliche Berliner kamen zusammen, um Berlin's neue Bullen zu zelebrieren. Auch der Bushido-Wowereit-Konflikt zum Anfang des Festes störte die rund 50.000 Mann am Brandenburger Tor nicht, auch die Bushido-Fans nahmen es mit Humor und blieben auch nach dem Zwischenfall auf dem Festgelände. Was so viele verschiedene Menschen auf dem Brandenburger Platz zusammenhielt, hat gezeigt, dass Berlin ab sofort einen dauerhaften Fußballverein dazugewonnen hat. Die fabelhafte Geschichte des fast 90-jährigen Caravaggio, dem neuen Präsidenten der neuen Fangruppierung "BULLTRAS" hat alle 50.000 Anwesenden fasziniert und rund 3000 Menschen zu Fans der "Berlin Bulls 1895" und zu Ultras gemacht. Mit dieser Basis wird dieser Verein nicht mehr so schnell verschwinden aus den Schlagzeilen und schon gar nicht aus dem Fußballleben.
zum Artikel

Berliner Bullen sehen schwarz

Berlin. Keine Angst, es ist nicht der dritte Untergang des Vereins, den wir ankündigen. Vereinsgründer und Enkel des legendären Berliner Fußballpioniers Clemens Rheinland, Bruce Stone, gab heute in seiner ersten Pressekonferenz die Gründung offiziell bekannt und offenbarte einige Informationen:

"Berlin Bulls 1895" wurde offiziell am 29.05.2015 in das Berliner Vereinsregister aufgenommen
Der Verein wurde gestern offiziell eingetragen, die Feierlichkeiten finden aber erst heute statt, zu denen auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit eintreffen wird. Treffpunkt ist das Brandenburger Tor um 20.15 Uhr, Präsident Stone und seine Truppe werden anwesend sein, für die musikalische Untermalung sorgt der Berliner Rapper Bushido, der gleichzeitig als Publikumsmagnet dient.

Die Berliner Bullen spielen heute ihr erstes Fußballspiel - komplett in schwarz
Stone gab unterdessen bekannt, dass heute das erste Fußballspiel der Bullen ansteht. Es ist eines von vielen Freundschaftsspielen, die man mit dem FC Grün-Weiß Leipzig organisiert hat. Alle Spiele werden in der 45.000 Menschen umfassenden Blastercard Arena in Leipzig stattfinden. Das heutige Spiel findet um 16.00 Uhr statt, die Elf wird nach dem Spiel zur Eröffnung zurück nach Berlin reisen. Das Einkommen aus dem Fußballspiel wird für den Aufbau des Vereins "Berlin Bulls 1895" eine wichtige Rolle spielen, weshalb der Vorstand heute seinen Dank an das Leipziger Team ausgesprochen hat. Die Bullen werden in schwarzen Trikots auflaufen - sowohl beim Fußballspiel als auch an der anschließenden Gründungsfeier am Brandenburger Tor- um den durch Nazis ermordeten Dr. Eamers und Clemens Rheinland zu gedenken.

Die "Stone Investments Group", die Investmentbank des Präsidenten Bruce G. Stone, und Stone selber investieren nicht in die Bullen
Stone gab heute ausdrücklich bekannt, dass von ihm und seiner Investment Group keine Finanzspritzen in den Verein zu erwarten seien, weil er den Verein vor Kommerzialismus und Wettbewerbsvorteilen schützen will. Es ginge bei den Berliner Bullen um mehr als den Erfolg und das Geld. Die Stütze des Vereins wären vielmehr die Fans. Damit würden sich die Befürchtungen der Vereine aus der gleichen Liga nicht bestätigen. Sie rechnen alle damit, dass Berlin Bulls sich die Meisterschaft erkaufen wird. Allerdings bestätige Stone, dass er die Gründungszeremonie am Brandenburger Tor, zu der u.a. Bushido kommen wird und ein großes Bühnenprogramm vorbereitet wurde, finanziert hat, dies aber den sportlichen Erfolg nicht betreffe, weswegen es gerechtfertigt sei, einem Traditionsverein so einen Tribut zu zollen.

Wir wünschen dem Verein viel Erfolg bei seinem ersten Fußballspiel und ein gutes Gelingen am Brandenburger Tor.
Die Redaktion


zum Artikel

Die dritte Gründung

Berlin. Alle alten Berliner Bären sollten die Lauscher weit aufsperren: Der Berliner Traditionsverein "Berliner Ballverein", der von 1895 bis in die späten 30er Jahre mit sportlichen Erfolgen alle Berliner stolz gemacht hat, ist zurück. "Wie zurück?", höre ich einige sagen, staunen, ja schon euphorisch werden. Ja! Du hast dich nicht verhört. Nach zwei Schließungen (erste durch NS-Regime, zweite durch Finanzprobleme) steht die dritte Gründung an. Der "Berliner Ballverein" ist zurück als "Berlin Bulls 1895". Das nehmen wir uns mal als Anlaß für einen Streifzug durch die Historie dieses einzigarten Fußballvereins aus Berlin.

Von der Gründung, Nazis und der Neugründung
Am 26. Mai 1895 wurde zum ersten Mal in der Weltgeschichte eine Kinoaufführung in Berlin durchgeführt. Bei dieser trafen sich der britische Wissenschaftler Dr. Robert Eamer und der deutsche Fußballer Clemens Rheinland. Clemens Rheinland lud den leicht verrückten Wissenschaftler Dr. Eamer zu seinem Fußballspiel ein, dieser hatte zwar zuvor vom Fußball gehört, war jedoch niemals zu einem Fußballspiel gegangen. Er nahm die Einladung an und fuhr mit Rheinland nach Düsseldorf, um sich am 28. Mai 1895 das Freundschaftsspiel der damals neugegründeten Fortuna Düsseldorf 1895 gegen die Kölner Knaben anzusehen. Die Fortuna gewann damals 3:1, alle drei Tore schoss Rheinland und Dr. Eamer war angesteckt von der Leidenschaft für den Fußball. Nach dem Spiel sprach Dr. Eamer mit Clemens Rheinland über seine neu gewonnene Leidenschaft und sein Vorhaben, in Berlin einen Fußballverein zu gründen. Rheinland war begeistert von dieser Idee und motivierte Eamer zu seinem Vorhaben. Zusammen fuhren sie nach Berlin und gründeten dort am 29. Mai 1895 den "Berliner Ballverein", den ersten Fußballverein Berlins. Der Verein war bis in die späten 30er Jahre einer der erfolgreichsten Vereine Deutschlands und hatte eine Fanbasis von 50.000 Fans. Man war kurz davor, die größten Transfers der Fußballgeschichte über die Bühne zu bringen und damit zum größten deutschen Fußballverein aufzusteigen. Als die Nationalsozialisten aber an die Macht kamen, wurde das ganze Vermögen des Vereins und Dr. Eamers beschlagnahmt, denn Eamers war ein Jude. Dr. Eamers kam in das Konzentrationslager in Ausschwitz (gestorben am 3. September) und der Verein wurde geschlossen, weil es "als ein Treffpunkt für jüdische Funktionäre eine Gefahr für die deutsche Einheit darstellt." (Richterlicher Beschluss der Berliner Justiz, 3. September 1939), obwohl der einzige Jude im Verein Eamers war. Man erinnert sich heute noch düster an den 3. September unter den Fans. Erst im Jahre 1975 gründeten der Sohn von Rheinland und seine Freunde den Verein neu, als Gründungsdatum wurde der 3. September gewählt, eine Mahnung an vergangene Tage und ein Denkmal für Dr. Eamer. Dieser Verein schaffte es aber nicht mehr an die alten Erfolge anzuknüpfen und man kam nicht über die Kreisliga hinaus und musste wegen finanzieller Schwierigkeiten 1982 die Tätigkeiten einstellen.

Die dritte Gründung
Der Sohn von Rheinland, Mark Rheinland, flüchtete von der DDR über die Österreich in die Vereinigten Staaten, wo er 1985 Emma Stone heiratete. Mit ihr bekam er noch im selben Jahr seinen Sohn Bruce G. Stone. Zu dem 100-Jahres-Jubiläum des "Berliner Ballvereins" veranstaltete die Stadt Berlin eine Messe, um dem Mord an Dr. Eamers zu gedenken und um ein Stück Berliner Geschichte zu rekapitulieren, zu dem auch Mark Rheinland und sein Sohn Bruce Stone gingen. Bruce Stone war so beeindruckt von Berlin und der Messe, dass dieses Erlebnis seine Kindheit prägte. Einige Jahre später erzählte ihm der Vater die Geschichte seines Großvaters und Stone war sichtlich gerührt. Er spielte damals Baseball bei den Las Vegas Bulls, weil Fußball in den Staaten selten war. 2005 kam er zum Studium nach Berlin und ließ sich seitdem dort nieder. Er gründete noch während seines Studiums die "Stone Investments Group", mit der er erste Versuche im Bereich des Investmentbanking unternahm. Innerhalb von 10 Jahren wurde aus dem kleinen Ein-Mann-Betrieb eine große Mittelstandsfirma, die heute in Berlin zu den größten seiner Art zählt. Als erfolgreicher Unternehmer erfüllte er sich einen lang gehegten Kindheitstraum und gründete am 29.05.2015, exakt 120 Jahre nach der ersten Gründung, die "Berlin Bulls 1895", bei der Namensgebung beeinflusste ihn sein alter Baseballverein aus Vegas.


Na dann wünschen wir viel Glück und Erfolg. Hoffentlich wird es diesmal nicht mehr so kurz wie die letzten beiden Male!
Die Redaktion
zum Artikel